NETZ-Schulen ermöglichen Kindern aus benachteiligten Familien Bildung und Zukunftsperspektiven – auch, um sich später für ihre eigene Gemeinde stark zu machen.

Schon bei den Kleinsten geht es los: Vor- und Grundschüler der Taramon Bibi Anandalok Schule nutzen die Pause, um auf dem Hof zu rutschen, zu spielen und zu toben. Anandalok Schulen stehen für den pädagogischen Ansatz von NETZ im Grundbildungsbereich. Sie werden eigens gebaut, sind fest in den Dorfgemeinschaften ländlicher, abgelegener Regionen verankert und bieten allen Kindern Qualitätsunterricht. Mädchen und Jungen lernen hier mit Freude und werden für ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben vorbereitet.

Zum Bildungsangebot zählen neben Lesen, Schreiben und Rechnen lernen auch naturkundlicher Unterricht, die Förderung sozialer Kompetenzen sowie demokratische Bildung und Mitbestimmung. Das wird an allen von NETZ unterstützten Schulformen gleichermaßen gefördert: In der Kukribon Grundschule beispielsweise haben die Kinder 2024 ihre eigene Schüler*innen-Vertretung gewählt. Das Gremium besteht aus sieben Kindern, organisiert Veranstaltungen, hält die Umgebung der Schule in Schuss und hilft Schüler*innen bei Problemen und Fragen.

Der Tag der Wahl ist ein besonderer Festtag. Alle versammeln sich, es wird geheim abgestimmt und das Gremium dann unter Jubel gebildet. Der Schulleiter bestätigt: Das Bewusstsein von Teilhabe und demokratischen Strukturen ist bei den Kindern enorm gewachsen.

Dabei sollte die staatliche Grundschule vor Jahren geschlossen werden, weil zu wenige Kinder dorthin kamen. Erst durch die Unterstützung im Rahmen des NETZ-Bildungsprogramms haben Mitarbeiter*innen Eltern in prekären Lebensumständen unterstützt, ihre Kinder regelmäßig zur Schule zu bringen. Heute besuchen 125 Kinder die Kukribon Schule, fast alle aus indigenen Gemeinschaften. Sie werden auch beim Übergang an eine weiterführende Schule unterstützt. 

Sehr gut

24 Vorschulen, die in Projekten eingerichtet wurden, werden nun samt Lehrpersonalstellen von staatlicher Stelle weiterfinanziert und -geführt.

Wegweisend

Nachhaltigkeit im Fokus: Beim Anschaffen von Lehr- und Unterrichtsmaterial setzen Partnerorganisationen darauf, dass diese klimafreundlich hergestellt sind.

Zu verbessern

Wenn Extremhitze und Hochwasser die zeitweise Schließung von Schulen erfordern, sind digitale Lernangebote schwer umsetzbar. Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen betreuen Kinder dann durch Hausbesuche.

Herausfordernd

Inklusion bleibt ein zentrales Thema. Lehrer*innen und das Schulumfeld werden bereits für die Bedürfnisse aller Kinder sensibilisiert. Für gleichberechtigte Bildungschancen braucht es weitere Konzepte und den Abbau struktureller Barrieren.

NETZ fördert drei Schultypen

1. Anandalok Schulen bieten Unterricht für je 180 Kinder (Vorschule bis zur fünften Klasse). Die Dorfgemeinschaften übernehmen Verantwortung für die Einrichtungen.

2. An staatlichen Grundschulen wird inklusive Bildung gefördert. So können auch Kinder aus in Armut lebenden Familien am Unterricht teilnehmen. Sozialarbeiter*innen unterstützen sie, um Abbrüche zu verhindern.

3. Dorfschulen ermöglichen Unterricht in besonders strukturschwachen Gebieten für je 30 Mädchen und Jungen.

Mehr über den Projekt-Schwerpunkt "Jedes Kind braucht Bildung"

Was wir 2025 vorhaben

375 Schulen in Bangladesch werden weiter gefördert. Insgesamt 11.220 Kinder sollen neu eingeschult werden. Zudem werden wir weiter daran arbeiten, wie Kinder mit Behinderung besser erreicht und gefördert werden können.