Hallo, ich bin Philipp Kappestein.
Haben Sie Fragen zum Schwerpunkt Ein Leben lang genug Reis?
Ich helfe Ihnen gerne weiter.
Oft fällt wochenlang kein Regen, die Böden sind verdorrt. Wie aber kann man davon leben?
In vielen ländlichen Regionen Südasiens sind Hitze, Trockenheit und Dürreperioden ein großes Problem für Kleinbauern. Die Herausforderungen nehmen seit Jahren zu und sind eine heftige Folge der sich verschärfenden Klimakrise. Für die Betroffenen ist das eine doppelte Herausforderung: Viele Frauen und Familien in der Projektregion leben in extremer Armut und müssen mit den Klimabedingungen umgehen. Das tun sie im Rahmen des Projekts gemeinsam - mit Erfolg: Sie nutzen innovative Landwirtschaftstechniken, setzen sich für einen besseren Zugang zu Ressourcen wie Wasserquellen ein und entwickeln ihre kleinen Landwirtschaften mit Vorbildcharakter für andere.
Projektupdates
Erfolge weitergeben
Der Klimawandel macht an Landesgrenzen nicht halt. Deshalb trägt NETZ die Erfahrungen und Erfolge im Kampf gegen den Klimawandel weiter. In diesem Projekt schließen sich ähnlich wie schon in Bangladesch Frauen im angrenzenden indischen Bundesstaat Westbengalen zusammen. Sie bilden Solidargemeinschaften und unterstützen sich gegenseitig im Kampf gegen Armut und Hunger. Dazu bilden sie sich fort und machen ihre kleinen landwirtschaftlichen Existenzen zukunftssicher, indem sie angepasste Anbaumethoden nutzen.
Und nicht nur das: Sie engagieren sich gesellschaftlich und zeigen Gesicht gegenüber Verwaltungen und Behörden - so fordern sie ihre Rechte ein und bekämpfen Korruption.
Feste Selbsthilfestrukturen
In der Projektregion leben viele Angehörige indigener Gruppen. Diese haben in der Mehrheitsgesellschaft einen besonders schweren Stand und werden oft benachteiligt. Durch das Projekt stärken sie ihre landwirtschaftlichen Existenzen, überwinden die Armut und können sich unabhängig versorgen – auch bei den immer schwierigeren Bedingungen durch den Klimawandel.
Die Projektteilnehmerinnen bilden sich zu Beginn fort, sie lernen praktische Anbaumethoden (im Bild: traditionelle Bewässerungstöpfe) kennen und erhalten Startkapital in Form von Gemüsegärten und Nutzvieh zur Aufzucht, etwa Ziegen oder einer Kuh. Im Laufe des Projekts erweitern sie ihren Bestand und können sich mit den Erträgen ihrer Obst- und Gemüsepflanzungen selbst versorgen. Durch regelmäßige Treffen und Austausch etablieren sie rasch feste Selbsthilfestrukturen mit ihrer Solidargemeinschaft.
Sie bilden sich zudem fort zu Rechten als Bürger*innen und treten in den Austausch mit zuständigen Behörden, etwa wenn es um Sozialleistungen geht. So werden gezielt indigene Gruppen gestärkt und gefördert. Gemeinsam können sie so für ihre Rechte eintreten. Und da ihr landwirtschaftliches Engagement Modellcharakter für die Region hat, erfahren die Menschen auch öffentlich Anerkennung für ihr Schaffen.
Das "Grüne Zentrum"
Innovativ bedeutet nicht immer neu: Die Landwirtschaftstechniken, die die Projektteilnehmerinnen nutzen, sind mitunter auch althergebracht. Es handelt sich um das Wissen indigener Gemeinschaften, das in der modernen Gesellschaft mitunter in Vergessenheit geraten ist. Doch wie sich immer wieder zeigt, ist genau solches Wissen, etwa um verschiedene Obst-, Gemüse- und Getreidesorten, hilfreich bei der Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Die Schulungen zu klimaresilienten Landwirtschaftssystemen im Rahmen des Projekts erfolgen daher im engen Austausch mit einem sogenannten "Grünen Innovationszentrum" in Westbengalen, das dieses alten Wissen bewahrt.
Unsere Prinzipien
Partnerschaft
Lokale Partner von NETZ unterstützen die Betroffenen beim Aufbau ihrer klimaresilienten Landwirtschaft.
Partizipation
Bei der Umsetzung wird auf das Wissen und die Erfahrung der Projektteilnehmerinnen gesetzt – sie kennen die Lage und Notwendigkeit vor Ort am besten.
Empowerment
Betroffene berichten bei Veranstaltungen öffentlich über ihre Situation – und zeigen anderen die Realität der Klimakrise auf.