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Früh übt sich – Demokratie

Die Parlamentswahlen im Januar hatten viele Fehler und ließen die Menschen in Bangladesch frustriert zurück, ein Vorbote der Proteste im Sommer. Kinder an NETZ-Schulen feiern dagegen einen vorbildlichen Wahlprozess, den sie bis ins kleinste Detail durchplanen.

Die Sonne steht hoch am Himmel, als die Wähler*innen der 3., 4. und 5. Klasse vor dem bunten Wahlzelt anstehen. Geduldig und neugierig warten sie darauf, ihr Wahlrecht auszuüben. Aufgeregtes Geflüster geht durch die Reihen. Wer wird wohl die meisten Stimmen erhalten?

10 Kandidatinnen und Kandidaten stehen zur Wahl. In den letzten Wochen haben sie um die Stimmen ihrer Mitschüler*innen geworben. Heute entscheiden 45 Wahlberechtigte, welche Kandidat*innen ein Schuljahr die wichtigen Posten in der 7-köpfigen Schüler*innen-Vertretung einnehmen werden.

Während Sicherheitskräfte den Zugang zum Wahlzelt kontrollieren, steht auch ein medizinisches Team bereit, um im gesundheitlichen Notfall schnell zu reagieren.

Die Mädchen und Jungen treten nacheinander ein. Die Wahlhelferin überprüft sorgfältig die Wahlberechtigungen.

Ordnungsgemäß wird dokumentiert, wer zur Wahl erscheint. Das ist besonders wichtig. Wahlbetrug gilt es zu verhindern. Der Fingerabdruck dient als Unterschrift, um die Anwesenheit zu bestätigen.

Um sicherzustellen, dass niemand versucht, eine zweite Stimme abzugeben, wird zusätzlich der Daumen der Wähler*innen mit einem wasserfesten Stift markiert. Die Markierung wird noch eine Weile an diesen aufregenden Tag erinnern.

Ganz genau erklärt die Wahlhelferin, wie es weiter geht. Mit dem Wahlschein in der Hand einfach geradeaus, direkt zur Wahlkabine.

Dass die Ordnung im Wahlbereich aufrechterhalten wird, dafür sorgen Wahlvorsitzende und Wahlleiterin. Sie überschauen das gesamte Wahlzelt.

Und stehen den Wähler*innen bei Fragen oder Problemen zur Verfügung.

In der Wahlkabine, geheim, wird es entschieden.

Eltern und Mitglieder der Schulkomitees winken den Kindern zu, während sie sich auf den Weg zur Wahlurne machen, um ihren Beitrag zur Zukunft ihrer Schule zu leisten.

Kommen auch alle an die Urne dran? Wahlvorsitzende und Wahlleiterin überprüfen nochmal die Wahlurne.

Jede Stimme zählt. Die Wahlurne füllt sich und die Spannung steigt.

Die Zeit zur Stimmabgabe ist vorbei. Die Wahlleiterin öffnet die Urne. Jetzt wird gezählt.

Die Wahlhelferinnen unterstützen dabei, die vielen Stimmzettel zu sortieren.

Bitte nicht stören, „Die Auszählung der Stimmen läuft“

Und endlich ist es soweit. Die Schüler*innen halten den Atem an. Die Wahlergebnisse werden noch einmal präzise geprüft.

Und dann werden die Namen der sieben gewählten Kandidaten und Kandidatinnen offiziell bekannt gemacht.

Ein Jubel bricht aus. Die sieben Gewinner*innen der Wahl präsentieren sich stolz der versammelten Schulgemeinschaft.

Die Wahlvorsitzende ehrt die demokratisch gewählten Mitglieder der Schüler*innen-Vertretung mit festlichen Blumenketten.

Die Kandidat*innen bedanken sich bei den Wähler*innen für das Vertrauen. Sie sind bereit, ihre neue Rolle mit Einsatz und Engagement zu füllen.

Zum Abschluss wird gemeinsam gesungen und gefeiert. Eine Feier der erfolgreichen Durchführung dieser demokratischen Wahl, und auch eine Feier des Zusammenhalts und der gemeinsamen Verantwortung an der Kukribon Grundschule.

Das Gremium hat viele Aufgaben und Verantwortungen: Bei der jährlichen Verteilung der Schulbücher und Lernmaterialien helfen sie tatkräftig mit. Bei Schulfesten und Sportveranstaltungen beweisen sie ihr Organisationstalent. Genauso bei den Gesundheitscamps, die jedes Jahr stattfinden.

Sie kümmern sich auch um die Instandhaltung der Schulumgebung: halten den Schulhof und Wasserstellen sauber und bewässern regelmäßig Pflanzen im Schulgarten.

Und nicht zuletzt sind sie vertrauensvolle Ansprechpersonen für Mitschüler*innen. Bei Fragen und im Fall von Sorgen und Nöten, die sie zunächst mit Gleichaltrigen teilen wollen.