Aus der Geschichte von NETZ – im Zeitraffer

1979
Eine Gruppe junger Menschen gründet in Tübingen die Zeitschrift „NETZ“. In ehrenamtlicher Arbeit bringen sie jedes Jahr sechs Ausgaben des Blattes heraus, das dem informellen Freundeskreis Bangladesch-Deutschland als Informations- und Austauschplattform dient.
1980
Durch ihren Umzug verlegen die leitenden ehrenamtlichen Redakteur*innen das Redaktionsbüro nach Rottweil. Der Titel des Magazins lautet nun „NETZ – Zeitschrift für Friede, Entwicklung und Partnerschaft“.


1982
Die Dorfentwicklungsbewegung Dipshikha in Bangladesch lässt sich als gemeinnützige Organisation registrieren. Dipshikha leistet integrierte Dorfentwicklung in entlegenen Regionen des Landes.
1983
Die Redakteur*innen der ersten Stunde übergeben die Verantwortung für die Zeitschrift NETZ an ein neues ehrenamtliches Team von Bangladesch-Freund*innen. Der Redaktionssitz ist nun in Korntal.
Auf Anregung von Dipshikha gründen Mitglieder des Bangladesch-Freundeskreises, darunter auch NETZ-Redakteur*innen, in Stuttgart den Verein „Partnerschaft Shanti-Bangladesch e.V.“. Shanti wird Herausgeber der Zeitschrift NETZ.

1985
NETZ-Redakteur*innen unterstützen die gewaltfreie Demokratiebewegung auf den Philippinen, die zum Ende der Diktatur führt.
1987
Nach verheerenden Überflutungen in Bangladesch unterstützt die Zeitschrift NETZ das Soforthilfeprogramm von Dipshikha.
Mit der ehrenamtlichen Redaktionsleitung zieht das Redaktionsbüro nach Weimar/Lahn um.

1984-1989
In Bangladesch wächst das Netzwerk von Entwicklungsinitiativen rund um Dipshikha. Neue zivilgesellschaftliche Organisationen entstehen mit je eigenen Schwerpunkten wie fairer Handel, Friedensarbeit, Bildungs- und Kulturförderung. NETZ-Redakteur*innen unterstützen die Initiativen durch Advocacy bei europäischen Förderinstitutionen.
1989
Redakteur*innen der Zeitschrift NETZ und weitere Aktive, die über die Dorfentwicklungsarbeit hinaus die Bekämpfung struktureller Ursachen von Armut und die Zivilgesellschaft für Menschenrechte in Bangladesch unterstützen wollen, gründen in Bonn den Verein „NETZ Partnerschaft für Entwicklung und Gerechtigkeit e.V.“ (kurz: NETZ).
Der Vereinssitz ist Emden. Die Geschäftsstelle und der Redaktionssitz befinden sich in Stumpertenrod im Vogelsbergkreis. Der Verein Shanti beschließt, sich auf die Partnerschaft mit Dipshikha zu konzentrieren.


1990
NETZ e.V. wird als Träger des „Anderen Dienstes im Ausland“ anstelle des Zivildienstes anerkannt. Die ersten jungen Menschen aus Deutschland leisten mit NETZ einen Freiwilligendienst in Bangladesch.
1991
Der Verein NETZ beginnt mit dem Aufbau hauptamtlicher Strukturen; die erste Stelle hat einen Umfang von 15 Stunden pro Woche. Für seine entwicklungspolitische Öffentlichkeitsarbeit erhält NETZ erstmals einen Förderzuschuss des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ).
Ein Wirbelsturm verwüstet am 30. April hunderte Dörfer an der Ostküste von Bangladesch. 138.000 Menschen sterben. NETZ mobilisiert eine große Solidaritätsaktion und unterstützt die Nothilfe und den Wiederaufbau von drei Partnerorganisationen im Distrikt Cox’s Bazar mit 3,9 Millionen DM.

1992
NETZ mietet in Laufdorf/Schöffengrund einen Raum im Gemeinschaftsbüro mit dem Verein „Church & Peace“ an.
1992-2001
NETZ unterstützt die integrierte Dorfentwicklung von drei, ab 1998 von vier Partnerorgnaisationen im Süden und Norden von Bangladesch. Die Programme enthalten – jeweils lokal angepasst – die Komponenten Grundbildung, Empowerment von Frauen, Gesundheitsvorsorge, Friedensförderung und Stipendien für Student*innen.

1993
NETZ richtet seine Geschäftsstelle in Wetzlar ein.
Der Verein erhält die erste Förderung des BMZ für ein Projekt in Bangladesch.
1994-97
NETZ organisiert 3 Musik- und Tanztourneen junger bangladeschischer Künstler in 4 europäischen Ländern.

1995
In Zusammenarbeit mit der Shilpakala Akademie Dhaka und der Botschaft Bangladeschs in Deutschland organisiert NETZ die erste Ausstellung zeitgenössischer Kunst aus Bangladesch in 5 deutschen Städten.
NETZ gehört zu den 57 Gründungsmitgliedern des Verbandes deutscher entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen (VENRO).

1997
Der erste Ausbildungskurs in ziviler Konfliktbearbeitung in Deutschland wird eröffnet. Unter den 15 Teilnehmenden ist auch ein NETZ-Mitarbeiter.
2000
Netz festigt die Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten und Aktionsgruppen in Deutschland als Partnerschaften mit Bangladesch. Bildungsreferentinnen und Besuchsgruppen aus Bangladesch berichten regelmäßig vor Ort.
2001
NETZ registriert sich als internationale NGO in Bangladesch und eröffnet ein Landesbüro in Dhaka mit zunächst drei Mitarbeitenden.
Nationale bangladeschische Menschenrechtsorganisationen beginnen die Zusammenarbeit mit NETZ.


2002
NETZ startet sein Schwerpunkt-Programm zur Überwindung extremer Armut.
Das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) verleiht NETZ erstmals das Spendensiegel, welches den sorgfältigen und transparenten Umgang mit den anvertrauten Geldern belegt. Seither führt NETZ dieses Siegel ununterbrochen.
2003
In Deutschland wird das Advocacy-Netzwerk Bangladesch-Forum gegründet; NETZ übernimmt die Koordination.

2005
NETZ engagiert sich am internationalen „White Band“-Tag der Kampagne Deine Stimme gegen Armut. Das längste weiße Band Europas erstreckt sich durch Wetzlar.
2006
NETZ entscheidet sich für Grundbildung als einen zweiten Schwerpunkt-Bereich.

2007
Die Europäische Union (EU) startet die Zusammenarbeit mit NETZ und die Förderung von Entwicklungsprojekten.
Das NETZ-Team in Bangladesch übernimmt weitere Aufgaben in der Schulung von Mitarbeiter*innen der Partnerorganisationen sowie in der Koordinierung der Interessenvertretung benachteiligter Bevölkerungsgruppen. Seither überwiegt bei NETZ die Anzahl der Mitarbeiter*innen in Bangladesch.
2009
Das Britische Entwicklungsministerium finanziert die Ausweitung des Programms zur Überwindung extremer Armut.

2012
Unterstützt durch die EU kooperiert NETZ im Programm zur
Überwindung extremer Armut erstmals in mit
indischen Nichtregierungsorganisationen.
2012
Der Arbeitskreis „Entwicklungspolitische Bildungsarbeit“ entwickelt ein Grundsatzpapier im Kontext einer kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle und Verantwortung in einer globalisierten Welt. In den folgenden Jahren wird auch das Thema koloniale Kontinuitäten mit seinen Auswirkungen auf Kommunikation, Texte, Bilder und Materialien behandelt und Bildungsmaterialien angepasst.
2014
NETZ hat im Bereich Menschenrechte einen dritten Schwerpunkt der Arbeit etabliert, der gemeinsam mit Partnerorganisationen gefördert durch BMZ und EU umgesetzt wird.


2019
NETZ ermöglicht erstmals einer Person aus Bangladesch, einen Freiwilligendienst in Deutschland zu absolvieren.
2021
Die NETZ-Stiftung wird gegründet und fortan treuhänderisch geführt. Sie trägt zur nachhaltigen Sicherung der Arbeit in Bangladesch bei, indem sie die direkte Förderung laufender Projekte ergänzt, Schutz vor unvorhergesehenen Risiken bietet und neue Ansätze zur Armutsbekämpfung fördert.

2021
In einem transnationalen Projekt unterstützt NETZ auch eine Menschenrechtsorganisation in Nepal.

2023
NETZ entwickelt die Strategie 2023-2030 und setzt nach außen wie nach innen auf die Prinzipien Partnerschaft, Partizipation und Empowerment.