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Jedes Kind braucht Bildung

Keine Bildung - keine Gerechtigkeit

98 Prozent klingt nach sehr viel! Angesichts einer solchen Einschulungsrate ist in Sachen Grundschulbildung in Bangladesch doch eigentlich alles bestens. Oder?

Nicht bei den über zwei Millionen Kindern aus extrem armen Familien, für die Grundschulbildung unerreichbar ist. Sie haben keine Chance, ihre Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln. Aufgrund ihrer Armut, ihrer Religion oder weil sie zu indigenen Gemeinschaften gehören. Bildung ist in Bangladesch ein Privileg. Und eine Frage der Gerechtigkeit. Denn selbst wenn Kinder aus prekären Verhältnissen in die Grundschule kommen: Ihre Familien bleiben an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Und in der Folge kann vieles dazu führen, dass die Mädchen und Jungen wieder aus der Schule ausscheiden. Ohne je Grundlegendes fürs Leben gelernt zu haben.

Im Unterricht

Angebot: Mangelhaft

Bangladesch hat eines der größten Grundschulsysteme der Welt mit über 18 Millionen Kindern an mehr als landesweit 122.000 Grundschulen. Obwohl die Politik viel und regelmäßig in den staatlichen Bildungssektor investiert, wird das System dem Bedarf im Land nicht gerecht. Zum Nachteil von Familien, die in abgelegenen ländlichen Regionen leben oder aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation kaum in der Lage sind, das Recht auf Bildung für ihre Kinder einzufordern: Über zwei Millionen schulpflichtige Kinder haben keinen Zugang zu Bildung. Am stärksten betroffen sind in Armut lebende Familien, religiöse Minderheiten und indigenen Gruppen. Doch selbst wenn es Schulangebote gibt, ist das Unterrichtsangebot mangelhaft, nicht kinderzentriert und kaum inklusiv.

Wie erhalten
Kinder echte
Chancen?

Beim NETZ-Ansatz für Grundbildung steht eins im Vordergrund: Gleichberechtigung. Mädchen wie Jungen wird gleichermaßen der Zugang zu Grundschulunterricht ermöglicht – insbesondere dort, wo es überhaupt keine Möglichkeit gibt. Dazu richten NETZ und lokale Partner zwei Arten von Schulen ein:

1. Komplett neugebaute Anandalok-Grundschulen mit Pausenhof, Sanitäranlagen und Unterrichtsräumen, Klassen sowie Lehrerzimmern. Die Häuser werden von der Dorfgemeinschaft unterhalten und verwaltet. Die Anandalok-Schulen sind modellhaft und bieten eine Alternative zu staatlichen Schulen, an denen der Unterricht unzureichend ist, und bei denen Kinder aus benachteiligten Familien ausgeschlossen sind. Seit 2008 wurden mehr als 30 Anandalok-Schulen gebaut. Alle Schulen sind mit Unterrichtsmaterialien ausgestattet, dazu selbst entwickelten Materialien wie Jutestöcke für den Mathematikunterricht, Spielsachen aus Kokosnussblättern und anderen natürlichen Materialien. Jedes Jahr werden 30 neue Schulkinder aufgenommen und pro Schule zwei Gesundheitscamps organisiert. Hier bieten Ärzte eine medizinische Grundversorgung, inklusive Impfungen.

2. Dorfschulen für Gemeinden, in denen es gar keine staatlichen Grundschulen gibt – zumeist in abgelegenen Regionen im Nordwesten Bangladeschs. 30 Mädchen und Jungen pro Dorf lernen hier Bengalisch, Englisch, Mathematik, Sozialkunde und Naturkunde – bei gut ausgebildeten Lehrkräften. An sechs Tagen in der Woche, je fünf Stunden. Mit medizinischer Versorgung und in Notzeiten mit Schulspeisung. Die Schüler*innen müssen keine Schulgebühren zahlen und bekommen staatliche Schulbücher, um kinderfreundliche Materialien ergänzt, kostenfrei zur Verfügung.

3. Staatliche Schulen in abgelegenen ländlichen Regionen, die durch Infrastrukturmaßnahmen und pädagogische Lehrkraftfortbildungen unterstützt werden. Integrierte Vorschulen, die NETZ und die Partnerorganisationen dort einrichten, bereiten Kinder aus benachteiligten Familien auf ihr Schulleben vorberietet. Nach einem Jahr besuchen sie die erste Klasse der staatlichen Schule. Lehrkräfte dort erhalten im Rahmen der Projekte regelmäßige Fortbildungen zu interaktiven, schülerzentrierten und inklusiven Lehrmethoden.

Bei allen Schultypen wird auf Inklusion gesetzt. Das bedeutet: Alle Kinder aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen erhalten Zugang zu Qualitätsunterricht und können ihren Grundschulabschluss machen. Kinder mit Behinderung werden unterstützt, es finden Gesundheitscamps statt. Lehrkräfte werden fortgebildet, die Lokalbevölkerung an den Schulstandorten beteiligt sich und bildet Schulkomitees, um den Alltag an den Häusern zu organisieren. Um den langfristigen Betrieb der Schulen zu sichern und weiterzuentwickeln, wurde eine Stiftung gegründet. Die lokalen Stiftungsvertreter*innen treten in Kontakt mit staatlichen Entscheidungsträger*innen; das zusätzliche Schulangebot wird somit auch staatlich anerkannt.

Erfolgreicher Ansatz
Grundbildung

Erfolge des vergangenen Schuljahrs:

    • 65.499 Mädchen und Jungen nehmen am Vor- und Grundschulunterricht teil. 
    • 9.417 Kinder schließen die Grundschule erfolgreich ab und wechseln auf eine weiterführende Schule.
    • 5.407 Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen und Mitglieder der Schulgremien werden unter anderem in neuen Unterrichtsmethoden und kindzentrierter Pädagogik geschult.
    • In 515 Grundschulen werden Kinder im Rahmen eines inklusiven, qualitativ hochwertigen Unterrichts gefördert.
Schülerin der Teghora Dorfschule in Dinajpur
Insgesamt 170.000 Schulkinder

haben durch NETZ-Projekte Grundschulbildung erhalten

1280 Schulen

wurden dafür neu eingerichtet, gefördert oder gebaut

Mehr als 85 Prozent der Kinder

erreichen ihren Grundschulabschluss

Erfolgreich abgeschlossene Projekte

Aktuelle Projekte
So verbessern wir die Bildungschancen für Kinder ganz praktisch

Unsere Prinzipien

Partnerschaft

NETZ arbeitet mit langjährig erfahrenen lokalen Partnerorganisationen zusammen. Gemeinsam werden Projekte konzipiert und umgesetzt.

Partizipation

Die Lokalbevölkerung, insbesondere die Eltern der Schulkinder, gestaltet das Leben an den Schulen mit, organisieren Feste und soziale Aktivitäten.

Empowerment

Mädchen und Jungen bekommen unabhängig ihrer sozialen Situation die Chance auf einen Grundschulabschluss und können ihren Bildungsweg darauf aufbauen.

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kostet ein Klassensatz Bücher in der neuen Schulbibliothek.

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Über das Thema Recht auf Bildung

  • Credit_Zahidul_Salim__74_.jpg
    Sind NETZ-Schulen und die Abschlüsse dort gleichwertig mit staatlichen Prüfungen und was passiert mit den Kindern danach?

    In allen NETZ-geförderten Schulen lernen die Kinder den Stoff entsprechend des nationalen Curriculums. Am Ende der Grundschulzeit absolvieren sie die offiziellen staatlichen  Abschlussprüfungen und haben nach Bestehen einen anerkannten Grundschulabschluss, wie jedes Kind an einer staatlichen Schule auch. Und: Durch Methodenvielfalt, außerschulische Aktivitäten und gezielte Interessenunterstützung haben die Kinder am Ende mehr Wissen vermittelt bekommen. Kurz vor Ende der Grundschule bekommen die Kinder an NETZ-Schulen individuelle Unterstützung dabei, den Besuch einer weiterführenden Schule anzuschließen. Schulsozialarbeiter*innen sind dazu regelmäßig im Gespräch mit staatlichen Stellen.Die Quote der Schulabschlüsse ist sehr hoch, entsprechend haben viele Mädchen und Jungen die Perspektive ihren Bildungsweg im Anschluss fortzusetzen.

  • Das fertige Schulgebäude
    Wie nachhaltig sind NETZ-geförderte Schulen?

    Anandalok-Schulen wurden eigens gebaut und langfristig eingerichtet. In den meisten Fällen wird das Land für den Bau der Schule von Mitgliedern der Dorfgemeinschaft gespendet. Schulkomitees und Fonds stellen die langristige Finanzierung sicher. Das Management und die Instandhaltung der Schulen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft. Darüber hinaus sind die jeweiligen Schulmanagement-Komitees für das Monitoring der Lehrkräfte sowie administrative Aufgaben zuständig. Jede Anandalok Schule ist kosteneffizient und behindertengerecht gebaut und mit Unterrichtsmaterialien ausgestattet.

    Dorfschulen werden jeweils temporär für mehrere Jahre in Dörfern eingeichtet - je nachdem wo der Bedarf am größten ist. Dafür wird ein bereits bestehendes Gebäude genutzt, gestaltet und mit Materialien ausgestattet.

    An staatlichen Schulen läuft der Unterricht seit jeher. Dort unterstützt NETZ in Gestalt von Sozialarbeiter*innen und Lehrkräften den Unterricht - mit kindgerechten Methoden und individueller Lernunterstützung. Das NETZ-Angebot ergänzt den regulären Unterricht.

    Mit lokalen Bildungsbehörden und Institutionen findet ein regelmäßiger Austausch über die Bildungssituation in den Gemeinden und die Qualität der Grundschulbildung statt. Dabei wird erörtert, wie das Angebot von NETZ dazu beiträgt, die Bildungssituation insgesamt zu verbessern. So verankert NETZ den Ansatz und kann durch politischen Dialog seine Bildungsarbeit bekannt machen. Staatliche Stellen loben die Vorbildwirkung regelmäßig.

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    Warum macht NETZ bei der CAMPE mit und was ist das?

    Die Erfahrungen der Lokalbevölkerung sind Ausgangspunkt aller Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene zur Verbesserung des Bildungssektors in Bangladesch. Auf nationaler Ebene ist NETZ Partner des Bildungsnetzwerkes CAMPE (Campaign for Popular Education). Über dieses Netzwerk werden Gespräche mit wichtigen Regierungsabgesandten, Bildungsexpert*innen sowie Organisationen aus dem Bildungssektor geführt. Ziel ist es, politische Entscheidungsträger*innen auf die Bedürfnisse der Kinder aus schwer erreichbaren Gebieten und marginalisierten Gruppen aufmerksam zu machen und die lokale Perspektive dort anzubringen. NETZ und seine Partnerorganisationen fördern zudem den Dialog mit Vertreter*innen der Zivilgesellschaft auf lokaler und nationaler Ebene. NETZ arbeitet mit Universitäten, Forschungseinrichtungen sowie Bildungsexpert*innen in Bangladesch zusammen, um Ideen, Erfahrungen und Methoden auszutauschen. Zudem produziert und verbreitet NETZ Broschüren, Informationsblätter, Jahresberichte und Zeitungsartikel, um Ergebnisse und bewährte Bildungsmethoden mit Menschen innerhalb und außerhalb Bangladeschs zu teilen.

Haben Sie Fragen zu Schulpartnerschaften

Hallo, ich bin Leonard Barlag.
Haben Sie Fragen zu ClassroomGlobal oder Sternsingern? Ich helfe Ihnen gerne weiter.