Am 23. August 2012 hat Staatspräsident Zillur Rahman eine Anordnung genehmigt, die der Regierung Bangladeschs künftig mehr Mitspracherecht bei der Besetzung des Direktors der Grameen Bank garantiert. Der Gründer der Bank, Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, musste sein Amt als Direktor im vergangenen Jahr niederlegen. Mit der Anordnung kann nun ein von der Regierung eingesetzter Vorstandsvorsitzender mit der Ernennung des neuen Direktors beauftragt werden. Nach bisheriger Regelung durfte die Regierung zwar den Vorstandsvorsitzenden ernennen, der Direktor wurde aber im Einvernehmen mit dem Vorstand ausgesucht und ernannt. Neun der zwölf Vorstandssitze haben Frauen inne. Sie wurden von den mehr als acht Millionen Kundinnen und Kreditnehmerinnen der Bank gewählt. Opposition und Zivilgesellschaft befürchten, dass die Regierung mit diesem Vorgehen die Kreditnehmerinnen entmachtet und ihren Einfluss auf die Bank sukzessive ausweitet. Hillary Clinton, Außenministerin der USA, äußerte sich besorgt darüber, dass die Grameen Bank untergraben werden könne und betonte, dass nicht vergessen werden dürfe, dass sie einen enormen Beitrag zur Reduzierung der Armut in Südasien beigetragen habe. Die Grameen Bank vergibt Kleinstkredite an Menschen, größtenteils Frauen, um deren wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.