Die ev. Markusgemeinde in Butzbach setzt sich seit geraumer Zeit mit der Bedeutung von Kleidung und ihrer Herstellung auseinander. Daraus entstand der Wunsch, das Thema in einem Gottesdienst aufzugreifen. Mit viel Herzblut organisierte die Gemeinde eine ganze Veranstaltungsreihe zur Textilproduktion und dem eigenen Konsumverhalten.
Zu Beginn wurde der Film "Made in Bangladesh - eine Textilarbeiterin kämpft für ihre Rechte" im Butzbacher Kino gezeigt. Viele interessierte Kinobesucher*innen debattierten im Anschluss an den Film über die Situation der Textilarbeiter`*innen und wie Verbesserungen ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen erreicht werden können.

In einem Workshop wurde ein Patchwork-Kleid genäht, das aus vielen, bereits getragenen Kleidungsstücken bestand, von denen jedes seine individuelle Geschichte mitbringt und dadurch einen ganz persönlichen Wert hat. Dieses Kleid zog im Gottesdienst am Sonntag die Blicke auf sich, als es über dem Altar schwebend seine Geschichte weitergab. Die Predigt nahm das Thema auf mit dem „Mantel der Gerechtigkeit“ und den „Kleidern des Heils“ wie sie in Jesaja 61, 10 benannt werden. Auch hier erfolgte die Auseinandersetzung mit der Bedeutung und Wertschätzung von Kleidung und den Bedingungen unter denen sie hergestellt wird. Auch die Auswirkungen unseres Konsumverhaltens wurden kritisch reflektiert.

Nach dem Gottesdienst wurden die Gespräche im Kirchencafé und beim Materialstand von NETZ fortgeführt. Die Kleiderständer der Tauschbörse wurden intensiv durchstöbert. Mit schönen, neuerworbenen Kleidungsstücken und Anregungen für das eigene Verhalten gingen die Gäste in die neue Woche.