Das Südtreffen gehört zu den festen Terminen des NETZ-Jahreskalenders. Wenn die Mitglieder und Aktiven von NETZ in Baden-Württemberg zu ihrem Jahrestreffen zusammenkommen, gibt es regen Austausch und oft auch viele Gäste von außerhalb der Region zu begrüßen. Zum Auftakt hatte Josefine Bhuiya ein traditionelles bengalisches Mittagessen zubereitet - die passende Atmosphäre für gute Gespräche. Organisatorin Dagmar Leboch zeigte sich besonders erfreut, dass zum diesjährigen Südtreffen in Ulm die Menschenrechtsaktivistin Meghna Guhathakurta aus Bangladesch zu Gast war. Im Rahmen ihrer Deutschland-Besuchsreise mit NETZ, nahm sie sich Zeit, dort im Mehrgenerationenprojekt der agw über Frauenrechte und den Ansatz der NETZ-Partnerorganisation Research Initiatives Bangladesh (RIB) zu sprechen, deren Leiterin sie ist.

Die Herausforderungen für Frauen in Südasien sind vielfältig. Es geht um ungleiche Bezahlung, häusliche Gewalt oder auch Bevormundung in einer männerdominierten Gesellschaft. Wie aber können diese Probleme überwunden werden? Das skizzierte Meghna Guhathakurta anschaulich und machte deutlich, dass es viele Ansätze gibt, man vor allem aber eins tun sollte: den Betroffenen zuhören und sie selbst zu Akteuren der Veränderung machen.

Mit einer Präsentation erläuterte die Menschenrechtlerin das Selbstverständnis der Arbeit ihrer Organisation. "Nachhaltigkeit wird durch eine bedarfsorientierte Ausrichtung der Programme erreicht, die auf die von den Frauen identifizierten Bedürfnisse und Prioritäten fußt, lokale Ressourcen mobilisiert und in der Eigenverantwortung der Teilnehmerinnen liegt", hieß es da. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei der Zugang zu Informationen und den damit verbundenen Dienstleistungen etwa in den Bereichen Gesundheit und Bildung.

Nach der Präsentation blieb noch ausreichend Zeit vertiefende Fragen zu stellen. Dabei kam es zu einem lebhaften Austausch zu Themenbereichen wie Diskriminierung durch Religionszugehörigkeit, Folgen des Klimawandels und zur aktuellen politischen Situation im Land, der bei Kaffee und Kuchen in der Sonne bis in den späten Nachmittag hinein fortgeführt wurde.