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Die Leiterin und Mitglieder der Menschenrechtsgruppe aus Taraganj reichen einen Antrag auf Behördenauskunft bei der Lokalverwaltung ein

Menschenrechte verteidigen: Das haben wir 2022 erreicht

Wenn es vor Ort zu Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung kommt, schreiten NETZ-Menschenrechtsverteidiger*innen ein. Sie sind ausgestattet mit Wissen um ihre Rechte und fordern von Behörden unerschrocken Auskunft sowie Sozial-leistungen für marginalisierte Gruppen ein.- Frauen und Männer treten gemeinsam besonders für die Rechte von Frauen ein.

Mayna Begum und ihre Menschenrechtsgruppe in Mohanpur hörten immer wieder, wie den ärmeren Familien im Dorf die Ausstellung von Dokumenten verweigert wurde. Obwohl es ein Anrecht darauf gibt. Im Gegenteil sollten die Betroffenen hohe Bestechungsgelder zahlen. Ohne Geburtsurkunden wären ihre Kinder nicht zur Schule zugelassen worden – ohne Schmiergeld also keine Bildung. Vertreter*innen der Menschenrechtsgruppe sprachen mit den sorgengeplagten Eltern und brachten die Fälle bei übergeordneten Behörden zur Sprache. Sie beantragten offiziell Auskunft, wie viel die Ausstellung einer Geburtsurkunde tatsächlich kostet – und bekamen die Bestätigung, dass diese Dienstleistung grundsätzlich kostenfrei ist. So wurde mit der betroffenen Lokalbehörde gemeinsam ein Aktionsplan entwickelt, um diese Form der Korruption zu stoppen. Die Gespräche waren ein Erfolg – inzwischen wird im Dorf niemand mehr nach einer „Zusatzgebühr“ gefragt.

Vielfach Sozialleistungen erstritten

Es ist nur ein Beispiel von vielen, wie die Menschenrechtsprojekte von NETZ Unrecht aufdecken und beenden. Grundlage sind Menschenrechtsgruppen wie die von Mayna Begum, die sich vor Ort in den Dörfern gründen. Durch Schulungen bekommen die am meisten benachteiligten und deshalb gefährdeten Menschen ein klareres Verständnis ihrer Bürgerrechte und wie sie diese einfordern können. Mit Erfolg. Insbesondere Sozialleistungen bleiben bedürftigen Menschen oft vorenthalten – doch 2022 wurden solche Zahlungen aufgrund des Einsatzes der Gruppen in insgesamt 48.686 Fällen durchgesetzt.

Durch Dialogrunden zwischen lokalen Behörden und Institutionen, der Lokalbevölkerung und Menschenrechts-verteidiger*innen werden auch andere Arten von Rechtsbrüchen, Machtmissbrauch und struktureller Benachteiligung aufgedeckt. Die Dorfgruppen erarbeiten Lösungsansätze und verhindern die gewaltsame Eskalation von Konflikten. Sie agieren als Ansprechperson für alle Menschen in der Umgebung und wachsen im Laufe der Projekte (und darüber hinaus) zu wichtigen lokalen zivilgesellschaftlichen Institutionen. Die Gruppen schreiten ein, wenn Mädchen verheiratet werden sollen oder es zu häuslicher Gewalt kommt. Sie bauen einen Draht zu Behörden, Verwaltungen und der Polizei auf und stärken den Opferschutz langfristig. Das Netzwerk reicht bis auf die nationale Ebene auch in die Hauptstadt Dhaka. Ein besonderer Fokus liegt auf Heranwachsenden: An Schulen und in Freizeitgruppen thematisieren immer mehr junge Menschen gesellschaftliches Unrecht und geschlechterspezifische Gewalt – beispielsweise durch öffentliche Theateraufführungen oder Gesprächsrunden im Rahmen des „Demokratischen Dialogs“. Sie erreichen so unter anderem, dass Beschwerden von Mädchen über sexuelle Übergriffe ernstgenommen und geahndet werden.


Was wir 2023 
vorhaben

Rechtsverletzungen, besonders gegen Frauen und Mädchen, nehmen zu. NETZ verfolgt die Menschenrechtslage weiter eng und wird Betroffene unterstützen. ­

Wir möchten 939 Menschenrechtskomitees und 328 Schul-AGs unterstützen. Die Arbeit der nationalen Plattform zur Konflikttransformation in Bangladesch wird NETZ weiterhin stärken.

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