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Übergabe von Protest-Postkarten an KiK

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Kampagne für Saubere Kleidung fordert gerechtere Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie 

Bönen, 15.10.2009 Rund 80 Unterstützerinnen und Unterstützer der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der „Kampagne für Saubere Kleidung“ übergaben Protestpostkarten an KiK – unterschrieben von über 1.300 Bürgerinnen und Bürgern aus dem gesamten Bundesgebiet. Vor der Geschäftsstelle von KiK in Bönen wurden die Postkarten auf ein 300 Meter langes rot-weißes Band genäht. Unter dem Motto "Discounter lassen überwachen – Es ist Zeit, Discounter zu überwachen!" haben Großpuppen die Aktion symbolisch beschattet. 

„Wir fordern von der Konzernleitung eine Veränderung ihrer Einkaufspraxis. KiK muss faire Preise zahlen, damit auch gerechte Löhne für die Näherinnen in den Produktionsländern gezahlt werden können“, betonte Gisela Burckhardt von der „Kampagne für Saubere Kleidung“. Die Kampagne fordert, dass der Verhaltenskodex des Konzerns nicht nur auf dem Papier steht, sondern in den Herstellerbetrieben auch umgesetzt wird. Dazu seien unabhängige, externe Kontrollen nötig. Christiane Vogt von ver.di reagierte erfreut auf die breite Unterstützung der Übergabeaktion: „ Die enorme Resonanz der Postkartenaktion an KiK zeigt deutlich, wie stark das Interesse an diesen unfairen Arbeitsbedingungen ist.“ 

Neun Cent beträgt der Stundenlohn einer Näherin in Bangladesch. 90 Arbeitsstunden pro Woche sind keine Seltenheit. Überstunden werden nicht regelmäßig und vor allem auf kaum nachvollziehbare Weise bezahlt, Mitarbeiterinnen strengstens kontrolliert. Gewerkschaftliche Tätigkeit ist in den Nähfabriken in der Regel verboten oder wird zumindest stark behindert, ergaben Untersuchungen der „Kampagne für Saubere Kleidung“. In Deutschland verurteilte das Landesarbeitsgericht Hamm in zweiter Instanz den Textildiscounter KiK für die Zahlung sittenwidriger Löhne. Auch hier in Deutschland wird die Bildung von Betriebsräten behindert und bleiben geleistete Überstunden unbezahlt. 

Anlass für die Protestaktion war der „Internationale Tag zur Überwindung der Armut“ am 17. Oktober. An dem Aktionstag wurde gleichzeitig auf die Initiative von Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen für einen asiatischen Grundlohn aufmerksam gemacht. Die asiatische Grundlohn-Kampagne – ein Novum im weltweiten Kampf gegen Lohndumping – strebt länderübergreifende Tarifverträge an. 

Die „Kampagne für saubere Kleidung“ ist ein weltweites Netzwerk von 300 Organisationen, die für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie eintreten. In Deutschland gehören über 20 Organisationen zur Kampagne, darunter ver.di, INKOTA, Terre des Femmes, die Christliche Initiative Romero und NETZ Bangladesch. Die Forderungen der Kampagne an KiK lauten:

  • Verändern Sie Ihre Einkaufspraktiken, so dass Ihre Lieferanten Sozialstandards einhalten können.
  • Setzen Sie den Verhaltenskodex der Kampagne für Saubere Kleidung bei Ihren Zulieferern um und lassen Sie dies durch eine externe unabhängige Instanz kontrollieren.
  • Stellen Sie Transparenz her: Nennen Sie Ihre Lieferanten in den Produktionsländern und berichten Sie regelmäßig über die unternommenen Schritte zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
  • Sozialstandards müssen in Produktion und Verkauf eingehalten werden, insbesondere: Zahlung Existenz sichernder bzw. tariflicher Löhne für alle geleisteten Arbeitsstunden und Organisationsfreiheit der Beschäftigten.

Fotos

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Eine Speicherung in Datenbanken sowie jegliche Weitergabe an Dritte zur gewerblichen Nutzung sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch NETZ Bangladesch gestattet. 

Fotodownload (zip, 1,7 MB)

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