Hilfe aus Deutschland für Flutopfer in Bangladesch
Die Bangladesch-Organisation NETZ versorgt 30.000 Kinder und ruft zu Spenden für die Flutopfer auf
Wetzlar, 6. August 2007. Die deutsche Hilfe in den Überschwemmungsgebieten von Bangladesch ist angelaufen. Mit Mitteln der Bundesregierung und privaten Spenden versorgt die auf Bangladesch spezialisierte Entwicklungsorganisation NETZ zunächst die Familien von 30.000 Kinder mit Nahrungsmitteln. Lokale Helfer bringen Notrationen mit Booten in entlegene Gebiete, in denen die Menschen seit Tagen hungern. Ein Drittel von Bangladesch ist überflutet - eine Fläche, die mehr als zweimal so groß ist wie das Bundesland Hessen. Die Fluten haben bisher über 120 Menschen das Leben gekostet. Ihre Zahl steigt täglich weiter an. Mehr als sechs Millionen Menschen sind obdachlos.
"Die Flut in Bangladesch hat lebensbedrohliche Dimensionen angenommen! Ganze Landstriche stehen komplett unter Wasser. Viele Kinder sind entkräftet und erkranken an Durchfall. Die Wetterprognose ist düster. Es soll hier und an den Oberläufen der Flüsse weiterhin stark regnen. So müssen wir mit einer dramatischen Verschlimmerung der Situation rechnen" berichtet Ingo Ritz, Geschäftsführer von NETZ. Gemeinsam mit den Mitarbeitern lokaler Partnerorganisationen koordiniert er vor Ort die Hilfsmaßnahmen in einer der am schlimmsten betroffenen Regionen.
Behörden und Rettungskräfte befürchten den Ausbruch von Typhus-, Cholera- und Ruhrepidemien. Notunterkünfte und Krankenhäuser sind hoffnungslos überfüllt. Durchfallerkrankungen, Dehydrierung und Atemwegs-Infektionen sind die häufigsten Probleme. NETZ versorgt zunächst die Familien von 30.000 Kindern mit Nahrungsmitteln und notwendigen Medikamenten. Die Hilfe von NETZ konzentriert sich auf abgelegene Überschwemmungsgebiete, in die bisher keine Hilfe gelangt ist.
Die Helfer vor Ort bringen außer Reis, Linsen und Salz auch Rehydrierungslösungen zu den betroffenen Menschen. Zudem verteilen sie Plastikplanen, die die Familien zumindest notdürftig vor dem Regen schützen, oder bringen sie in Notunterkünften unter. Vor allem Frauen und Kinder erhalten die Nothilfe von NETZ. Die Verteilung der Hilfsgüter erfolgt in Zusammenarbeit mit einheimischen Organisationen, die mit der geografischen Situation bestens vertraut sind, über eine effektive Infrastruktur für den Transport verfügen und die bedürftigsten Familien kennen.
Ein Hilfspaket, bestehend aus einer Lebensmittelration, die einer fünfköpfigen Familie zwei Wochen lang das Überleben sichert, kostet 10 Euro.