Egal welche Schulform, welche Jahrgangsstufe und welches Fach – am Nachmittag des 1. Dezember kommen 44 Lehrer*innen und Multiplikator*innen aus ganz Hessen zusammen, um die SDGs an ihre Schulen zu bringen. Die Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, oder kurz SDGs) sind der Ausgangspunkt der Fortbildungsreihe, die eine Kooperation des Entwicklungspolitischen Netzwerkes Hessen (EPN), dem Zentrum Oekumene und dem Hessischen Kultusministerium ist. Ein Modul zur Textilindustrie gestalten NETZ-Referentinnen Gwendolyn Bömeke und Anna Cijevschi.

Im Workshop lernen die teilnehmenden Lehrkräfte das Bildungsmaterial zur Textilindustrie von NETZ kennen. Sie probieren verschiedene Methoden daraus aus, entdecken den Produktionsweg ihrer Kleidungsstücke und vertiefen ihr Wissen zu den sozialen Folgen und den Umweltproblemen, die in den Produktionsschritten auftreten. Zum Schluss reflektieren die Teilnehmenden über die verwendeten Methoden: Sie entwickeln und teilen konkrete Ideen, wie und wo sie das Material selbst im Unterricht einsetzen können. Doch auch die Thematik selbst beschäftigt die Lehrer*innen weiter: „Ich möchte mein eigenes Konsumverhalten (noch) mehr überdenken“, äußert eine Lehrkraft am Ende.

Die Ausbeutung in textilen Lieferketten hat unmittelbar mit den SDGs 1, 12 und 13 zu tun – keine Armut, verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster, Maßnahmen zum Klimaschutz. Moderatorin des Workshops, Silke Bell vom Hessischen Kultusministerium, sagt am Ende der Veranstaltung: „Unser heutiges Modul hat aufgezeigt, dass die Arbeitsverhältnisse in textilen Lieferketten auch einen starken Bezug zum SDG 5, Geschlechtergerechtigkeit, aufweisen. Die Hauptlast der momentanen Verhältnisse tragen Frauen. Eine Verbesserung der Arbeitsverhältnisse in der globalen Textilproduktion leistet somit nicht nur einen Beitrag zu Klimaschutz und Verringerung von Armut, sondern auch zur wirtschaftlichen Gleichstellung von Frauen“.