Bonna aus dem Dorf Shonakhuli ist eines von vielen Kindern in Bangladesch, die noch nie eine Schule besucht haben. Ihre Mutter möchte sie als Hausmädchen in die Stadt schicken. Doch die Neunjährige hat andere Wünsche.

In Bonnas Alltag gibt es keine Schulbank und keine Hausaufgaben. In ihren Worten klingt das zunächst harmlos: „Wir spielen dann halt draußen.“ Doch wenn Bonna ihren Tag beschreibt, wird klar, dass sie mit neun Jahren vor allem den Haushalt schmeißt. Sie lebt zusammen mit ihrem jüngeren Bruder, ihrer Großmutter und ihrer Mutter auf den Schwemmlandinseln des Tiesta Flusses. Beide Frauen müssen auswärts Geld verdienen, als Erntehelferin und Haushaltshilfe. Bonnas Mutter ist kurz davor, ihre Tochter als Hausmädchen in die Stadt zu schicken.

Doch Bonna hat andere Wünsche: „Ich möchte zur Schule gehen, aber ich habe keine Möglichkeit dazu. Es gibt hier keine Schule.“ NETZ und seine Partner*innen vor Ort wissen, wie sie Bonnas Wunsch erfüllen können: durch Grundschulen, die für alle zugänglich sind. Unsere Partnerorganisationen sind mit den Schwemmlandinseln vertraut. Nach einigen Reparaturen steht ein Gebäude für die Schule im Dorf zur Verfügung.

Selbst eine Lehrerin steht schon bereit: Bobita Akhtar ist im Dorf aufgewachsen und kennt die Probleme der Kinder. Im NETZ-Projekt erhält sie eine Grundausbildung und kann so schon bald Bonna und andere Kinder unterrichten.

Stolz wird Bonna zusammen mit anderen Kindern eingeschult. Die Schule verändert alles. Bonna lernt schnell und schon nach kurzer Zeit empfiehlt die Lehrerin sie für eine weiterführende Schule. „Ich möchte lernen und Richterin werden“, sagt sie nun entschlossen.

Bonna geht ihren Weg. Mit Ihrer Unterstützung können auch andere Kinder in die Schule gehen und so ihren Wunsch wahr machen.