Im Dorf Sonahar - weit abgelegen im Norden Bangladeschs - haben die Bewohner den Weg für eine eigene Schule geebnet. NETZ-Projektreferentin Anastasia Rau war nun vor Ort und berichtet:

"Schon lange haben die Menschen im Dorf Sonahar nach einer Möglichkeit gesucht, eine Grundschule zu etablieren. Die nächste staatliche Schule ist zehn Kilometer entfernt – in einer Region wie hier, mit kaum ausgebauter Infrastruktur, ist das für Kinder im Grundschulalter ein unüberwindbarer Weg. Zudem könnten sich viele Familien den Transport gar nicht leisten. So haben vier Brüder eigenes Land zur Verfügung gestellt, um dort im Zuge des NETZ-Grundbildungsprojekts eine neue Schule errichten zu lassen: die Ferdousi Priyobhashini Anandalok-Schule. Der Aufbau der Schule begann dann 2021 – mit einem fest gemauerten Gebäude, Sanitäranlagen und Rollstuhlrampe, damit auch Kinder mit Beeinträchtigung teilhaben können.

Und schon sind die ersten Kinder darin am Lernen und Spielen. Eingeschult wurden zu Beginn zunächst eine Vorschulklasse sowie die Klassen 1 und 2. Weitere Stufen werden in den kommenden Jahren folgen. Auch in die Vorschule kommen stets neue Kinder. Betreut werden die Mädchen und Jungen von derzeit drei Lehrkräften.

Noch wird die Schule etabliert. Das bedeutet, die Verantwortlichen bereiten ein Schul-Management-Komitee vor, dem dann Lehrkräfte und Dorfbewohner angehören werden, um die Schule weiterzuentwickeln und als Dorfzentrum zu etablieren. Denn mit der Schule wird Sonahar aufgewertet: Die Dorfbewohner haben aus eigenen Mitteln eine Straße finanziert, die nun zur Schule hinführt. Im Gespräch mit lokalen Behörden haben sie erreicht, dass die Straße auch an den lokalen Markt angeschlossen wird – das ist ungemein wichtig, da im Dorf kaum „Geschäftsleute“ leben und die Anbindung bislang vernachlässigt wurde. Das ändert sich nun. Und die Menschen in Sonahar sind stolz darauf.“