Direkt am Neckar, mit wunderbarem Ausblick auf die Altstadt, liegt das Heidelberg College. Im Rahmen der Projektwoche hatte sich die 9. Klasse das Thema Textilindustrie für den heutigen Tag ausgesucht. Nicht fehlen durften das Weltverteilungsspiel, die Suche nach dem „Made-In“-Schild in der eigenen Kleidung sowie die Auseinandersetzung mit den einzelnen Produktionsschritten eines Kleidungsstücks und den ökologischen und sozialen Auswirkungen. Aber auch die Aufteilung der Kosten einer Jeans war ein spannender Einblick für die Schüler*innen, besonders die erschreckende Erkenntnis, dass der Lohn für die Näher*innen in Bangladesch durchschnittlich nur 1 Prozent des Kostenanteils einer Jeans ausmacht. Doch inwiefern können die Missstände in der globalen Textilindustrie verändert werden und was können wir dazu beitragen? Über die Sammlung der Missstände sowie der Wünsche und Vorschläge für eine „Utopie“, wurden anschließend in Kleingruppen verschiedene Handlungsoptionen und Aktionsideen erarbeitet und am Ende im Plenum vorgestellt. Dabei wurden spannende eigene Ideen und Plakate erarbeitet, wie zum Beispiel ein Pfandsystem für Kleidung anhand des Beispiels eines Pfandflaschenautomaten, eine Sammlung von Second Hand Läden in Heidelberg, die Idee für ein Upcycling-Treff für Jugendliche oder auch Anregungen für eigene Upcycling-Aktionen. Einige Schüler*innen konnten auf eigene Erfahrungen zurückgreifen: Sie hatten bereits Second Hand Kleidung gekauft und Kleidungsstücke neu verarbeitet. Einige hatten sogar den Wunsch, später selbst in der nachhaltigen Modeindustrie zu arbeiten. Daneben wurden auch strukturelle Ideen erarbeitet und erkannt, wie zum Beispiel die Unterstützung von Menschenrechts- und Arbeitsschutzorganisationen sowie Gewerkschaften oder die Anregung, dass Reichtum besser verteilt werden sollte.