Kältewelle in Bangladesch
NETZ verteilt Pullover und Schals
Seit Ende Dezember überzieht eine Kältewelle Bangladesch. Nach Angaben internationaler Organisationen starben bisher über 150 Menschen an Unterkühlung. Am schlimmsten betroffen ist der Nordwesten des Landes. In einigen Regionen fielen die Temperaturen nachts auf 5 Grad, den niedrigsten Wert seit 38 Jahren. Die Wetzlarer Bangladesch-Organisation NETZ hilft den bedürftigsten Familien. Projekt-Koordinator Peter Dietzel berichtet: „Alte Menschen und Kinder erhalten von uns Pullover, Socken und Schals. Wir konzentrieren unsere Hilfe auf die Schwemminseln im Jamuna, dem größten Fluss Bangladeschs. Die ärmsten Familien leben dort in Strohhütten, haben nur wenige, dünne Kleidungsstücke und sind unterernährt.“ Mit Spenden, die in den vergangenen Tagen bei dem Hilfswerk eingegangen sind, konnte NETZ bisher 650 Familien helfen.
Moritz Marbach, NETZ-Mitarbeiter vor Ort, schildert anhand eines Einzelschicksals die Verteilung der Hilfsgüter: „Inul Haque ist 67 Jahre alt und wohnt auf der Insel Guabari im Jamuna. Seit zehn Tagen ist seine Frau krank, da sich die Familie keine warme Kleidung leisten kann. Alleine ist er zur Verteilungsstelle gekommen, um sein Hilfspaket abzuholen. Drei Tage zuvor hatten ihn unsere einheimischen Helfer ausfindig gemacht, als sie auf der Insel von Haus zu Haus gingen und jene Familien auswählten, die am stärksten unter der Kälte leiden. Mit Booten werden die Hilfspakete von NETZ angeliefert. An der Anlegestelle erhalten die Familien dann genau jene wärmende Kleidung ausgehändigt, die sie benötigen. Inul Haque wird mit seiner Familie in den nächsten Tagen nicht mehr frieren müssen.“
Tausende anderer Menschen in Bangladesch jedoch müssen weiter Angst haben, am Abend ins Bett zu gehen, denn die Meteorologen geben keine Entwarnung: In den nächsten Tagen wird mit zwei weiteren Kältewellen gerechnet.
Weitere Informationen gibt es bei NETZ: 06441 / 97463-0
NETZ e.V. Bangladesch
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