Hallo, ich bin Philipp Kappestein.
Haben Sie Fragen zum Schwerpunkt Ein Leben lang genug Reis?
Ich helfe Ihnen gerne weiter.
Mafiya Begum und ihr Ehemann legen nun schwimmende Beete an.
Das Wasser ist mal rar, mal kaum aufzuhalten: in Bangladesch nimmt durch die Klimakrise die Unberechenbarkeit zu. Zusammen mit anderen Frauen lernte Mafiya Begum aus dem Dorf Paikora in Naogaon, wie sie trotzdem ihre Selbstversorgung aufrecht erhalten kann. Zusammen mit ihrem Ehemann wendet sie das Wissen an: Das zwei bis drei Quadratmeter große Beet wird aus Bananenbaumstämmen und Seerosen gefertigt und lässt unabhängig von Überflutungen und Hochwasser kleine Reissetzlinge gedeihen.
ProjektupdatesMehr Updates
Gemeinsam die Stimme erheben
Daten zeigen es klar und Experten benennen es immer wieder: Die Auswirkungen der Klimakrise in Bangladesch wie Fluten, Dürren und Bodenversalzung werden immer heftiger. Und sie gefährden die Existenz Hunderttausender Menschen. Drei Regionen, die besonders betroffen sind, stehen bei dem Projekt im Fokus: der flussreiche Norden, der trockene Westen und die Küstenregion im Süden. Dort schließen sich Frauen zu Selbsthilfegruppen zusammen, um sich und ihre Familien gegenseitig zu unterstützen. Sie tauschen sich aus und bilden sich fort zu klimaresilienten Anbaumethoden - die Grundlage für eine zukunftssichere Existenz der Kleinbauern vor Ort. Und gemeinsam erheben sie ihre Stimme, um auf das wichtige Thema Klimaschutz aufmerksam zu machen.
Solidarisch handeln
Unterwegs in den Projektgebieten, erfährt man viele Geschichten: Wie Ernten verdorben sind, wie Hochwasser Häuser zerstörte, wie Familien monatelang nicht genug zu Essen hatten, weil der Ertrag nicht reichte. In den Dorfgruppen handeln die Projektteilnehmerinnen solidarisch: Sie legen gemeinsam Saatgut- und Reisbanken an. So haben sie Vorräte für schlechte Zeiten. Sie sammeln indigenes Saatgut, sodass sie nicht immer neues kaufen müssen. Sie erhalten Fortbildungen in klimaresilienter Landwirtschaft und wenden das Erlernte an: Mit Hochbeeten, ökologischem Kompost (im Bild), salzresistenten Reissorten oder neuen, diversifizierten Obst- und Gemüsesorten passen die Menschen ihre Landwirtschaft an die sich wandelnden klimatischen Gegebenheiten an.
Besonders ist auch das gesellschaftliche Engagement der Frauen: Sie sprechen in der Öffentlichkeit über das Thema Klimaschutz, machen Politik und Verwaltung darauf aufmerksam und fordern die Verantwortlichen dazu auf, bei dem Thema ihren Verpflichtungen nachzukommen.
Was heißt eigentlich klimaresilient?
Ein wichtiger Aspekt von NETZ-Projekten ist es, Wissen zu teilen. Bei Thema klimaresiliente Landwirtschaft nutzen die Frauen indigenes Wissen und wenden es an. In öffentlichen Veranstaltungen teilen sie ihre Erfahrungen, sodass andere davon profitieren können. Klimaresilient bedeutet, dass verschiedene landwirtschaftliche Anbaumethoden und Nutzpflanzen zum Einsatz kommen, die angepasst sind an praktische Hrausforderungen durch die zunehmenden Folgen der Klimakrise. Etwa: Hochbeete auf Dächern oder Ranken, um gegen Hochwasser geschützt zu sein; salzresistente Reissorten, um gegen eindringendes Salzwasser in Küstenregionen beständig zu sein; organischer, selbstgemachter Dünger, um die Pflanzungen besser gedeihen lassen zu können und nicht auf teure Produkte von Agrarfirmen angewiesen zu sein.
Unsere Prinzipien
Partnerschaft
Lokale Partner von NETZ unterstützen die Betroffenen beim Aufbau ihrer klimaresilienten Landwirtschaft.
Partizipation
Bei der Umsetzung wird auf das Wissen und die Erfahrung der Projektteilnehmerinnen gesetzt – sie kennen die Lage und Notwendigkeit vor Ort am besten.
Empowerment
Betroffene berichten bei Veranstaltungen öffentlich über ihre Situation – und zeigen anderen die Realität der Klimakrise auf.