
Wirkungsorientierung: Der vielfältige Blick
Das Engagement von NETZ, lokalen Partnern und den Menschen vor Ort ist keine kurzfristige Hilfe, sondern ein gemeinsamer Weg.
Das Ziel ist, die Lebensumstände der am meisten benachteiligten Menschen dauerhaft zu verbessern. Doch: Wann genau ist ein Projekt erfolgreich, und wie wird es eigentlich nachhaltig? Diese Frage begleitet uns die ganze Zeit. Wir prüfen unser Handeln und lernen aus Erkenntnissen. Das kann auf unterschiedliche Weise geschehen – etwa durch aussagekräftige Zahlen wie dem Einkommen, das Projektteilnehmerinnen beim Arbeitsschwerpunkt „Ein Leben lang genug Reis“ erwirtschaften. Sie verdienen Geld mit dem Verkauf von Hühnereiern, Gemüse oder aufgezogenem Vieh. Wir erheben, wie sich das Einkommen dadurch steigert und zum Erfolg der Familien beiträgt. Denn so können Eltern ihren Kindern Schulmaterial kaufen, ihre Wohnhäuser instandsetzen und Ersparnisse anlegen.
Geldverdienen ist aber nicht alles. Wichtig ist auch der Blick darauf, wie sich die Versorgungssicherheit der Menschen entwickelt. Durch Fragebögen und in Gesprächsrunden wird erhoben, wie vielfältig sich Familien über einen längeren Zeitraum ernähren konnten. So lässt sich abseits von Einkommenswerten sehen, wie nachhaltig das wichtigste Ziel des NETZ-Ansatzes erreicht wird: den Hunger dauerhaft zu überwinden.
Wie wichtig dieser vielfältige Blick ist, hat die Corona-Pandemie gezeigt. Während der Krise gab es weniger Verdienstmöglichkeiten, da lokale Märkte geschlossen blieben. Projektteilnehmerinnen konnten weniger Produkte verkaufen – dennoch hat sich ihre Ernährungssituation erheblich verbessert. Die Gemüsegärten mit Kartoffeln, Auberginen und Spinat, Papaya oder auch Jackfrucht- und Zitronenbäumen haben ihre Wirkung in der Krise voll entfaltet. Familien konnten sich als Selbstversorger unabhängig und vielfältig ernähren. Eine Studie zu einem Projekt in „Ein Leben lang genug Reis“ hat gezeigt, dass mehr als 90 Prozent ihre akute Ernährungsnotlage überwunden haben; mehr als 70% der Menschen, die zuvor nur einmal und an manchen Tagen gar nicht essen konnten, nehmen inzwischen drei nahrhafte Mahlzeiten am Tag zu sich.
NETZ organisiert regelmäßig Veranstaltungen, um Erkenntnisse der Wirkungsbeobachtung der Öffentlichkeit vorzustellen. Lokale Entscheidungsträger*innen und Behörden nennen die Armutsbekämpfung vorbildlich.