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Engagement & Globales Lernen: Das haben wir 2022 erreicht

Solidarität über Kontinente hinweg – unter diesem Motto engagieren sich zahlreiche Ehrenamtliche bei NETZ von Deutschland aus für Menschenwürde und globale Gerechtigkeit. Sie unterstützen so den Weg der Menschen in Bangladesch und Indien und tragen hierzulande zu wichtigen gesellschaftlichen Debatten um Frauenrechte, Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit bei.

2022 stand das Engagement vieler Unterstützer*innen bei NETZ im Zeichen von Klimagerechtigkeit und Ernährungssicherung. Mit zahlreichen Solidaritätsaktionen, in Bildungsveranstaltungen und Vorträgen machten die Engagierten darauf aufmerksam. Dabei wurden auch immer wieder Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit verbundenen Folgen für die Welt thematisiert. Die Auswirkungen des Krieges auf die globale Nahrungsmittelversorgung und insbesondere vulnerable Menschen im Globalen Süden haben die Menschen hierzulande bestürzt. Sie zeigen zugleich, wie wichtig Frieden und Zusammenarbeit für eine gerechtere Welt sind. NETZ hat sich angesichts des Angriffskrieges solidarisch mit den Menschen in der Ukraine gezeigt und ein sofortiges Ende der Angriffe und der Gewalt gefordert.

Nach coronabedingten Einschränkungen konnte NETZ 2022 wieder mehr Präsenzveranstaltungen bei Aktionsgruppen, an Schulen und bei Unterstützungskreisen umsetzen. Unter den Aktionen waren Workshops, Vorträge und Austauschtreffen sowie Spendenaktionen.

Die Bangladeschtagung im Mai in Frankfurt trug den Titel „Geht’s noch? Ernährung in der Krise“. In Vorträgen, Gesprächsrunden und Gruppenarbeiten wurde verdeutlicht, wie groß die Herausforderungen durch die Klimakrise für die Existenz von Menschen in extremer Armut sind – insbesondere in Bangladesch, des von den Folgen der Klimakrise besonders stark betroffenen Landes. Shahidul Islam, Direktor des NETZ-Büros in Dhaka, berichtete von 19 Millionen vom Klimawandel betroffenen Kindern im Land und verwies auf die besonders vulnerable Situation von Mädchen und jungen Frauen. Angesichts dessen stellten die Teilnehmer*innen das Handeln in den Vordergrund. Gemeinsam mit Sabine Pabst (Fian) erörterten sie, wie Empowerment unter diesen Umständen gelingt, wie politisch Verantwortliche in die Pflicht genommen und das Recht auf Nahrung durchgesetzt werden können. So wurde die klare Botschaft der Bangladesch-Tagung laut: Hunger ist kein unabwendbares Schicksal, sondern eine Folge ungerechter Verteilung, die durch den menschengemachten Klimawandel umso mehr verschärft wird. Durch gemeinsames verantwortungsvolles Handeln hier und in Bangladesch kann dieser Hunger besiegt werden.

Die Botschaft trug Shahidul Islam an mehreren Schulen und anderen Bildungseinrichtungen in Deutschland weiter, wo er im Rahmen von Infoveranstaltungen zusammen mit Lehrer*innen und Schüler*innen über Bildungsgerechtigkeit und die Folgen des Klimawandels für Bangladesch diskutierte.

Entwicklungspolitische Bildung

Viele Menschen machen gemeinsam die Bildungsarbeit von NETZ möglich. Der ehrenamtliche NETZ-Arbeitskreis Bildung hat sich 2022 besonders mit sozialpolitischen Themen auseinandergesetzt. In Arbeitstreffen haben die Mitglieder dazu diskutiert und neues Wissen und Methoden zu feministischen Perspektiven, Feminismus und Gender erarbeitet sowie Critical Whiteness und Klimagerechtigkeit thematisiert.

Ehrenamtliche NETZ-Aktive haben im Rahmen einer Bildungsreise in Bangladesch den Austausch zu wichtigen Lebensthemen aus weiblicher Perspektive angestoßen: männerdominierte Strukturen, mangelnde Bildungsmöglichkeiten, traditionelle Geschlechterrollen oder auch die Freiheit beziehungsweise Unfreiheit, sich zu emanzipieren. Über diese Herausforderungen haben die vier jungen Frauen aus Deutschland mit Frauen aus Bangladesch gesprochen und ihre Erkenntnisse in Form einer Dokumentation aufgearbeitet.

Durch ehrenamtlich Aktive und Mitarbeiter*innen hat NETZ in mehreren Veranstaltungen zu Klimagerechtigkeit als Multiplikator gewirkt: beim Klimacamp in Wetzlar mit einem interaktiven Workshop sowie einem Vortrag zum „Einsatz für Klimaschutz und Menschenrechte“, beim Bangladesch-Treffen in Freiburg sowie in Duisburg bei einem Klimastreik der Studierenden-Initiative „Weitblick“. Dort wurde ein Appell für mehr Klimagerechtigkeit des NETZ-Klimaexperten Mohammad Moniruzzaman aus Bangladesch verlesen.

Darüber hinaus wurden über Tausend Kinder, Jugendliche und Erwachsene in zahlreichen Bildungsveranstaltungen erreicht und für globale Herausforderungen am Beispiel Bangladeschs sensibilisiert. Neben dem großen Komplex „Klima und Ernährung“ wurden auch Menschen- und Kinderrechte, Schulbildung sowie macht- und genderkritische Perspektiven thematisiert. Ein weiterer Schwerpunkt waren ausbeuterische Verhältnisse in der Textilindustrie.

Solidaritäts-Aktionen

Unterstützer*innen in ganz Deutschland haben 2022 in zahlreichen Aktionen Spenden gesammelt und vor Ort Solidaritätsveranstaltungen umgesetzt. Neben Anlassspenden zu Geburtstagen und Jubiläen haben Engagierte an Schulen Spendenläufe und Sponsorenradeln veranstaltet, darunter das Michael-Ende-Gymnasium Tönisvorst, das Hohenstaufen-Gymnasium Bad Wimpfen und das Deutschorden-Gymnasium Bad Mergentheim. Daneben haben Weltläden, Kirchengemeinden und Ehrenamtsgruppen wie der Frauenkleidermarkt Rellingen Spenden und Kollekten für Projekte in Bangladesch gesammelt. Auch die Sternsinger*innen waren bundesweit wieder aktiv für Bangladesch und haben insgesamt 2.119 Kindern den Grundschulbesuch ermöglicht.

Zu den Unterstützenden zählte auch 2022 wieder der Entwicklungshilfeklub Wien. Bei dessen Klubfest mit Podiumsdiskussion war NETZ-Geschäftsführer Max Stille zu Gast und sprach zum Thema „Hunger überwinden“. Auch Service-Clubs in Deutschland und Österreich, wie der Rotary Club Villach, förderten die Arbeit in Bangladesch. Dass das Engagement für NETZ und Bangladesch mitunter schon altbewährt ist, haben die Jubiläen mehrerer Gruppen bewiesen: Die Bangladesch-Gruppe Tübingen-Hirschau und die Sternsingergemeinde St. Benedikt in Bayreuth feierten jeweils ihren bereits 20 Jahre währenden Einsatz für Bangladesch. Das langjährige Mitglied Eva Manke aus Kempen hat 2022 eine besondere Idee umgesetzt: Sie restaurierte und verzierte eine Rikscha aus Bangladesch, die Hochzeitspaare in der Region für die Fahrt zum Standesamt leihen können. So verbinden sie den persönlichen Weg ins Eheglück mit einer Spende für die am meisten benachteiligten Menschen.

Öffentlichkeitsarbeit

NETZ wirkt – auch in die breite Öffentlichkeit. Mit Informationen zur Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur in Bangladesch, zu globalen entwicklungspolitischen Themen und zur Vereinsarbeit erreicht die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins ein bundesweites Publikum. In monatlichen Newslettern und Sonderaussendungen, Pressemeldungen und Stellungnahmen zu aktuellen politischen Themen informiert NETZ die Öffentlichkeit. Regionale, nationale und internationale Medien berichteten 2022 insgesamt 211 mal über die Arbeit von NETZ und seinen Partnern in Bangladesch sowie über Solidaritätsaktionen, entwicklungspolitische Bildungsarbeit und das Vereinsgeschehen.

Die NETZ-Homepage mit dem Bangladesch-Portal ist eine einzigartige Informationsquelle mit Reportagen, Interviews, Hintergrundtexten und Analysen für alle entwicklungspolitisch Interessierten, Südasien-Fans und mit NETZ verbundene Nutzer*innen.

Die NETZ-Zeitschrift ist das wichtigste deutschsprachige Magazin zu Bangladesch. Reportagen, Interviews und Hintergrundtexte zu Themenschwerpunkten geben Einblicke zu gesellschaftlichen Entwicklungen. Im Berichtsjahr erschien die Ausgabe „Feministische Literatur – Wie Autorinnen aus Bangladesch für Frauen kämpfen“. In dieser hat NETZ exklusiv Texte bengalischer Autorinnen übersetzt und mit Begleittexten einem deutschsprachigen Publikum vorgestellt.

Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst

Seit 1991 hat NETZ regelmäßig junge Menschen nach Bangladesch entsandt, die bei unseren Partnern vor Ort lernen und mitarbeiten. 2019 begann Sompa Rani als erste Freiwillige aus Bangladesch in der NETZ-Geschäftsstelle in Wetzlar einen Freiwilligendienst. 2022 konnten coronabedingt weder der Süd-Nord- noch der Nord-Süd-Freiwilligendienst vorbereitet werden und stattfinden. In der NETZ-Geschäftsstelle in Wetzlar leistet seit September 2022 Louisa Rixen ihren Dienst als Bundesfreiwillige.

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Gwendolyn Bömeke

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