Startseite
Jetzt spenden

"Ich werbe für ein politischeres Verständnis von Ungleichheit" Postkoloniale Perspektiven auf Entwicklungszusammenarbeit

Im Gespräch mit NETZ zeigt Professor Aram Ziai die Konsequenzen kolonialer Kontinuitäten in der Entwicklungszusammenarbeit auf und benennt entwicklungspolitische und gesellschaftliche Veränderungsprozesse in Bezug auf kolonialgeschichtliches Bewusstsein.


NETZ: Herr Professor Ziai, warum spielen die deutsche und die europäische Kolonialgeschichte im öffentlichen Diskurs und in der Schule eine sehr geringe Rolle?

Aram Ziai: In der Schule spielt die nationalsozialistische Vergangenheit die weit bestimmendere Rolle. Der Nationalsozialismus liegt historisch weniger weit zurück und ist somit auch viel präsenter, als das, was nochmal dreißig, vierzig Jahre früher in Deutsch-Südwestafrika und Deutsch-Ostafrika stattgefunden hat. Ich glaube allerdings, dass die Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte in den letzten zehn Jahren deutlich mehr Aufmerksamkeit erfährt. Gerade auch im Kontext von Nord-Süd-Beziehungen und Entwicklungsarbeit. Gruppen wie Glokal haben unglaublich hohe Klickzahlen für ihr Internetangebot und ihre dort angebotenen Lehrmaterialien. Beispielsweise machen sich auch ehemalige Weltwärts-Freiwillige (Anm. d. Red.: Weltwärts ist ein Förderprogramm für Freiwilligendienste des BMZ) kritische Gedanken hierzu und finden sich in Gruppen zusammen. Vor zwanzig Jahren gab es das so nicht, da waren das noch ganz vereinzelte Phänomene. Jetzt gibt es einen Prozess.


NETZ: Welchen Einfluss hat das kolonialgeschichtliche Bewusstsein der Gesellschaft auf das Selbstverständnis und die Arbeit von Menschen und Organisationen, die in der Entwicklungszusammenarbeit tätig sind?

Ziai: Durch das mangelnde kolonialgeschichtliche Bewusstsein werden die Parallelen und Kontinuitäten überhaupt nicht gesehen und es kann so zu einem nicht hinterfragten Selbstverständnis als Wohltäter*innen kommen. Also als eine Person, die „auf der Seite der Guten steht“ und sich dann eben für die „armen Menschen in Afrika“ einsetzt. Das ist meiner Meinung nach ein stark verankertes Selbstverständnis bei Menschen, die in der Entwicklungszusammenarbeit tätig sind. Gerade bei der älteren Generation ist dies noch stark verwurzelt. Sie reagieren dann auch empfindlich, wenn sie mit einer postkolonialen oder Post-Development-Kritik konfrontiert werden. Vielleicht bin ich zu optimistisch, doch auch hier nehme ich eine Veränderung wahr. Jüngere Leute haben bereits eine höhere Sensibilisierung, beispielsweise über die Teilnahme an antirassistischen Trainings bevor sie über das ASA-Programm oder Weltwärts in den Globalen Süden gegangen sind. Auch in der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit nehmen inzwischen Mitarbeitende verstärkt an antirassistischen Trainings teil. Ich persönlich bin da nicht so nah dran, bekomme jedoch von Kolleg*innen und Promovierenden mit, dass sie beispielsweise von der GIZ und Engagement Global angefragt werden. Das zeigt, dass auch in diesen staatlichen Institutionen der Prozess der Auseinandersetzung begonnen hat. Die Frage ist jedoch, wie weit dieser Prozess reicht. Wird nur das von postkolonialen Studien angenommen, was man gerade gebrauchen kann, ohne jedoch die eigene Praxis grundlegend verändern zu müssen? Die grundlegende Struktur der Entwicklungszusammenarbeit basiert auf der Annahme: es gibt Probleme im Süden und im Norden gibt es genau dafür ein Problemlösungswissen. In dieser Einseitigkeit zeigt sich ein eurozentrisches Muster, das geradewegs aus dem Kolonialismus kommt. Entwicklungszusammenarbeit könnte jedoch auch in beide Richtungen funktionieren, beispielsweise indem für soziale Probleme in Deutschland auch aus Bangladesch oder Indien Expertenwissen zu Rate gezogen wird. Solange das aber nicht der Fall ist, solange die Beantwortung der Frage, wer die „Probleme“ und wer die „Lösungen“ hat, als Einbahnstraße gedacht wird, müsste man sich von diesem ganzen Bereich abwenden. Ich finde, das wäre die konsequente und begründbare Haltung. Allerdings ist dies auch eine Haltung, die manchen sehr sinnvollen Projekten in der Entwicklungszusammenarbeit nicht gerecht wird. Gerade weil es eben zivilgesellschaftliche Gruppen und NGOs gibt, die nicht dem oben genannten klassischen Muster folgen – und das nicht erst in den letzten zehn Jahren. Unter den Schlagwörtern Partizipation und Empowerment wurden gerade auch politischere Prozesse angestoßen, die auch aus einer kritischen Perspektive nicht negativ zu beurteilen sind.


NETZ: Können Sie dafür ein Beispiel nennen?

Ziai: Spontan fällt mir ein Projekt in Bolivien ein, in dem europäische Geberinstitutionen politische Bewusstseinsbildung förderten. Einheimische NGOs haben indigene Gemeinden dabei unterstützt, ihr Recht auf politische Mitbestimmung einzufordern, sich politisches Gehör zu verschaffen. Die bolivianische Regierung war jedoch gegen ein solches Projekt. Das wäre ein Beispiel für einen Versuch von Geberseite, die Selbstbestimmung, Autonomie und politische Partizipation von marginalisierten Gruppen zu fördern. Wenn die normativen Maßstäbe eines Projektes Emanzipation, Selbstbestimmung und Autonomie sind, dann kann es durchaus sinnvoll sein, so ein Projekt mit Geld aus dem Globalen Norden zu fördern.


NETZ: Ist es aus postkolonialer Perspektive nicht kritisch zu sehen, dass das Projekt gegen den Willen der bolivianischen Regierung unterstützt wurde?

Ziai: Es ist wichtig, solche Widersprüche zur Kenntnis zu nehmen. In diesem Beispiel werden natürlich koloniale Strukturen reproduziert. Zumindest ist es auf der bilateralen Ebene in der Interaktion zwischen Regierungen eine paternalistische Entwicklungszusammenarbeit, die sich über das politische System in Bolivien hinwegsetzt. Trotzdem kann das Projekt für die entsprechenden Gruppen positive Folgen haben. Man muss dabei auch die Herrschaftsverhältnisse innerhalb einer Gesellschaft berücksichtigen – diese bestehen nicht nur zwischen dieser Gesellschaft und der ehemaligen Kolonialmacht. Entscheidend ist, im Einzelfall zu beurteilen, wie sich diese Herrschaftsverhältnisse zueinander verhalten. Natürlich ist es ein Dilemma, wenn man politische Partizipation fördern möchte, indem man existierende politische Strukturen paternalistisch bevormundet. Aber es kann im Einzelfall trotzdem aus einer emanzipatorischen Perspektive heraus die richtige Wahl sein.


NETZ: Verfestigt ihrer Meinung nach die Entwicklungszusammenarbeit globale Machtstrukturen, die ihren Ursprung in der Kolonialzeit haben und auch heute mitverantwortlich für Armut und Diskriminierung sind? Oder kann sie dabei helfen, diese zu verändern?

Ziai: Einerseits reproduziert sie Abhängigkeitsstrukturen. Andererseits kann sie aber eben auch dazu genutzt werden, Abhängigkeiten abzubauen oder Machtstrukturen zu verändern. Also Machtstrukturen, die auch auf lokaler Ebene vorkommen können, und die möglicherweise von marginalisierten Menschen selbstorganisiert oder mit Unterstützung einer politischen Organisation verändert und abgebaut werden können. Es ist jedoch unheimlich schwierig, aus dieser Asymmetrie zwischen „Geber“ und „Nehmer“ herauszukommen. Viele Organisationen beanspruchen für sich, Projekte nicht vorzugeben. Zwar streben sie eine aktive Einbeziehung der betroffenen Menschen an, jedoch werden die geäußerten Wünsche stets mit dem eigenen Förderkonzept und dem des Geldgebers abgeglichen. Auf diese Weise beeinflusst die Förderagenda des Globalen Nordens natürlich, was überhaupt beantragt wird. Wenn momentan die Themen Gender oder Nachhaltigkeit angesagt sind, dann macht man ein Projekt zu Gender und Nachhaltigkeit, auch wenn man eigentlich andere Prioritäten hat.


NETZ: Sehen Sie noch weitere Asymmetrien?

Ziai: Eine Asymmetrie besteht auch zwischen „Expert*innen“ und „Lai*innen“. Interventionen im Leben von Betroffenen erfolgen auf Basis von Expertenwissen, beispielsweise im Bereich „Entwicklung“, die den Betroffenen selbst vermeintlich fehlt. Davon getrennt zeigt sich der Eurozentrismus als weitere AsymmetrieAchse. Aus dem Selbstverständnis eines überlegenen Europas, wird die eigene partikulare Weltsicht als universell begriffen. Dies führt beispielsweise zu dem unglaublichen Phänomen, dass Leute in Länder geschickt werden, über die sie eigentlich nichts wissen, einfach, weil sie bereits in Entwicklungsprojekten in anderen Ländern tätig waren. Da zeigt sich ganz deutlich die Vorstellung eines universellen Entwicklungswegs oder Entwicklungsprozesses und dass diese Leute wissen, wie dieser Prozess verläuft. Da ist es dann egal, das Land selbst nicht zu kennen, weil Entwicklung vermeintlich überall auf ähnliche Art und Weise verläuft. Wir haben aber auch das Phänomen, dass gerade in der Entwicklungszusammenarbeit sehr autoritäre Projekte durchgezogen werden, nicht von Organisationen aus dem Globalen Norden, sondern von nationalen Regierungen selbst. Diese kategorisieren Indigene, Menschen aus der Provinz oder auch Bäuerinnen und Bauern als „unterentwickelt“. Legitimiert durch „Expertenwissen“ werden diesen Menschen dann irgendwelche Projekte aufs Auge gedrückt. Diese Expertenhierarchie funktioniert also auch innerhalb derselben Kultur, innerhalb eines Landes.


NETZ: Was bedeutet dies für die Überwindung globaler Ungleichheit?

Ziai: Wenn wir über globale Ungleichheit reden, dann wäre für mich der erste Adressat nicht die Entwicklungszusammenarbeit, sondern der Kapitalismus, die Weltwirtschaft, Handelsbilanzen, transnationale Unternehmen, privates Eigentum, Produktionsmittel. Dennoch trägt die Entwicklungszusammenarbeit über das Grundmuster „Wo sind die Probleme, wer hat das Lösungswissen?“ Asymmetrien weiter, indem sie kontinuierlich die Kategorisierungen einer bestimmten Lebensweise und Kultur als „defizitär“ und „unterentwickelt“ reproduziert. Das ist ein zentrales Problem der Entwicklungszusammenarbeit. Diese implizite Vorstellung einer guten Gesellschaft ist ein koloniales Muster. Angesichts ökologischer Probleme, die bei einer Ausbreitung des westlichen Modells, eines Industriekapitalismus, wie er jetzt gerade abläuft, immer unübersehbarer werden, wäre es Zeit inne zu halten und zu fragen: müsste sich nicht eigentlich der Globalen Norden an den vermeintlich unterentwickelten Gesellschaften des Globalen Südens orientieren und schauen, ob es möglicherweise Modelle des Zusammenlebens, der Organisation von Ökonomie, Politik, Gesellschaft und Ökologie gibt, die eigentlich sinnvoller wären als das, was wir hier gerade machen? Ulrich Brandt und Markus Wissen haben den Ausdruck der „imperialen Lebensweise“ geprägt. Diese ist kein universalisierbares Modell, das alle haben können. Das kann nur eine Minderheit haben, die den Ressourcenverbrauch der Anderen in Besitz nimmt. Zwar ist Entwicklung heutzutage nicht mehr nur gleichgesetzt mit der Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts, es kommt jetzt zum Beispiel auch auf die Lebenserwartung und die Schulbildung an. Aber auch bei diesen Indikatoren kann man sich streiten, ob sie automatisch für eine gute Gesellschaft oder ein gelungenes Leben stehen. Indikatoren, die überhaupt nicht vorkommen, sind beispielsweise Gastfreundschaft oder Solidarität. In Bhutan wird ein Bruttonationalglück-Index empirisch abgefragt. Klar, es passieren auch in Bhutan Dinge, die in keiner Weise vereinbar mit demokratischen Rechten sind. Dennoch kann die Entwicklungszusammenarbeit meines Erachtens viel von diesem Index lernen. Er fragt beispielsweise: „Können Sie nachts ruhig schlafen?“ oder „Auf wie viele Leute können Sie sich verlassen, wenn Sie mal in der Klemme stecken?“. Dies sind auch Aspekte, die für die Lebensqualität und eine gute Gesellschaft eine Rolle spielen können. Hierzu ist ein Dialog, eine diskursive Auseinandersetzung notwendig. So kann ein Reflexionsraum darüber entstehen, inwiefern man selbst von Sozialisation, kulturellen Annahmen und Ethnozentrismus geprägt ist. Dies kann zu einer Hinterfragung und möglicherweise auch irgendwann zu einer Zurückweisung von Normen und Praktiken führen, mit denen man aufgewachsen ist – und das beidseitig. So ein Austausch ist enorm wertvoll und kann auch im Rahmen von Entwicklungszusammenarbeit stattfinden.


NETZ: Viele Aktive in NGOs verorten sich und ihr Engagement in der Tradition des Widerstands gegen den Kolonialismus, gegen Unterdrückung und Diskriminierung. Wie ist Ihre Sichtweise dazu?

Ziai: Man kann in NGOs aktiv sein und sich in der Tradition des Widerstands gegen Kolonialismus verorten und für eine bessere Welt streiten. Man kann das auch mit der Vision einer globalen sozialen Gleichheit tun, ohne dabei auf der Post-Development-Schiene zu sein, die sagt: es gibt keine universelle Skala und es gibt unvergleichliche Möglichkeiten der Realisierung einer guten Gesellschaft. Man tut das dann im Verständnis, dass man soziale Ungleichheit als politischen, sozioökonomischen Konflikt begreift und das eben auch als solchen benennt. Das ist jedoch etwas, was in der Entwicklungszusammenarbeit tendenziell schwierig ist und abgestritten wird. Da wird normalerweise die technokratische Lösung propagiert, dass es einen Mangel an Wissen oder einen Mangel an Kapital gibt, aber kein Problem mit Machtstrukturen. Der Entwicklungsapparat funktioniert insofern oft eher als Anti-Politik-Maschine (Anm. d. Red.: als Anti-Politik-Maschine bezeichnet der Anthropologe James Ferguson, ein Theoretiker der Post-Development-Kritik, die Funktion von „Entwicklungshilfeprojekten“ im Mechanismus der Produktion, Reproduktion und Transformation gesellschaftlicher Strukturen.). NGOs machen sich sehr unbeliebt, wenn sie lokale oder nationale Machtstrukturen als Teil des Problems oder gar als Zentrum von Ungleichheit thematisieren. Genau das ist aber die Krux, dass ein Engagement für eine gerechtere, weniger herrschaftsförmige Welt genau diese politische Teilnahme beinhaltet. Es ist in den seltensten Fällen so, dass es eine technokratische Lösung gibt, die dafür sorgt, dass es in Armut lebenden Menschen besser geht, ohne dass es den Reichen schlechter geht und ohne, dass sich Machtstrukturen verändern müssen. Widerstand gegen Kolonialismus bringt eine klare politische Haltung zum Ausdruck, die sich in weiten Teilen der Entwicklungszusammenarbeit nicht widerspiegelt. Da wird noch davon ausgegangen, dass man den Armen helfen kann, ohne den Reichen auf die Füße zu treten. Das ist auch ein Punkt, wo ich für ein politischeres Verständnis von Ungleichheit werbe, als es in vielen Organisationen vorhanden ist und das aufgrund von bestimmten institutionellen Mechanismen und Beschränkungen reproduziert wird. Auch wenn es viel an der Politik von Heidemarie Wieczorek-Zeul (Anm. d. Red.: von 1998 bis 2009 Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zu kritisieren gibt, hat sie mit ihrer Entwicklungspolitik einen ganz zentralen Punkt aufgegriffen. Nämlich, dass es bei globaler Ungleichheit und globaler Armut um Weltwirtschaft und nicht um Almosen der Entwicklungszusammenarbeit gehen muss. Die Bilanz ihrer Regierungszeit hat aber eben auch gezeigt, wie schwierig es ist, das gegen orthodoxe Definitionen nationaler Interessen durchzusetzen. Nämlich, dass es nicht sein könne, dass eine deutsche Regierung die Interessen von ghanaischen Bäuerinnen und Bauern oder Baumwollpflücker*innen in Westafrika über die Interessen der einheimischen Industrie oder Wirtschaft stelle. Deswegen gefällt mir die Formulierung „Tradition des Widerstands gegen Kolonialismus“ ganz gut, gegen Unterdrückung und Diskriminierung, allerdings auch anzunehmen auf ganz verschiedenen Ebenen und in ganz unterschiedlichen Formen.


NETZ: Welchen Beitrag kann hier eine kritische entwicklungspolitische Arbeit in Deutschland leisten?

Ziai: Es müsste darum gehen, und wie von James Ferguson beschrieben, dass die eigene Regierung weniger imperialistische Politik betreibt. Teilweise wird das auch schon aufgegriffen. Die NGO WEED (Anm. der Red.: World Economy, Ecology & Development, WEED) kommt beispielsweise aus der Entwicklungszusammenarbeit, hat aber irgendwann einen Richtungswechsel vollzogen, aus der Überzeugung, dass es eigentlich um die Veränderung weltwirtschaftlicher Strukturen gehen muss und dass durch Lobbyarbeit diese Strukturen eher verändert werden können. Ein anderes Beispiel ist Medico International, die zwar auch klassisch im Globalen Süden aktiv sind, aber dabei auch die politische Brille tragen und Konflikte ansprechen. Da wird gesagt: Wir können hier zwar ein Pflaster drauf kleben, aber eigentlich muss sich an sehr viel größeren Strukturen etwas ändern. Glokal ist auch ein sehr gutes Beispiel. Sie vertreten die Meinung, dass wir Rassismus und Eurozentrismus hier in Deutschland thematisieren müssen und deswegen im weiteren Sinne entwicklungspolitische Bildungsarbeit betreiben müssen. Das ist auch eine sinnvolle Art, mit diesen ganzen Konflikten und der Situation umzugehen.


NETZ: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Professor Ziai.


Das Interview führten Kai Fritze und Boris Gemünd in Kassel. Der Beitrag erschien in der Bangladesch-Zeitschrift NETZ 1/2-2018 Koloniale Kontinuitäten Die Zeitschrift können Sie als PDF downloaden oder als Drucksache bei NETZ anfordern.

Aram Ziai ist Heisenberg-Professor der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Entwicklungspolitik und Postkoloniale Studien und Leiter des gleichnamigen Fachgebiets an der Universität Kassel. Foto: Kai Fritze

Professor Aram Ziai: „Aus dem Selbstverständnis eines überlegenen Europas wird die eigene partikulare Weltsicht als universell begriffen. Dies führt beispielsweise zu dem unglaublichen Phänomen, dass Leute in Länder geschickt werden, über die sie eigentlich nichts wissen, einfach, weil sie bereits in Entwicklungsprojekten in anderen Ländern tätig waren.“ Foto: Kai Fritze

Weiterführende Literatur von Professor Aram Ziai zum Thema findet sich auch im Internet; beispielsweise seine Antrittsvorlesung zur Heisenberg-Professur Entwicklungspolitik und Postkoloniale Studien an der Universität Kassel vom 18.04.2017 mit dem Titel: „Willkommen in Zhengistan, ÄthiopierInnen!“ Postkoloniale Perspektiven auf Entwicklungspolitik. Foto: Kai Fritze

Mehr BeiträgeAlle Beiträge

Ihre Spende kommt an.

Alle Projekte ansehen
Jetzt spenden

Sichere SSL-Verbindung