Hallo, ich bin Philipp Kappestein.
Haben Sie Fragen zum Schwerpunkt Ein Leben lang genug Reis?
Ich helfe Ihnen gerne weiter.
„Ich habe mich wie jeden Abend mit den Kindern schlafengelegt. Am nächsten Morgen stand das Wasser schon einen halben Meter hoch im Haus.“
Asia Begum ist nicht die einzige, die fliehen musste. Wenn der Regen nicht abreißt, werden ganze Landstriche im Norden Bangladeschs überschwemmt. Dort sind die Folgen des Klimawandels bereits jetzt hefitg zu spüren. Immer häufiger kommt es zu Naturkatastrophen – vor allem Überschwemmungen und Wirbelstürme, auch extreme Dürre oder Kälte nehmen zu. Zurück bleiben: zerstörte Häuser und Schulen neben einer brachliegenden Landwirtschaft, die eigentlich Nahrung und Lebensgrundlage zugleich bieten soll.
Das Wetter können Asia Begum und andere Betroffene nicht ändern. Aber sie können Wege finden, damit umzugehen.
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Widerstandsfähigkeit aufbauen
Seit Generationen leben die Menschen in der Projektregion mit klimatischen Extremen und den Folgen. Resilienz (also Widerstandsfähigkeit) war hier ein Prinzip, schon lange bevor es Entwicklungsorganisationen gab. Aber: Die üblichen wiederkehrenden Unwetter wandeln sich inzwischen zu unberechenbaren Katastophen. Deshalb gilt es, die Widerstandskräfte und -mechanismen zu stärken.
NETZ und Partner bewirken das vor Ort: Aufbauen, was zerstört wurde. Sicher machen, was vorhanden ist. Und die soziale Entwicklung der Menschen unterstützen. Das bedeutet vor allem: Gemeinsam die Armut überwinden und für eine gerechtere Gesellschaft und die Teilhabe aller Menschen kämpfen.
Nachhaltig wiederaufbauen
Knietief im Wasser stehend war Asia Begum klar, dass das Wichtigste zerstört ist: ihr Haus mitsamt Vorräten und die Felder auf denen die kommenden Woche hätte arbeiten können. Die Wassermassen des Dharla-Flusses haben im gesamten Dorf Shapara verheerende Schäden angerichtet. Kein Schutz, keine Nahrung, kein Einkommen – wie sollte die dreifache Mutter nun ihre Familie versorgen? Und wie könnte sie langfristig wieder eine Existenz schaffen?
Das NETZ-Projekt erweitert den erprobten Ansatz von Ein Leben lang genug Reis. Neben dem Aufbau von Gruppen und der Ermöglichung von Familieneinkommen geht es gezielt auch um den Wiederaufbau nach solchen Naturkatasrophen und die Vorsorge für künftige Ereignisse. So können Menschen in Armut und ohne Mittel ihre Häuser wieder aufbauen und sicher machen. Auch beschädigte Schulen und Wege werden instandgesetzt.
Asia Begum hat ihr Haus nach der vergangenen Flut renoviert, so wie viele es machen: neues Dach, verstärkte Wände, erhöhter Boden. So bleibt es bei Hochwasser künftig trocken und sicher. In den beiden Räumen im Inneren hat sie nun ein Regal und Schränke für Vorräte angebracht. Die Lebensmittel sind in verschließbaren Gefäßen aufbewahrt. Das Bett steht erhöht, nichts muss mehr auf dem Boden lagern. Wenn eine außergewöhnlich heftige Flut kommt, wird nichts zerstört. Somit kann sie das Einkommen, das sie sich und ihrer Familie im Projekt erwirtschaftet, bewahren.
Soziale Stärkung
Weil sich die Lebensverhältnisse der Opfer von Naturkatastrophen plötzlich bedrohlich verschlechtern, bewirkt das Projekt im Zuge des Wiederaufbaus langfristig soziale Stärkung vor Ort. Statt einmaliger Kompensation schaffen die Betroffenen Selbsthilfestrukturen – für starke Dörfer. Gemeinsam lernen sie und entwicklen Frühwarn- und Vorsorgemechanismen, sprechen über Erste Hilfe, Ernährung und Gesundheitsversorgung und eignen sich Handwerksfertigkeiten an, um weniger anhängig von der Landwirtschaft zu sein. So entwickeln die Menschen vor Ort Wege, mit Notsituationen umzugehen und können selbst handeln. Die gesamte Region hat etwas davon.
Unsere Prinzipien
Partnerschaft
Lokale Partner von NETZ unterstützen die Betroffenen mit deren langjähriger Erfahrung in Sachen Wiederaufbau und Notsicherung.
Partizipation
Menschen packen in ihrer Dorfgemeinschaft zusammen an: Sie setzen die zerstörte Infrastruktur gemeinsam wieder instand.
Empowerment
Nachdem sie nahezu alles verloren haben, bauen Familien ihre Lebensgrundlage selbstständig wieder auf und machen sie zukunftssicher.