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Menschenrechtsgruppe NETZ Bangladesch

Menschenrechte verteidigen: Das haben wir 2023 erreicht

Ob Gesundheit, Landstreit oder Gewalt gegen Frauen - Menschenrechtsverteidiger*innen unterstützen die lokale Gemeinschaft dabei, drängende Probleme zu lösen. Stets im Blick: die am meisten benachteiligten Menschen.

Radiyatul Jannat und Soruf Kumar kennen die Herausforderungen in ihrem Dorf Dargapara: Hindus, Muslime und Indigene leben voneinander getrennt. Das Misstrauen ist groß, die Wertschätzung gering; so entstehen Gewalt und Konflikte um Land- und Ressourcennutzung. Viele Frauen haben praktisch kaum Rechte; durch Mitgiftpraxis und Frühehen wird dies schon minderjährigen Mädchen vorgezeichnet. Und staatliche Behörden sind nicht selten überfordert oder schauen bewusst weg und befördern so Unrechtsstrukturen.

Das muss nicht sein! Radiyatul und Soruf, beide 14 Jahre alt, engagieren sich in der Menschenrechts-AG ihrer Sekundarschule, die durch das NETZ-Menschenrechtsprogramm ins Leben gerufen wurde. Dort lernen sie die Mechanismen von Diskriminierung und Machtmissbrauch verstehen, und wie diese überwunden werden können. „Wir haben viel über Menschen-, Frauen und Bürgerrechte gelernt“, sagt Soruf. „Das steht zwar auch im Lehrbuch – aber erst hier habe ich verstanden, was das für uns selbst bedeutet“, sagt Radiyatul. Beide tragen das Gelernte weiter: auf den Schulhof, in die Familie, die Nachbarschaft. Und leisten wichtige Friedensarbeit für ihre Gemeinschaft.

Jugendliche, Erwachsene, Senior*innen, Hausfrauen, Arbeiter*innen, Lehrpersonal – sie alle engagieren sich in der Menschenrechtsarbeit von NETZ. Und die ist vielfältig, mit einem lokalen Ansatz: Menschenrechtsverteidiger*innen und ihre Dorfgruppen geben den Anstoß, die drängendsten Probleme im Ort unter Einbeziehung der Bevölkerung aufzuarbeiten – immer mit dem besonderen Blick auf die Lage marginalisierter und diskriminierter Gruppen. Sie begleiten diese Aufarbeitung und sind das wichtige Bindeglied zwischen Verwaltung und Bürger*innen. Die Menschenrechtsgruppen helfen dabei, ihre Rechte und Anliegen durchzusetzen.

Zum Beispiel: In Doulatpur hat die örtliche Menschenrechtsgruppe erfolgreich illegalen Drogenhandel gestoppt. Das Dorf galt als Umschlagplatz, was Kriminelle anzog und Bewohner in die Sucht trieb. Nach Gesprächen mit einem Betroffenen schaltete die Dorfgruppe Behörden ein und drängte zum Handeln. Schmuggler konnten verhaftet werden. Der Betroffene, der Unterstützung erhielt, kam von seiner Sucht los und ist heute selbst Mitglied der Gruppe.

In einer Gemeinde in der Region Taraganj hat die Menschenrechtsgruppe wichtige Betroffenenhilfe geleistet, nachdem eine in Armut lebende Familie gleich zweifach schweres Leid erfuhr. Die fünfjährige Tochter wurde von einem Nachbarn missbraucht. Als die Eltern den Fall anzeigen wollten, wiesen Polizeibeamte sie ab, der Täter entkam. Die Dorfgruppe organisierte Protest, schaltete übergeordnete Behörden ein und rief zu einer Menschenkette auf. Schließlich nahm die Polizei den Fall doch auf, der Täter wurde angeklagt. Und die Dorfgruppe unterstützt die Familie weiter dabei, das erlittene Trauma zu verarbeiten.

Im Dorf Poisafela gibt es eine Krankenstation. Das Problem: Es war nie Personal zugegen; die Bewohner*innen wussten weder um Sprechzeiten noch, wer zuständig ist. Die örtliche Menschenrechtsgruppe arrangierte ein öffentliches Gespräch mit den Mitarbeiter*innen der Station und der Lokalverwaltung. In der Folge brachten Behörden eine Hinweistafel an mit Namen, Telefonnummern und verbindlichen Öffnungszeiten. Seitdem steht niemand mehr vor verschlossener Tür. Wissen, was man tun kann und wohin man sich wenden muss – das ist elementar bei der Unterstützung der Menschen vor Ort durch die Menschenrechtsarbeit.

Was wir 2024 vorhaben

Konflikte, Unrecht und Machtmissbrauch bedrohen viele gesellschaftliche Gruppen, und da ganz besonders Frauen und Mädchen. Die Unterstützung Betroffener ist eine wichtige Aufgabe. Wir möchten daher 234 Menschenrechtskomitees und 72 Sekundarschulen neu unterstützen.

Erfolge 2023 im NETZ-Programm Menschenrechte verteidigen

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