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Menschenrechte verteidigen

Gerechtigkeit statt Angst

Jedem ist schon einmal Unrecht widerfahren. Doch was, wenn man sich nicht dagegen wehren kann? Wenn man nicht einmal laut darauf aufmerksam machen und Gerechtigkeit fordern kann? Weil alle anderen wegsehen - aus Gleichgültigkeit oder vor Angst, selbst Opfer zu werden.

Wenn Rechte einzelner verletzt werden, ist das ein Alarmsignal, denn es geht alle an. Menschenrechte sind nichts Individuelles, sondern universell. Wer sie bedroht und missachtet, ebnet den Weg für Unrecht und Missbrauch - vom Dorf bis hin in die obersten Etagen nationaler Politik.

Das muss nicht sein! Gemeinsam und im Dialog können die Menschenrechte gestärkt werden. Wenn alle mitmachen, muss niemand außen vor bleiben.

Unverschuldet angegriffen

Das Gesetzeswesen in Bangladesch ist modern und entspricht in vielen Fällen fortschrittlichem Recht. Doch trotzdem werden viele Menschen diskriminiert - individuell und als ganze Gesellschaftsgruppen. Geschlecht, Religion und Ethnie oder auch der soziale Status sind der Grund dafür, dass Menschen unverschuldet angegriffen werden. Das kann still und unauffällig passieren, wenn ihnen etwa staatliche Sozialleistungen grundlos vorenthalten werden, also etwa Witwen ihre Renten nicht bekommen. Oder es geschieht brutal - wenn Menschen von ihrem Land vertrieben, Frauen zu Hause missbraucht oder Mädchen zwangsverheiratet werden.

Die Betroffenen sind zumeist in so schwachen gesellschaftlichen Positionen, dass sie sich nicht selbstständig wehren können - selbst wenn sie wie manche indigenen Gruppen große Gemeinschaften bilden. Das ist ein Teufelskreis: Ihre Lage macht die Rechtsverletzungen überhaupt erst möglich. Und stellt zugleich sicher, dass sich daran auch nichts ändert. Wenn von Menschenrechtsverletzungen die Rede ist, dann sind damit nicht lediglich Einzelfälle von Korruption oder Machtmissbrauch lokaler Beamter gemeint: Im Zuge der wirtschaftlicher Entwicklung des Landes sind die Landnahme für Infrastrukturprojekte und damit verbundene Ressourcenkämpfe zwischen Staat, Investoren und alteingesessenen Siedlungsgemeinschaften große Herausforderungen. Wie können solche Konflikte beigesetzt werden? Und wie kann das fair geschehen, wenn die Benachteiligten kaum ihre eigenen Rechte kennen?

Wie erhalten
Betroffene
Unterstützung?

Netzwerk von Aktiven

Beim NETZ-Ansatz zur Unterstützung der Menschenrechtsarbeit in Bangladesch steht vor allem eins im Mittelpunkt: Selbstständiges Handeln. Dabei werden weder externe Ideen ausprobiert, noch die gesellschaftliche Ordnung gestört. NETZ unterstützt landesweit fünf lokale Organisationen bei ihrer Arbeit - dort, wo besonders viele Menschen in Armut leben, in ihrer Lebensweise bedroht und strukturell benachteiligt sind. Gemeinsam werden vor Ort Strukturen für ehrenamtlich und hauptamtlich engagierte Bürger für die Menschenrechtsarbeit geschaffen. Das bedeutet: Die Menschen nehmen an Schulungen zu Menschenrechtsthemen teil, sie treffen sich regelmäßig, erstellen Analysen und handeln: 8.400 Menschen setzen sich so gegen Gewalt, Kinder-Ehen und Landraub ein. Im Einzugsgebiet von 2 Millionen Menschen stärken sie die elementaren Rechte, erreichen, dass Menschen die staatlichen Sozialleistungen erhalten, die ihnen zustehen. Sie unterbinden Korruption und Willkür und machen Politik und Verwaltung rechenschaftspflichtig. Sie verhindern Gewalt gegen Frauen und Frühverheiratung.  

Die Teilnehmer*innen sind so unterschiedlich wie die Fälle: Betroffene in kleinen Gemeinden werden oft selbst zu Aktiven. Kern dieser Arbeit sind Dorfgruppen, die im Zuge der Projekte gegründet werden. Menschen kommen dort zusammen und beginnen, sich schrittweise mit der Menschenrechtsarbeit auseinanderzusetzen und zu lernen. Sie thematisieren Probleme, skizzieren Umstände und ebnen den Weg für Lösungen.

Genauso werden aber auch Menschen unterstützt, die beruflich oder ehrenamtlich schon lange für Menschenrechte kämpfen und dabei immer wieder bedrängt werden. Vom abgelgenen Dorf bis in die Hauptstadt entsteht so ein großes Netzwerk von Aktiven, die den Dialog mit politischen Entscheidungsträger*innen suchen, Probleme benennen und Ideen zur gewaltfreien Transformation von Konflikten einbringen.

Das Wichtigste dabei: lösungsorientiert arbeiten. Oft sind Menschenrechtsverletzungen schwer greifbar, weil sie im Verborgenen passieren oder die Täter*innen Druck auf Opfer ausüben. Die Menschenrechtsaktivist*innen des NETZ-Programms sammeln und analysieren daher Berichte, tragen die Probleme vor und setzen sich für gerechte Lösungen ein - zusammen mit politischen Entscheidungsträger*innen. Für nachhaltige Lösungen.

Erfolgreicher Einsatz
Menschenrechte

Was die Aktivist*innen 2022 erreicht haben

    • 48.686 Sozialleistungsberechtigte erhalten jetzt Sozialleistungen, die ihnen zuvor verwehrt wurden.
    • 21.100 ehrenamtliche Menschenrechtsverteidiger*innen setzen sich in 824 Menschenrechts-Komitees gegen Diskriminierung und Gewalt ein.
    • 5.520 Schüler*innen an 184 Sekundarschulen fördern in Menschenrechts-AGs die Rechte von Mädchen und Frauen.
    • 10.536 jugendliche und erwachsene Aktivist*innen bilden sich unter anderem zu Menschenrechtsthemen, Geschlechtergerechtigkeit und zum demokratischen Dialog mit Behörden fort.
    • 883 Menschenrechtsverletzungen sind dokumentiert und an staatliche Stellen gemeldet.
    • 1.680 Schülerinnen nehmen an Selbstverteidigungskursen teil und geben ihr Wissen an mindestens zehn Gleichaltrige weiter – darunter Mitschüler*innen, Freund*innen und Geschwister.
Die Leiterin und Mitglieder der Menschenrechtsgruppe aus Taraganj reichen einen Antrag auf Behördenauskunft bei der Lokalverwaltung ein
Insgesamt 43.000 Menschenrechts-verteidiger*innen

sind durch NETZ-Projekte geschult und ausgebildet worden

1200

Menschenrechtsgruppen wurde in Dörfern gegründet und stärken die Zivilgesellschaft

2 Millionen Menschen

umfasst das Einzugsgebiet, in dem Menschenrechtsgruppen- und verteidiger*innen aktiv sind

Erfolgreich abgeschlossene Projekte

Unsere Prinzipien

Partnerschaft

Unsere Partner sind erfahrene und renommierte Menschenrechts­organisationen. Die Projekte sind immer darauf ausgerichtet, was sie gerade am wichtigsten finden.

Partizipation

Betroffene von Menschenrechtsverletzungen werden eingebunden und selbst Teil eines weiten Netzwerks an Aktivist*innen, die Veränderungen schaffen.

Empowerment

Die Projekte bestärken Menschen, denen Rechte nicht zugestanden werden. Sie können sich wehren, juristisch und durch gesellschaftlichen Druck.

Ihre Spende kommt an.

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Mit 41 € ermöglichen Sie...

einem Mädchen die Teilnahme an einem mehrtägigen Selbstverteidigungskurs

Mit 58 € fördern Sie

... den Einsatz einer Menschenrechtsaktivistin für zwölf Monate.

Schülerinnen der Menschenrechts-AG

Mit 500 € fördern Sie ein Jahr lang...

eine Menschenrechts-AG an einer Schule, die sich für Frauenrechte und gegen Kinder-Ehen einsetzt.

Erfahren Sie mehr
über Menschenrechte und unseren Ansatz

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    Wie verhält sich NETZ zum Thema Korruption?

    NETZ zahlt keinerlei Geld an Behörden, außer es handelt sich um offizielle Gebühren. Diese fallen vor allem für die staatliche Registrierung als internationale Organisation an. Es gibt eine klare Null-Toleranz-Politik, was Korruption betrifft. Das gilt auch für alle Mitarbeiter*innen und lokale Partnerorganisationen. Ausgewählt werden Partner*innen, die fest in den Projektregionen verwurzelt sind und einen guten Leumund haben. Netz sichert die Qualität der Projekte und hat ein umfangreiches Finanzkontroll-System etabliert, mit dem die Einhaltung der Anti-Korruptions-Policy geprüft wird. Es wird etwa kontrolliert, ob Projekte ordentlich umgesetzt werden und, dass kein Geld veruntreut wird - vor allem durch externe Rechnungsprüfer*innen und die monatliche Prüfung der Ausgaben der Partnerorganisationen durch NETZ-Finanzexpert*innen. Korruption hat viele Gesichter. Vetternwirtschaft ist in bangladeschischen NGOs nicht ungewöhnlich. Es kommt durchaus vor, dass Verwandte von Mitarbeitenden eingestellt werden, auch wenn sie schlechter qualifiziert sind. Für die von NETZ unterstützten Projekte gibt es daher klare Vorgaben. Bewerber*innen dürfen nicht eingestellt werden, wenn Verwandtschaftsverhältnisse zur Leitungsebene der Organisationen bestehen. Aus diesem Grund ist NETZ auch bei Personalentscheidungen für Projektmitarbeiter*innen involviert.

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    Wer sind und was genau machen "Menschenrechtsverteidiger"?

    Das Menschenrechtsprogramm von NETZ mobilisiert Frauen, Männer und Jugendliche, die sich für die Menschenrechte und gegen Unrecht in Bangladesch einsetzen wollen. Dabei handelt es sich um Aktive aller Alters- und sozialen Gruppen - von Schüler*innen bis zu Pensionär*innen, von der Hausfrau bis zur Lehrerin sind viele dabei. Die Menschen handeln ehrenamtlich und mitunter als Menschenrechtsanwält*innen auch hauptamtlich vom Dorf bis in die Hauptstadt Dhaka. Mit Schulungen gestärkt ermöglichen sie den Dialog mit der Politik, Justiz und mit Tätern. Sie bringen Ideen zur Konflikttransformation ein und lösen Fälle von Gewalt, Korruption und Landraub ein. Organisiert in Gruppen erreicht ein Großteil der Menschenrechtsverteidiger*innen auf dem Land, dass Menschen aus sozial benachteiligten Gruppen die staatlichen Sozialleistungen erhalten, die ihnen zustehen. Sie unterbinden Korruption und Willkür. Sie machen Politik und Verwaltung rechenschaftspflichtig - für die demokratishe Mitsprache aller. Sie verhindern Gewalt gegen Frauen und Frühverheiratung. Die Aktivist*innen im Dorf organisieren sich in Gruppen und gehen mit positivem Beispiel voran: Gemeinsam planen sie ihr Engagement. Gezielt fördern sie die Inklusion von Frauen, Minderheiten und Jugendlichen. Sie dokumentieren ihre Erfahrungen und machen erfolgreiche Ansätze landesweit sichtbar.

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    Was unternimmt NETZ gegen Kinder-Ehen?

    NETZ legt den Fokus auf Nachhaltigkeit in allen Projekten. Dies gilt auch für den Schutz vor Kinderehen. Durch die Gründung von Menschrechts-AGs in Schulen werden die Schüler*innen für das Thema Kinderehen sensibilisiert. Die AGs dienen außerdem als Anlaufstelle für Betroffene. Außerdem hilft NETZ bei der Gründung von Menschenrechtsgruppen in den Dorfgemeinschaften. Diese leisten Präventionsarbeit durch Aufklärung, sowie Sensibilisierung bezüglich der schweren Folgen einer Kinderehe für Betroffene. Weiterhin stehen die Gruppen in ständigem Austausch mit lokalen Behörden. Durch die verschiedenen Maßnahmen werden so Kinderehen gemeinsam und nachhaltig bekämpft.

Noch Fragen?

Anastasia Rau

Hallo, ich bin Anastasia Rau. Haben Sie Fragen zu den Schwerpunkten "Jedes Kind braucht Bildung" oder zu "Menschen haben Rechte"? Ich helfe Ihnen gerne weiter.

Häufige Fragen zu Spenden