Faire Woche in Germering Wenn faire Arbeit und Klimagerechtigkeit zusammenkommen
Bangladesch ist bekannt für seine Textilindustrie – über vier Millionen Menschen arbeiten in diesem Sektor. Viele von ihnen kamen aus den ländlichen Regionen des Landes auf der Suche nach Arbeit in die Metropolen. Doch weshalb ziehen eigentlich so viele Menschen in die Städte, nur um dann unter häufig prekären Bedingungen in den großen Fabriken zu arbeiten?
Diese Frage steht am Anfang des Abends, zu dem NETZ gemeinsam mit dem Weltladen Germering anlässlich der Fairen Woche 2021 eingeladen hat. NETZ-Referent Leonard Barlag berichtet unter dem Motto „Klima fair gestalten“ über die Situation der ländlichen Bevölkerung, die immer stärker von den Folgen der Klimakrise bestimmt ist. Zunehmende Wetterextreme, Überschwemmungen, Dürre und Hitze bedrohen die Lebensgrundlage der Menschen und nehmen ihnen die Perspektiven auf dem Land.
Doch es gibt Wege, den Veränderungen zu begegnen. Leonard Barlag erzählt bildreich, wie Menschen ihre Lebensgrundlagen schützen, indem sie ihre Anbaumethoden anpassen, ihre Häuser zum Schutz vor Überschwemmungen höher bauen und von der Politik Gerechtigkeit einfordern. So schaffen sie sich eine menschenwürdige und selbstbestimmte Zukunft.
Es folgt eine angeregte Diskussion über die Chancen, die sich dadurch bieten, aber auch über die Hindernisse, die nicht selten mit mächtigen Interessen in Wirtschaft und Politik zusammenhängen. Doch es bleibt der Eindruck, dass man gerade in Zeiten der Klimakrise auch von Bangladesch lernen kann. So sieht einer der Teilnehmenden in der Unverzagtheit und Kreativität der portraitierten Menschen ein Vorbild: „Sich nicht immer auf andere oder auf die Politik verlassen, sondern die Dinge auch einfach mal gemeinsam anpacken!“