Internationaler Tag der Muttersprache
Der Internationale Tag der Muttersprache ist ein von der UNESCO ausgerufener Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“. Er wird seit dem Jahr 2000 jährlich am 21. Februar begangen
Rafiqul Islam forderte Kofi Anan auf, die Sprachen der Welt vor dem Aussterben zu bewahren.
1998 schrieb der bengalische Schriftsteller und Aktivist Rafiqul Islam einen Brief an Kofi Annan, damaliger Generalsekretär der Vereinten Nationen. Er forderte ihn auf, die Sprachen der Welt vor dem Aussterben zu bewahren, indem er einen Internationalen Tag der Muttersprache ausrufen solle und schlug ihm als Datum den 21. Februar vor; auch um den Opfern in Bangladesch während der Sprachbewegung 1952 zu gedenken.
Der friedliche Protest wurde gewaltsam niedergeschlagen.
Am 21. Februar 1952 gingen, trotz der verhängten Ausgangsperren, die Studierenden der Universität Dhaka aus Protest auf die Straße. Pakistan hatte beschlossen, dass Urdu die einzige Amtssprache sowohl für Pakistan als auch für das heutige Bangladesch sei. Urdu wurde nur von wenigen in Bangladesch gesprochen, im Gegensatz zu Bengalisch, das für 56% der Bevölkerung der Region die Muttersprache war. Auf den friedlichen Protest der Studierenden reagierte der Staat mit Gewalt. Soldaten erschossen viele der Protestierenden.
In Bangladesch legen die Menschen Blumen nieder.
Der 21. Februar wird in Bangladesch als Tag der Märtyrer der Sprachbewegung (Shohid Dibôsh) begangen und ist ein gesetzlicher Feiertag. Die Bangladeschis feiern den Tag, indem sie Blumen am „Märtyrerdenkmal“ und seinen Nachbildungen überall im Land platzieren. An diesem Tag finden verschiedene kulturelle Veranstaltungen mit traditioneller und moderner Musik, Lyrik und Theater statt. Zeitschriften und Zeitungen veröffentlichen an diesem Tag Sonderausgaben. Die jährliche Buchmesse, auch bekannt als „Ekushey Boi Mela“ (Buchmesse der Unsterblichen vom 21. Februar), findet ebenfalls im Februar in Dhaka statt.