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Klima-Klägerin aus Bangladesch zum Klimaschutzgesetz

In einem wegweisenden Urteil zum Klimaschutzgesetz hat das Bundesverfassungsgericht das Recht auf Freiheit zukünftiger Generationen gestärkt und auch Klagen aus Bangladesch und Nepal stattgegeben. Hier das statement von Klägeirn Yi Yi Prue:

"Das Bundesverfassungsgericht hat am 29. April 2021 erklärt, dass die Bundesregierung ihr Klimaschutzgesetz verschärfen muss. Damit hat es unsere Klage vom Januar 2020 unterstützt. In diesem Moment des Erfolgs denke ich an Shima Rani, eine indigene Munda-Frau, die in der Küstenregion von Bangladesch lebt. Sie ist Klägerin in der Verfassungsklage, weil Deutschland es versäumt hat, ausreichende Klimaschutzmaßnahmen gesetzlich zu regeln. Sie sagte, dass ihr Haus bereits zweimal durch Katastrophen zerstört wurde, seit wir die Klage eingereicht haben. Eine andere Klägerin aus Nepal, Yubraj Tamang, die ebenfalls zu einer marginalisierten indigenen Gemeinschaft gehört, erklärte mir, dass in diesem Jahr das Klima so gestört ist, dass es nicht regnet, wenn sie Wasser brauchen - dass aber zu anderen Zeiten die Felder vom Regen weggespült werden. Ich denke auch an Shwe Mra U, eine Frau in den Chittagong Hill Tracts, die ihr Haus durch Überschwemmungen verloren hat. Meine Gedanken gehen zurück ins Jahr 2017, als ich die Opfer von Erdrutschen in Rangamati und Bandarban in Bangladesch besuchte. Ich bin Yi Yi Prue, ich gehöre zur indigenen Gemeinschaft der Marma in den Chittagong Hill Tracts im Südosten von Bangladesch. Meine Heimatstadt ist Bandarban, aber als Anwältin praktiziere ich am Gericht in Dhaka. Ich bin eine der Klägerinnen der Verfassungsbeschwerde gegen Deutschland. Ich stehe in Kontakt mit den anderen 14 Klägern aus Bangladesch und Nepal. Wir leiden schon heute unter den Auswirkungen des Klimawandels. Schwere Monsunregenfälle mit Überschwemmungen und Erdrutschen töten Menschen und viele haben ihre Häuser und ihr Hab und Gut verloren. Wir können uns selbst nur helfen, indem wir die Staaten, die maßgeblich für den Klimawandel verantwortlich sind, zum Handeln bringen. Deshalb wollen und müssen wir weiterhin unsere Stimmen erheben. Denn für uns geht es um unsere Menschenrechte, unser Recht auf ein sicheres Leben und unser Überleben. Ich bin sehr froh, dass das deutsche Verfassungsgericht heute unser Recht auf Freiheit und das der zukünftigen Generationen ebenso anerkannt hat wie die Rechte der deutschen Jugend, die gleichzeitig eine Klage eingereicht hat. Im Jahr 2019 haben mein deutscher Kollege Prof. Remo Klinger und die Deutsche Umwelthilfe und ich diskutiert, um die Verfassungsbeschwerde zu entwickeln. Als wir anfingen, die Klage vorzubereiten, gab es viele wirkungsvolle Personen, die sich daran beteiligen wollten. Wir konnten nur einige wenige einbeziehen. Die meisten von ihnen kommen aus marginalisierten Gemeinschaften, die wirtschaftlich, sozial, kulturell benachteiligt sind; es sind indigene und nicht-indigene Menschen. Wir werden nun weiter genau beobachten, wie die Regierungen von Deutschland und anderen Ländern, die für die globale Erwärmung verantwortlich sind, unser Recht auf Überleben berücksichtigen werden."

(Das Video kann durch einen Klick auf das Bild oben abgespielt werden)

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