NETZ auf dem Klimacamp Kassel Auf der Suche nach Klimagerechtigkeit

„Klimagerechtigkeit – ich nehme das Wort oft in den Mund aber denke jetzt gerade nochmal ganz neu darüber nach.“
Etwa zehn Klimabewegte und –interessierte sitzen gemeinsam mit NETZ-Referent Leonard Barlag in einem kleinen schwarzen Zelt auf dem Friedrichsplatz in Kassel und diskutieren eifrig über das soeben Gehörte. Klimainitiativen haben hier für 10 Tage das Klimacamp errichtet und bieten ein vielseitiges Programm mit Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen an. Auch NETZ ist mit dabei und berichtet über Klimafolgen und Klimagerechtigkeit am Beispiel Bangladesch.
Leonard Barlag erzählt, wie insbesondere die ländliche Bevölkerung in Bangladesch immer stärker mit den Folgen der Klimakrise konfrontiert ist. Zunehmende Wetterextreme, Überschwemmungen, Dürre und Hitze bedrohen die Lebensgrundlage der Menschen. Doch es gibt Wege, den Veränderungen zu begegnen. Menschen schützen ihre Lebensgrundlagen, indem sie ihre Anbaumethoden anpassen, ihre Häuser zum Schutz vor Überschwemmungen höher bauen und von der Politik Gerechtigkeit einfordern. So schaffen sie sich eine menschenwürdige und selbstbestimmte Zukunft.
Die anschließende Diskussionsrunde blickt dann über das Land der großen Ströme hinaus: Welche Verantwortung tragen Deutschland und Europa beim Klimaschutz? Weshalb ist das nicht nur eine Frage der Generationengerechtigkeit sondern auch eine der globalen Gerechtigkeit? Und was müssen wir leisten, damit sich Menschen in Deutschland und in Bangladesch auf die schon jetzt rapiden Veränderungen in der Natur einstellen können? Man ist sich einig: Die Herausforderungen sind vielseitig und enden nicht mit dem Ziel, möglichst schnell Klimaneutralität in Deutschland zu erreichen.