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Filmgespräch "Feministische Perspektiven" in Berlin Weibliche Stimmen aus Bangladesch hören und verstehen

Vier junge Frauen – Louise Sellmair, Marie Fischer, Layla Islam und Anna Cijevschi – haben sich auf den Weg nach Bangladesch gemacht. Während einer dreiwöchigen Reise haben sie die Hauptstadt Dhaka, den Nordwesten Bangladeschs und NETZ-Projekte besucht. Mit einem Ziel: Frauen zu treffen, deren Stimmen zu hören und zu verstehen, wie ihr Alltag in einer männerdominierten Gesellschaft aussieht. Aus der Recherche sind in Zusammenarbeit mit lokalen Kamerateams vier Filme entstanden, in denen Frauen aus Bangladesch in ganz unterschiedlichen Lebenslagen über Geschlechterrollen, patriarchale Strukturen, die Bedeutung von Bildung, Unterstützung und Freundschaft sprechen.

Nun ist die Filmreihe zum Projekt „Feministische Perspektiven“ erstmals in Berlin gezeigt worden. Im Haus der Demokratie und Menschenrechte haben die Besucher*innen die eingängigen Filmportraits gesehen und anschließend mit den Initiatorinnen diskutiert. Nach einer Einführung durch Layla Islam und Anna Cijevschi folgten Ausschnitte aus den Filmen, darunter mit Aunoti. In dem Film „Eyes That Follow You“ schildert sie ihr Leben als junge Akademikerin in Dhaka und ordnet Geschlechterungleichheiten in Bangladesch ein. In „Free as a Bird“ erhielten die Gäste einen Einblick in das Leben von Shilpi, die sich als Hijra (drittes Geschlecht) identifiziert. Sie spricht von ihrer Kindheit, ihrem aktuellen Leben und politischen Veränderungen, die ihren Alltag beeinflussen. Im Anschluss sahen die Zuschauer*innen „With her Advice“, gedreht im ländlichen Dinajpur. Die zwei Protagonistinnen, Sabana und Motijon, sprechen darin über ihre täglichen Aufgaben und ihr Familienleben, ihre langjährige Freundschaft zueinander und die Dorfgruppe, in der sie sich mit viel Engagement für die Frauen ihrer Gemeinschaft einsetzen.

Zur Gesprächsrunde im Anschluss an die Filmvorführung waren unter anderem Kirsten Hackenbroch, ehemalige Leiterin des Goethe-Instituts Dhaka, und Kantom Azad, deutsch-bangladeschische Aktivistin für Antirassismus und Feminismus, dabei. Layla Islam, Deutsch-Bengalin, gab aus der Perspektive der vier Filmemacherinnen Einblicke zu ihrer Reise und der Arbeit an den Filmen. Wie fühlen sich die drei Frauen, allesamt mit Bezug zu Bangladesch, aber unterschiedlichen Perspektiven, wenn sie die Straßen Dhakas entlanggehen? Welche Herausforderungen in Bangladesch, aber auch in Deutschland, liegen noch vor Frauen und marginalisierten Gruppen? Die Gesprächspartnerinnen ließen ihre eigenen Erfahrungen und ihr Wissen aus dem Kontext einfließen, während sie mit Bezug zu den Filmen diskutieren. Eine Frage, die auch die Zuschauer*innen bewegte: Welche Rolle spielen Unterstützer*innen in dem Kampf für mehr Gerechtigkeit – und wer kann überhaupt unterstützen? Nach der Gesprächsrunde beteiligte sich das Publikum mit vielfältigen Eindrücken und weiteren Fragen. Im Anschluss ging der Austausch noch im Foyer weiter: „Ich bin sehr gerührt davon, was die Frauen geteilt haben. Danke, dass ihr diese Stimmen nach Deutschland gebracht habt“, resümierte eine Zuschauerin nach der Veranstaltung.

Die vier Filmepisoden sind auf der NETZ-Homepage kostenfrei zugänglich. Bei Interesse an Filmvorführungen mit den Filmemacherinnen wenden Sie sich gerne an fischer@bangladesch.org

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