Die Bildungsplattform Campe (Campaign for Popular Education) ist ein seit 1991 in Bangladesch tätiges Netzwerk, dem fast 1000 NGOs, Forscher*innen und Pädagog*innen angehören. Besonders in der Pandemie weist Campe auf die Bedeutung von NGOs im Bildungssektor hin.

Von Tapon Kumar Das

Seit Beginn der Corona-Pandemie stellte der Zugang zu Bildung für Mädchen und Jungen in Bangladesch eine große Herausforderung dar. NGOs standen den Kindern und lokalen Gemeinschaften zur Seite, um die Herausforderungen bewältigen zu können. Nach und nach haben sie ihre Unterstützung ausgeweitet, um das Lernen zu gewährleisten, wobei sie sich auf Kinder aus benachteiligten gesellschaftlichen Gruppen und schwer erreichbaren Regionen konzentrierten.

Die NGOs haben Kinder und Dorfgemeinschaften moralisch und bei der Existenzsicherung unterstützt. Studien wurden erstellt, um die Bildungssituation ein- und Folgen abschätzen zu können. Zusätzlichen zu Lernund Spielmaterialien haben Sozialarbeiter Gesundheitsschutzmaterial verteilt. NGOs haben zudem die Ressourcen von Gemeinden, Medien und anderen betroffenen nichtstaatlichen Akteur*innen ausgebaut sowie Kampagnen für Impfungen und die Rückkehr in die Schulen initiiert.

Die Regierung von Bangladesch hat die Schulen am 12. September 2021 wieder geöffnet und Sicherheitsmaßnahmen vorgestellt. Campe empfiehlt dazu weitergehende Schritte: Die Schulen sollten neben der Gesundheit und Sicherheit der Schüler*innen und Lehrer*innen, auch deren soziales und emotionales Wohlbefinden gewährleisten. Es sollte sichergestellt werden, dass alle Schüler wie bisher wieder eingeschrieben werden und zum Unterricht kommen. Mit zusätzlichen Unterrichtseinheiten können Lernlücken und -verluste minimiert werden. Ein Schwerpunkt sollte weiterhin auf unterstützenden alternativen Angeboten für den Unterricht wie gemeindebasiertem Lernen, Fernunterricht oder nicht-formalem Lernen unter Einbeziehung von NGOs liegen. Denn: Das Engagement der Dorfgemeinschaften und NGOs ist wichtig, um die Herausforderungen schneller zu bewältigen. Zudem müssen alle Entwicklungen eng überwacht und evaluiert werden.

Zivilgesellschaftliche Organisationen können aufgrund ihrer Präsenz vor Ort auf kommunaler Ebene eine wichtige Rolle bei der Aufklärung der Menschen spielen, vor allem im Hinblick auf Covid-19. Sie sind eine wichtige Ressource im Kampf gegen die Pandemie. Im Bildungsbereich kann die Arbeit von NGOs Lücken zwischen (zusätzlichem) Lernbedarf der Kinder und den mitunter begrenzten Kapazitäten anderer, auch staatlicher Akteure schließen. Denn: NGOs sind darauf ausgerichtet, Ungleichheiten – mit besonderem Augenmerk auf Mädchenbildung – zu überwinden. Dazu arbeiten sie kindgerecht und unterstützen im Besonderen benachteiligte Kinder. Um die Qualität von Bildung im Land auch langfristig zu sichern, erheben NGOs Daten, die wichtige Schlüsse über die Bildungsqualität zulassen.

Der Autor ist stellvertretender Direktor von Campe