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WFP nimmt geplante Kürzung zurück Doch möglich: Monatliche Lebensmittelration für Rohingya bleibt bei 12 US-Dollar

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat seine Ankündigung vom 5. März, die monatliche Nahrungsmittelhilfe für geflüchtete Rohingya in Bangladesch von 12,50 auf 6 US-Dollar zu halbieren, zurückgenommen. Die Entscheidung betrifft sowohl die Lager in Cox's Bazar als auch auf der Insel Bhashan Char. Laut dem Beauftragten für Flüchtlingshilfe und Rückführung (RRRC), Mohammed Mizanur Rahman, beträgt die überarbeitete Ration nun 12 US-Dollar pro Person in Cox's Bazar und 13 US-Dollar in Bhashan Char.

Das WFP informierte den RRRC am 27. März schriftlich über die Entscheidung. Trotz anhaltender Finanzierungsprobleme sei es gelungen, die Nahrungsmittelhilfe nahezu auf dem bisherigen Niveau zu halten. Dies werde entscheidend dazu beitragen, Ernährungssicherheit und den Gesundheitszustand der betroffenen Gemeinschaften zu sichern, so Rahman. Er lobte die Bemühungen des WFP, zusätzliche Mittel zu mobilisieren, und rief die internationale Gemeinschaft auf, langfristige Unterstützung sicherzustellen, um lebensrettende Programme dauerhaft aufrechtzuerhalten.

Die Nachricht, dass die Rationen fast vollständig wiederhergestellt wurden, stieß bei den Rohingya auf große Erleichterung. Mohammad Zubair, Vorsitzender der Arakan Rohingya Society for Peace and Human Rights, dankte dem WFP für seine beständige Unterstützung. Gleichzeitig forderte er die internationale Gemeinschaft auf, sich für eine sichere und würdevolle Rückkehr der Rohingya nach Myanmar einzusetzen – einschließlich der Einrichtung einer Sicherheitszone im Bundesstaat Rakhine.

Derzeit leben rund 1,2 Millionen Rohingya in notdürftigen Lagern in Cox's Bazar. Der Großteil von ihnen floh 2017 vor einer brutalen Militäraktion aus Myanmar nach Bangladesch.


USA stellen 73 Millionen US-Dollar für Rohingya bereit

Unterstützung kommt auch von der US-Regierung, die angekündigt hat, über das WFP weitere 73 Millionen US-Dollar für Rohingya-Flüchtlinge bereitzustellen. Laut US-Außenministerium wird die Hilfe dringend benötigte Nahrungsmittel und Ernährung für über eine Million Menschen sichern. „Es ist wichtig, dass unsere internationalen Partner sich daran beteiligen, die Last mit lebensrettender Hilfe wie dieser zu teilen“, erklärte Tammy Bruce, Sprecherin des US-Außenministeriums, in einem Beitrag auf der Plattform X.

Die Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund umfassender Kürzungen der US-Auslandshilfe unter Präsident Donald Trump. Im Rahmen seiner „America First“-Agenda wurden große Teile der US-Regierungsprogramme zurückgefahren – auch der Entwicklungszusammenarbeit. Die Mittel für die Rohingya waren zwischenzeitlich eingefroren worden. Laut Angaben des Außenministeriums hatte Washington seit 2017 rund 2,4 Milliarden US-Dollar für Rohingya-Flüchtlinge bereitgestellt. Die plötzlichen Kürzungen hatten jedoch bereits zu ersten Auswirkungen geführt: Mindestens fünf Krankenhäuser in Bangladesch mussten ihre Leistungen einschränken.

US-Außenminister Marco Rubio genehmigte im Februar eine Ausnahme für alle lebensrettenden Hilfsmaßnahmen. Zuvor hatte ein leitender Beamter der Trump-Regierung vorgeschlagen, die Hilfe für Rohingya schrittweise einzustellen.

Hilfsorganisationen und UN-Behörden hatten davor gewarnt, dass ein drastischer Einbruch der finanziellen Mittel weitreichende Folgen hätte: zunehmender Hunger, eingeschränkte Gesundheitsversorgung und eine Zunahme sozialer Spannungen in den Flüchtlingslagern. Die Wiederherstellung der Lebensmittelrationen und die angekündigte US-Unterstützung geben nun Anlass zur Hoffnung – auch wenn die langfristige Versorgung weiter auf unsicheren Füßen steht.


Dieser Artikel erschien im Englischen Original am 07.03.2025 in der Zeitung "The Daily Star".

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