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Nationale Jugendversammlung und Fachgespräch für Rechte von Frauen und Mädchen

Im Projektschwerpunkt „Menschenrechte verteidigen“ fanden im Dezember zwei wichtige Veranstaltungen statt. Die nationale Jungendversammlung mit Vertreter*innen der Menschrechts-AGs an von NETZ unterstützen Sekundarschulen förderte den Austausch junger Menschen zu Frauenrechten und inklusiver Regierungsführung. Die Podiumsdiskussion zu Gewalt gegen Frauen im digitalen Raum beleuchtete Herausforderungen und Lösungsansätze für sicherere digitale Räume. Beide Veranstaltungen setzen wichtige Impulse für Rechte von Frauen und Mädchen im aktuellen Neubeginn.

Schüler*innen-Forum zur Stärkung von Frauenrechten und inklusiver Politikgestaltung

National Convention student presenting recommendations

Am 23. Dezember 2024 fand die nationale Versammlung der Schüler*innen-AGs unter dem Motto „Stärkung von Frauenrechten und inklusive Politikgestaltung“ in Dhaka statt. Die Veranstaltung organisierte NETZ in Zusammenarbeit mit den NETZ-Partnerorganisationen DASCOH Foundation und MKP. Jungen Menschen vernetzen sich aktiv und berichteten von ihrem Engagement.

Neben den Schüler*innen und Lehrkräften waren unter den 250 Teilnehmenden auch Regierungsbeamte und Vertreter*innen von Gemeinschaften vor Ort, Nichtregierungsorganisationen und Medien. 

Ein Raum für Austausch und Perspektiven der Jugendlichen

Im Zentrum der Veranstaltung stehen die Stimmen der jungen Teilnehmer*innen. In Dialogen und Diskussionsrunden setzen sie sich mit Themen wie Kinderheirat, geschlechterbasierter Gewalt, politischer Teilhabe von Frauen und den strukturellen Hürden für Geschlechtergerechtigkeit auseinander. Dabei geht es nicht nur um die Benennung von Problemen, sondern vor allem um konkrete Handlungsvorschläge, wie diese auf lokaler und nationaler Ebene angegangen werden können.

Ein zentrales Thema ist die Rolle von Bildung und Gemeinschaftsengagement bei der Überwindung gesellschaftlicher Barrieren. Schüler*innen präsentieren ihre Erfahrungen aus eigenen Projekten, sprechen über die Herausforderungen in ihren Gemeinden und stellen ihre Empfehlungen für nachhaltige Veränderungen vor.

Auch die Kapitänin der Fußballnationalmannschaft spricht

Die Versammlung wird von Reden und Beiträgen erfahrener Persönlichkeiten begleitet, die den Schüler*innen Mut machen und ihre Rolle als Akteur*innen des Wandels hervorheben. Sabina Khatun, Kapitänin der Bangladeschischen Frauenfußball-Nationalmannschaft, spricht offen über die Herausforderungen, mit denen sie in ihrer Karriere konfrontiert ist. Sie betont, wie wichtig es ist, traditionelle Rollenbilder zu hinterfragen und den eigenen Weg selbstbewusst zu gehen.

Sultana Kamal, Menschenrechtsaktivistin und ehemalige Beraterin der Übergangsregierung Bangladeschs erinnert daran, dass die Werte von Gleichheit, sozialer Gerechtigkeit und Würde grundlegende Pfeiler einer gerechten Gesellschaft sind.

Bewegende Briefe von Schülerinnen an ihre Väter

Ein bewegender Moment der Versammlung ist das Vorlesen von Briefen, die Schüler*innen aus verschiedenen Distrikten verfasst haben. In diesen Briefen schildern sie ihre persönlichen Erlebnisse, ihre Ängste, aber auch ihre Hoffnungen für die Zukunft.

Die vorgelesenen Briefe verdeutlichen, wie wichtig es ist, jungen Menschen zuzuhören und ihnen Raum für ihre Geschichten zu geben. Sie zeigen auch, dass Veränderung oft im Kleinen beginnt – durch Mut, Solidarität und das Teilen von Erfahrungen. Hier im Video ein Beispiel.

Fachgespräch: Gewalt gegen Frauen im digitalen Raum

Roundtable digitale Sicherheit von Frauen

Über 78 Prozent der Frauen in Bangladesch haben Gewalt im digitalen Raum erlebt, wie eine aktuelle Studie von NETZ Bangladesch zeigt. Die Ergebnisse dieser Studie wurden am 11. Dezember 2024 auf einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Auf dem Weg zu sichereren digitalen Räumen: Verbesserung der rechtlichen und politischen Reaktionen auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Bangladesch“ vorgestellt.

Die Veranstaltung fand in Dhaka statt und wurde von NETZ Bangladesch in Zusammenarbeit mit der Tageszeitung The Daily Star organisiert.

Laut der Studie vermeiden etwa 50 Prozent der Frauen Online-Aktivitäten aus Sicherheitsgründen oder verbergen ihre Identität in sozialen Medien. Weitere 35 Prozent berichteten von psychischen Belastungen infolge von Online-Belästigung. Die Ergebnisse verdeutlichen die weitreichenden psychischen und sozialen Folgen für die Betroffenen und die dringende Notwendigkeit, Maßnahmen zur Prävention und Unterstützung zu verstärken.

An der Diskussion nahmen hochrangige Vertreter*innen aus Politik, Zivilgesellschaft und Regierungsbehörden teil. Redner*innen wie Taherul Huq Chauhan, stellvertretender Generalinspekteur der Polizei, und Abu Sayed Md Kamruzzaman, stellvertretender Sekretär der Abteilung für Informations- und Kommunikationstechnologie, forderten stärkere gesetzliche Regelungen, gezielte Bildungsmaßnahmen und einen verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Plattformen.

Die Podiumsdiskussion unterstrich die Notwendigkeit eines umfassenden Ansatzes, um Gewalt im digitalen Raum wirksam zu bekämpfen und sichere digitale Räume für Frauen und Mädchen in Bangladesch zu schaffen. Technologische Entwicklungen und gesellschaftliche Verantwortung müssen Hand in Hand gehen, um Gewalt gegen Frauen im digitalen Raum nachhaltig zu bekämpfen.

Mehr Informationen zur Veranstaltung finden Sie im englischsprachigen Beitrag der Zeitung "The Daily Star".

Die beiden Veranstaltungen verdeutlichen, wie vielfältig und wichtig die Bemühungen zur Stärkung von Menschenrechten in Bangladesch sind. Während die nationale Konvention des Students Forum junge Menschen aktiv in den Dialog einbindet und Empowerment fördert, zeigt die Podiumsdiskussion zu Gewalt im digitalen Raum konkrete Herausforderungen und Lösungsansätze auf. Beide Veranstaltungen leisten einen wichtigen Beitrag dazu, das Bewusstsein für Menschenrechtsfragen zu stärken und konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

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