Hallo, ich bin Anastasia Rau. Haben Sie Fragen oder Beschwerden zu sexueller Belästigung oder Benachteiligung? Ich helfe Ihnen gerne weiter.
Gender-Policy
NETZ Partnerschaft für Entwicklung und Gerechtigkeit e.V.
NETZ-Gender-Policy
1. Einleitung
NETZ Partnerschaft für Entwicklung und Gerechtigkeit (NETZ) setzt sich seit 1989 gemeinsam mit seinen Partnern für die Selbstbestimmung der Menschen in den Bereichen Ernährung, Bildung und Menschenrechte, insbesondere Frauenrechte, ein. Die Organisation konzentriert sich auf die Förderung und den Schutz der Rechte von marginalisierten Gruppen - d.h. Menschen, die in Armut leben, Frauen, Angehörige religiöser Minderheiten und indigener Gruppen, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen - sowie auf die Beseitigung struktureller Ursachen von Armut und Ungerechtigkeit. Die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Rolle von Frauen und Mädchen (Ziel 5 der nachhaltigen Entwicklungsziele) sowie die Beseitigung aller Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt und Diskriminierung sind Kernthemen von NETZ.
Auf der Grundlage von a) dem Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung der Diskriminierung der Frau, b) der Erklärung zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, c) der Erklärung und Aktionsplattform von Peking, d) der Istanbul-Konvention, e) den Zielen für nachhaltige Entwicklung und f) dem VENRO-Orientierungsrahmen Gender in der Entwicklungszusammenarbeit hat NETZ diese Policy eingeführt, um die Aufmerksamkeit auf die Gleichstellung der Geschlechter und die Verhinderung jeglicher Form von geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Gewalt in allen Bereichen der Organisation, allen Projekten und Programmen zu erweitern. Diese Policy zielt darauf ab, die Grundsätze und Leitlinien der oben genannten Konventionen, Erklärungen und Rahmenwerke zu befolgen.
2. Hintergrund
Die Gleichstellung der Geschlechter ist nicht nur ein grundlegendes Menschenrecht, sondern auch eine wesentliche Voraussetzung für die Schaffung friedlicher Gesellschaften mit vollem menschlichen Potenzial und nachhaltiger Entwicklung. Daher ist es von größter Bedeutung, die vielfältigen Formen geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Gewalt zu beenden und Frauen, Mädchen und Menschen mit trans- und nicht-binärer Geschlechtsidentität den gleichberechtigten Zugang z.B. zu nahrhaften Lebensmitteln, hochwertiger Bildung und Gesundheitsdiensten, wirtschaftlichen Ressourcen und der Teilnahme am politischen Leben zu sichern. Ebenso wichtig ist es, Chancengleichheit unabhängig von der Geschlechtsidentität beim Zugang zu Beschäftigung und zu Führungs- und Entscheidungspositionen auf allen Ebenen zu erreichen.
Einerseits hat es in Bangladesch und Deutschland Verbesserungen gegeben, und beide Länder haben die oben genannten UN-Konventionen ratifiziert und in nationales Recht umgesetzt, z.B. zur Prävention und Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Andererseits sind verschiedene Formen der Diskriminierung, des Missbrauchs und der Gewalt immer noch in allen gesellschaftlichen Bereichen wie Politik, Bildung, Familie, Arbeit, Wirtschaft, Soziales und Kultur sowie in der Gesetzgebung anzutreffen. Darüber hinaus sind insbesondere Frauen mit Behinderungen sowie trans- und nicht-binäre Personen in hohem Maße von verschiedenen Formen der Diskriminierung und Gewalt betroffen.
Die jüngste Erhebung über Gewalt gegen Frauen, die vom UN-Bevölkerungsfonds und dem Statistikamt von Bangladesch durchgeführt wurde, ergab, dass mehr als 70% der verheirateten Frauen in Bangladesch irgendwann in ihrem Leben von Familienmitgliedern körperlich, seelisch, sexuell oder wirtschaftlich missbraucht worden sind. Eine von BRAC durchgeführte Studie zeigt, dass 94% der Frauen, die in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, verbalen, körperlichen und anderen Formen sexueller Belästigung ausgesetzt waren. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen ist in Bangladesch nach wie vor sehr gering. In den meisten Wirtschaftssektoren sind nur relativ wenige Frauen in Führungspositionen zu finden. Darüber hinaus sind verschiedene Formen der Belästigung, einschließlich körperlicher und verbaler sexueller Belästigung, gegen Frauen am Arbeitsplatz weit verbreitet.
In Deutschland hat laut einer Umfrage der EU-Agentur für Grundrechte jede dritte Frau in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt erfahren, jede vierte Frau erlebte Gewalt in der Partnerschaft. Laut dem Alternativbericht des deutschen „Bündnis Istanbul-Konvention“ werden Mädchen dreimal häufiger Opfer von sexuellem Missbrauch als Jungen, und dies vor allem im familiären Kontext. Auf dem Arbeitsmarkt ist nur eine von drei Führungspositionen mit Frauen besetzt, und das geschlechtsspezifische Lohngefälle ist nach wie vor groß. Laut FAIR SHARE of Women Leaders sind in Deutschland mehr als 60 % der Beschäftigten in zivilgesellschaftlichen Organisationen und privaten Stiftungen Frauen, aber weniger als 50 % haben Führungspositionen inne.
3. Verpflichtungserklärung
NETZ respektiert und fördert aktiv die Menschenrechte von Frauen und Mädchen, Männern und Jungen sowie allen Menschen mit trans- und nicht-binären Geschlechtsidentitäten. Wir dulden keine Form von sexueller Belästigung, geschlechtsspezifischer Gewalt und Diskriminierung. Wir setzen uns für einen geschlechtergerechten Schutz aller Personen vor jeglicher Form von Gewalt und Diskriminierung ein und fördern in diesem Zusammenhang sichere Praktiken, Ansätze, Interventionen und Umgebungen.
Wir erklären hiermit, dass wir die in dieser Policy dargelegten Leitlinien befolgen. Wir nehmen unsere Verantwortung und Pflicht sehr ernst, dafür zu sorgen, dass wir als Organisation und jede*r, die*der für uns tätig ist oder uns vertritt, in keiner Weise eine Person aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität schädigt, missbraucht oder sonstige Gewalttaten und Diskriminierungen begeht und/oder sie der Gefahr einer solchen aussetzt. Diese Policy gilt unmittelbar für alle, die direkt oder indirekt mit NETZ zu tun haben. Wir stellen sicher, dass alle, die mit uns zusammenarbeiten, ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten in Bezug auf den Schutz von Personen verstehen und dabei unterstützt werden.
Wir ergreifen positive Maßnahmen, um zu verhindern, dass Personen, die ein Risiko für Frauen, Mädchen und Personen mit trans- und nicht-binärer Geschlechtsidentität darstellen könnten, mit uns zusammenarbeiten, und ergreifen strenge Maßnahmen gegen alle Mitarbeitende oder Besucher*innen, die eine Gewalttat gegen eine Person aufgrund ihres Geschlechts begehen. Partnerorganisationen und deren Mitarbeitende sowie ehrenamtliche Unterstützer*innen, alle von NETZ eingestellten Dienstleister*innen, Auftragnehmer*innen, Gutachter*innen und Prüfer*innen werden auf diese Policy aufmerksam gemacht. Wenn NETZ von irgendeiner Form des Missbrauchs oder der Misshandlung einer Person erfährt, wird eine Untersuchung eingeleitet und im Falle eines Schuldnachweises wird die Zusammenarbeit mit der beschuldigten Person sofort beendet. Falls Partnerorganisationen von NETZ ihre eigenen Policies und Richtlinien haben, um die Gleichstellung der Geschlechter und den Schutz von Einzelpersonen zu gewährleisten, sollten diese jederzeit befolgt werden und werden durch diese Policy ergänzt.
4. Rollen und Verantwortlichkeiten
Um die Gleichstellung der Geschlechter und die Menschenrechte von Personen unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität zu gewährleisten und ein risikoarmes Umfeld zu schaffen, werden die folgenden Leitlinien als verbindlich angesehen:
- Alle Personen, die direkt mit NETZ zu tun haben, sind sich des Schutzes der Menschenrechte aller Personen unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität bewusst, wie in der Gender Policy und dem Leitbild von NETZ dargelegt. Partnerorganisationen und ihre Mitarbeitenden sowie ehrenamtliche Unterstützer*innen, alle von NETZ eingestellten Dienstleister*innen, Auftragnehmer*innen, Gutachter*innen und Prüfer*innen werden auf diese Policy einschließlich des "Verhaltenskodex zur Verhinderung sexueller Belästigung" hingewiesen und bestätigen, dass sie sich daran halten. Die NETZ Gender Policy ist zusammen mit der NETZ Kindesschutz-Policy Teil eines umfassenden Schutzsystems.
- Alle von NETZ durchgeführten Aktivitäten sind der Stärkung der Rechte von Frauen, Mädchen und Menschen weiterer historisch diskriminierter Geschlechtsidentitäten verpflichtet, unabhängig von Alter, Religion, ethnischer Zugehörigkeit, sozialem und wirtschaftlichem Hintergrund, Sprache, körperlichen und psychischen Fähigkeiten oder sexueller Orientierung. Wir setzen uns aktiv mit systemischen und strukturellen Praktiken auseinander, die der Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter im Wege stehen, einschließlich der Prävention und Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt und Diskriminierung, sexueller Ausbeutung und Missbrauch.
- NETZ setzt sich für die kontinuierliche Weiterentwicklung eines befähigenden Umfelds ein, in dem sich Frauen sowie Menschen mit trans- und nicht-binärer Geschlechtsidentität wohlfühlen, um haupt- und ehrenamtlich arbeiten und sich frei äußern können. Dies gilt auch für alle externen Veranstaltungen in der Verantwortung von NETZ.
- NETZ ernennt zwei Mitarbeiterinnen zu Genderbeauftragten, d.h. je eine Person im Büro in Bangladesch und in Deutschland, und stellt sicher, dass sie und ihre Hauptaufgaben und Verantwortlichkeiten innerhalb der Organisation bekannt sind.
- NETZ stellt sicher, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den "Verhaltenskodex zur Verhinderung sexueller Belästigung" kennen, unterschreiben und befolgen.
- NETZ überprüft regelmäßig die Entwicklung der Organisation im Hinblick auf die Gleichstellung von Frauen und Männern anhand von Meilensteinen mit kontinuierlich angepassten konkreten Zielvorgaben zu diesem Zweck.
- NETZ stellt sicher, dass geschlechtsspezifische Belange bei allen Aktivitäten der Organisation routinemäßig berücksichtigt werden, z.B. bei Planung, Durchführung, Monitoring und Evaluierung von Entwicklungs- und Menschenrechtsprojekten sowie bei allen anderen von der Organisation organisierten oder unterstützten Aktivitäten und Veranstaltungen.
- NETZ setzt sich für die Erhöhung des Anteils von Frauen ein, um die Gleichstellung der Geschlechter in den Entscheidungsgremien zu erreichen, die organisatorische und programmatische Fragen leiten.
- NETZ gewährleistet gleiche berufliche Entwicklungsmöglichkeiten für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ungeachtet ihrer geschlechtlichen Identität sowie spezielle Initiativen zum Kapazitätsaufbau für Frauen sowie Personen mit trans- oder nicht-binärer Geschlechtsidentität.
- NETZ hält sich bei der Gewährung von Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub an bestehende nationale Gesetze in Bangladesch und Deutschland. Gleichzeitig fördert die Organisation die Gleichberechtigung aller Mitarbeitenden, unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität, bei der Betreuung ihrer Familien, z.B. Kinder und ältere Angehörige, und Partner.
- Jeder Fall von Gewalt oder Diskriminierung gegen Personen aufgrund ihrer Geschlechtsidentität sollte den Genderbeauftragten oder der Ombudsperson von NETZ gemeldet werden (siehe Verpflichtungserklärung externe Ombudsperson NETZ e.V.), deren Kontaktdaten auf unserer Website zu finden sind. Jede Form von Gewalt und Diskriminierung wird strafrechtlich verfolgt
- Niemand, der in ehrlicher Absicht Verstöße oder vermutete Verstöße meldet oder Hinweise auf Verstöße gibt, hat Nachteile oder sonstige Konsequenzen zu befürchten, auch wenn sich die Meldung oder der Hinweis später als unbegründet herausstellt. Es ist nicht Aufgabe der oder des Hinweisgebenden, Nachforschungen anzustellen, Beweise zu liefern oder festzustellen, ob ein Verstoß stattgefunden hat.
- Verstößt eine der unter (1) und (2) genannten Parteien gegen diese Richtlinie, hat NETZ das Recht, den Vertrag zu kündigen.
5. Referenzen
Einige der oben erwähnten Referenzen können hier abgerufen werden (letzter Zugriff: 25.04.2022):
- OHCHR, 1979: Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women (CEDAW)
- OHCHR, 1993: Declaration on the Elimination of Violence against Women (CEVAW)
- Beijing Declaration and Platform for Action, 1995
- Istanbul Convention, 2011
- UN Sustainable Development Goals; Ziel 5
- VENRO Orientation Framework Gender in Development Cooperation, 2009
- Violence Against Women (VAW) survey, 2015, Bangladesh Bureau of Statistics
- https://www.brac.net/latest-news/item/1142-94-women-victims-of-sexual-harassment-in-public-transport
- http://fourteeneastmag.com/index.php/2016/05/20/breaking-the-gender-binary/
- NETZ Verpflichtungserklärung zum Schutz von Kindern
- Verpflichtungserklärung externe Ombudsperson NETZ e.V.
Haben Sie Fragen oder Beschwerden zu Gender und Gleichstellung?
Beschreibung von ausgewählten Konzepten
Einleitung
Im Folgenden werden ausgewählte Konzepte, auf die sich die Gender Policy von NETZ bezieht, kurz beschrieben. Dabei werden überwiegend Zitate verwendet und auf die Quellen verwiesen. Bitte beachten Sie, dass sich einige Beschreibungen hauptsächlich auf die Identitäten von "Frauen" und "Männern" konzentrieren und nicht explizit auf trans- und nicht-binäre Geschlechtsidentitäten Bezug nehmen.
Gender
"Gender bezieht sich auf die Rollen, Verhaltensweisen, Aktivitäten und Eigenschaften, die eine bestimmte Gesellschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt für Männer und Frauen als angemessen betrachtet. Neben den sozialen Eigenschaften und Möglichkeiten, die mit dem Mann- und Frausein verbunden sind, und den Beziehungen zwischen Frauen und Männern sowie Mädchen und Jungen bezieht sich Gender auch auf die Beziehungen zwischen Frauen und Männern. Diese Eigenschaften, Möglichkeiten und Beziehungen sind sozial konstruiert und werden durch Sozialisationsprozesse erlernt. Sie sind kontext-/zeitspezifisch und veränderbar. Das Geschlecht bestimmt, was von einer Frau oder einem Mann in einem bestimmten Kontext erwartet, erlaubt und geschätzt wird. In den meisten Gesellschaften gibt es Unterschiede und Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in Bezug auf zugewiesene Verantwortlichkeiten, ausgeübte Tätigkeiten, Zugang zu und Kontrolle über Ressourcen sowie Entscheidungsmöglichkeiten. Das Geschlecht ist Teil des breiteren soziokulturellen Kontexts, wie auch andere wichtige Kriterien für die soziokulturelle Analyse, einschließlich Klasse, Rasse, Armutsniveau, ethnische Gruppe, sexuelle Orientierung, Alter usw." (Quelle: UN Women, https://www.un.org/womenwatch/osagi/conceptsandefinitions.htm)
Gleichstellung der Geschlechter
"Dies bezieht sich auf die gleichen Rechte, Pflichten und Möglichkeiten von Frauen und Männern sowie Mädchen und Jungen. Gleichstellung bedeutet nicht, dass Frauen und Männer gleich werden, sondern dass die Rechte, Verantwortlichkeiten und Chancen von Frauen und Männern nicht davon abhängen, ob sie als Mann oder Frau geboren wurden. Die Gleichstellung der Geschlechter setzt voraus, dass die Interessen, Bedürfnisse und Prioritäten von Frauen und Männern berücksichtigt werden und die Vielfalt der verschiedenen Gruppen von Frauen und Männern anerkannt wird. Die Gleichstellung der Geschlechter ist kein Frauenthema, sondern sollte sowohl Männer als auch Frauen betreffen und voll einbeziehen. Die Gleichstellung von Frauen und Männern wird sowohl als Menschenrechtsfrage als auch als Voraussetzung und Indikator für eine nachhaltige, auf den Menschen ausgerichtete Entwicklung gesehen." (Quelle: UN Women)
Geschlechtsidentität
"Die innerste Vorstellung von sich selbst als männlich, weiblich, eine Mischung aus beidem oder keines von beiden - wie Individuen sich selbst wahrnehmen und wie sie sich selbst nennen. Die Geschlechtsidentität einer Person kann mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmen oder davon abweichen." (Quelle: Human Rights Campaign, https://www.hrc.org/resources/glossary-of-terms)
Geschlechtsspezifische Gewalt
"Geschlechtsspezifische Gewalt ist Gewalt, die sich aus Geschlechternormen und -rollen sowie aus ungleichen Machtverhältnissen zwischen Frauen und Männern ergibt. Die Gewalt richtet sich speziell gegen eine Person aufgrund ihres Geschlechts und betrifft Frauen in unverhältnismäßig hohem Maße. Sie umfasst unter anderem körperliche, sexuelle und psychische Gewalt (einschließlich Einschüchterung, Leiden, Nötigung und/oder Freiheitsberaubung in der Familie oder in der Gemeinschaft). Dazu gehört auch Gewalt, die vom Staat ausgeübt wird. (Quelle: Jhpiego, https://gender.jhpiego.org/analysistoolkit/gender-concepts-and-definitions/)
Geschlechtsspezifische Gewalt
"Geschlechtsspezifische Gewalt ist Gewalt, die sich aus Geschlechternormen und -rollen sowie aus ungleichen Machtverhältnissen zwischen Frauen und Männern ergibt. Die Gewalt richtet sich speziell gegen eine Person aufgrund ihres Geschlechts und betrifft Frauen in unverhältnismäßig hohem Maße. Sie umfasst unter anderem körperliche, sexuelle und psychische Gewalt (einschließlich Einschüchterung, Leiden, Nötigung und/oder Freiheitsberaubung in der Familie oder in der Gemeinschaft). Dazu gehört auch Gewalt, die vom Staat ausgeübt wird. (Quelle: Jhpiego, https://gender.jhpiego.org/analysistoolkit/gender-concepts-and-definitions/)
Nicht-binär
"Ein Adjektiv, das eine Person beschreibt, die sich nicht ausschließlich als Mann oder Frau identifiziert. Nicht-binäre Menschen können sich sowohl als Mann als auch als Frau identifizieren, irgendwo dazwischen, oder als völlig außerhalb dieser Kategorien stehend. Viele bezeichnen sich auch als transgender, aber nicht alle nicht-binären Menschen tun dies. Nicht-binär kann auch als Oberbegriff verwendet werden, der Identitäten wie agender, bigender, genderqueer oder gender-fluid umfasst." (Quelle: Human Rights Campaign)
Sexuelle Belästigung
"Sexuelle Belästigung ist jeder unerwünschte sexuelle Annäherungsversuch, jedes Ersuchen um eine sexuelle Gefälligkeit, jedes verbale oder körperliche Verhalten oder jede Geste sexueller Natur oder jedes andere Verhalten sexueller Natur, von dem vernünftigerweise erwartet werden kann, dass es eine andere Person beleidigt oder erniedrigt, wenn ein solches Verhalten die Arbeit beeinträchtigt, zu einer Beschäftigungsbedingung gemacht wird oder ein einschüchterndes, feindseliges oder beleidigendes Arbeitsumfeld schafft. In der Regel handelt es sich dabei um ein Verhaltensmuster, es kann sich aber auch um einen einzelnen Vorfall handeln. Sexuelle Belästigung kann zwischen Personen des anderen oder des gleichen Geschlechts auftreten. Sowohl Männer als auch Frauen können entweder Opfer oder Täter sein. (Quelle: UN Women, Bulletin des Generalsekretärs, 11.2.2008, https://documents-dds-ny.un.org/doc/UNDOC/GEN/N08/238/36/PDF/N0823836.pdf?OpenElement)
Transgender
"Ein Oberbegriff für Menschen, deren Geschlechtsidentität und/oder -ausdruck von den kulturellen Erwartungen abweicht, die auf dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht beruhen. Transgender zu sein bedeutet nicht, dass eine bestimmte sexuelle Orientierung vorliegt. Daher können sich Transgender-Menschen als heterosexuell, schwul, lesbisch, bisexuell usw. identifizieren. (Quelle: Human Rights Campaign)