
Klimagerechte Zukunft: Das haben wir 2024 erreicht
Die Folgen des Klimawandels sind für Menschen in den Krisenregionen längst zum Alltag geworden. In NETZ-Projekten begegnen sie ihnen mit Wissen und Zusammenhalt.
Immer wieder Überflutungen und auch Wirbelstürme – das sind die Herausforderungen, denen sich Sasanti Rani Biswas aus dem Dorf Nakna im südlichen Küstendistrikt Satkhira ausgesetzt sieht. Der Zyklon Remal, der im Mai 2024 Teile Bangladeschs und Indiens verwüstete, hat auch ihr Haus zerstört. Doch die junge Frau gab nicht auf: „Ich bin stark genug geworden, um den Widrigkeiten zu trotzen“.
Damit meint sie vor allem ihren Hausstand und ihre landwirtschaftliche Lebensgrundlage. Sasanti Rani Biswas spart dadurch etwas Geld und legt das in einem „Katastrophenfonds“ an. So konnte sie ihr Haus bereits kurze Zeit später wieder aufbauen. Wichtiger aber noch ist die strukturelle Selbsthilfe: Die Erträge ihrer fünf Ziegen, sieben Enten und etlichen Hühner, die sie dank Vorsorgetrainings sicher durch Katastrophenzeiten bringt, sichern ihr den Lebensunterhalt: „Die Erträge der Tiere helfen mir praktisch. Dass sie da sind, ist aber auch eine große emotionale Stütze, um durchzuhalten“.
Der Umgang mit den Folgen der Klimakrise ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von NETZ in Bangladesch. Denn inmitten der Herausforderungen gibt es erprobte und wirksame Anpassungsmechanismen. So wie Sasanti Rani Biswas geht es vielen Projektteilnehmerinnen, die in den Klimakrisenregionen leben. Sie wenden in den Projekten praktisch an, was sie in Schulungen gelernt haben: flutsichere Viehställe bauen etwa oder wie sie ihre Gemüsegärten sicher machen durch Anbautechniken wie Wasserbeete und salzresistente Reis- und Gemüsesorten. Zusätzlich lernen sie, wie sie sich auf wiederkehrende Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Zyklone vorbereiten und im Notfall als Gemeinschaft reagieren können.
Klima-Hot-Spot: Bangladeschs Südküste
Der steigende Meeresspiegel bedroht nicht nur Siedlungen und führt zu Bodenerosion und Landverlust. Das Salzwasser verödet zugleich Böden und verunreinigt Trinkwasser. In Anzahl und Heftigkeit zunehmende Zyklone zerstören Infrastruktur und Wohnhäuser. Menschen droht der Verlust ihrer Lebensgrundlagen; sie sehen sich zu Arbeitsmigration gezwungen. Die Region ist somit ein Musterbeispiel für die schwerwiegenden sozialen Folgen der Klimakrise im Globalen Süden – dessen am stärksten betroffene Regionen am wenigsten zu der Krise beitragen.
Was wir 2025 vorhaben
Wasserversorgung sichern: Der Meeresspiegelanstieg bedroht die Süßwasservorkommen insbesondere im Süden Bangladeschs. NETZ unterstützt dort mit Projektansätzen vor Ort. Menschen werden geschult und dabei unterstützt, eigene nachhaltige Konzepte zur Frischwasserversorgung umzusetzen, um der zunehmenden Versalzung entgegenzuwirken.





