Im Rahmen des NETZ-Menschenrechtsansatzes werden Sportfeste an Schulen organisiert – aber nicht nur, um gegenseitig das Können zu messen: Die Veranstaltung „Sport für den gesellschaftlichen Frieden“ im Februar an der Khulsi-Highschool in Dinajpur hatte vielmehr zum Ziel, Menschen aus der Gemeinde zusammenzubringen. Frauen und Männer, ältere und jüngere, Hindus und Muslime, wohlhabendere und marginalisierte Menschen kommen auf dem Gelände der Schule im Ort zusammen und nehmen an Spielen teil, um im Anschluss weiter ins Gespräch zu kommen. Mit dabei sind viele engagierte Schüler*innen sowie Lehrkräfte und Sozialarbeiter*innen.

Sehr beliebt bei den Teilnehmer*innen war unter anderem das Langsamfahren mit dem Rad. Es wurde gemessen, wer sich so gut wie möglich auf dem Fahrrad halten kann und dabei möglichst langsam ins Ziel einfährt. Auch der gemeinsame Dreibein-Wettlauf machte den Besucher*innen viel Freude. Jungen und Mädchen – die bei allen Wettbewerben gemeinsam oder auch gemischt gegeneinander antraten, hatten großen Spaß. Durch diese Art von Zusammenkunft lernen sich Menschen aus der gleichen Dorfgemeinschaft aber etwa unterschiedlichen religiösen Gruppen besser kennen, Freundschaften entstehen und auch darüber hinaus bleiben die Menschen verbunden und treffen sich später auf dem Marktplatz oder auf der Straße wieder und gehen aufeinander zu. Das Sportfest wirkt somit für mehr gegenseitige Anerkennung und verhindert Konflikte, die oft entstehen, weil Gemeindemitglieder mit unterschiedlichen Meinungen sich menschlich nicht gut genug kennen.

Zum Ende solcher Sportfeste gibt es in aller Regel noch eine Theateraufführung - denn auch Theatergruppen sind an den Schulen sehr engagiert. So haben Aktive ebenfalls im Februar an der Kalushohor-Highschool in Naogaon und an der Venendi-Highschool performt. Laienschauspieler, meist Schüle*innen aus dem Ort, führten sozialkritische Stücke auf. Sie thematisieren Ungerechtigkeiten und machen die Zuschauer auf damit verbundene Probleme und Lösungsansätze aufmerksam. Diese Form des Theaters, bei dem das Publikum oft auch mit einbezogen wird, ist sehr populär und fördert ebenfalls Harmonie in der Dorfgemeinschaft.