Die Chittagong Hill Tracts nach dem Friedensvertrag

Seit vielen Jahren schon weisen Menschenrechtsorganisationen auf die
eklatanten Menschenrechtsverletzungen in den Chittagong Hill Tracts
hin. Nach dem Wahlsieg der Awami-Liga 1996 kam Hoffnung auf, dass es zu
einer politischen Lösung des Konflikts kommen könnte. Und nach dem
Friedensabkommen im Dezember 1997 glaubten viele, dieser Vertrag würde
den ethnischen Minderheiten die ersehnte Autonomie bringen. Doch werden
die Stimmen wieder lauter, die darauf hinweisen, dass die Umsetzung der
Bestimmungen im Friedensvertrag nur sehr schleppend voran kommt.
Eine sehr gründliche Dokumentation zur aktuellen Situation in den
Chittagong Hill Tracts hat die Chittagong Hill Tracts Commission unter
dem Titel "'Life is not ours'. Land and human rights in the Chittagong
Hill Tracts, Bangladesh, Update 4" im Dezember letzten Jahres
veröffentlicht. Die Chittagong Hill Tracts Commission ist eine
unabhängige Organisation, in der Menschenrechtler aus verschiedenen
Ländern zusammenarbeiten. Sie wurde 1989 gegründet. Seitdem reisen
Mitglieder der Kommission regelmäßig nach Bangladesch und Indien und
veröffentlichen ausführliche Berichte über die Lage der Menschenrechte
in der Region.
Der neusten Publikation der Kommission verdanken
wir wichtige Informationen. Die vollständige Dokumentation kann bestellt
werden bei der Organising Committee Chittagong Hill Tracts Compaign,
P.O.Box 11699, 1001 GR Amsterdam, Niederlande (E-Mail:
occhtc@xs4all.nl). Wir danken Walter Ott, Klaus Salzmann, Christine
Radestock und Anja Willmann für die Übersetzung von Teilen der
Dokumentation.
Dazu kommen der Bericht der Soziologin Eva
Gerharz, die mehrere Monate in den Chittagong Hill Tracts lebte, und das
Interview mit Philip Gain von der Society for Environment and Human
Development in Dhaka. Einen schönen Einblick in die Vorstellungswelt der
Chittagong-Hill-Tracts-Bewohner geben die Geschichten, die Barbara
DasGupta und Hans Harder übersetzt haben.
Außerdem
veröffentlichen wir einen Erfahrungsbericht über das Leben in einem Slum
in Dhaka von Beate Feuchte. Und Marion Müller porträtiert diesmal die
Fotografin Rabeya Sarker Rima.
Christian Weiß