"Fair, und kein Grad mehr"
Im Rahmen der Fairen Woche und den Aktionswochen „Gmünd für morgen“ hat der Weltladen in Schwäbisch Gmünd seine Türen geöffnet, um einen besonderen Gast aus Bangladesch zu begrüßen: Meghna Guhathakurta. Die führende Menschenrechtsverteidigerin aus Bangladesch und Leiterin der NETZ-Partnerorganisation Research Initiatives Bangladesh kam im Rahmen ihrer Besuchsreise vorbei und sprach über den Klimawandel, Konflikte und Ansätze zu deren Überwindung.
Unter dem Motto „Fair. Und kein Grad mehr!" hat sich die Faire Woche in diesem Jahr der Klimagerechtigkeit gewidmet. Bangladesch gehört zu den Ländern, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Es ist ein Land, das vergleichsweise wenig zum globalen CO2-Ausstoß beiträgt, aber dennoch mit den drastischen Folgen konfrontiert ist.
Der Gmünder Weltladen - ein langjähriger Unterstützer von NETZ - im Herzen von Schwäbisch Gmünd bot den passenden Rahmen für einen anregenden Nachmittag. Meghna Guhathakurta teilte ihre Eindrücke und Erkenntnisse. Sie hatte in ihrer Heimat Bangladesch intensive Gespräche mit Menschen aus vielen Regionen des Landes geführt. Dabei wurde deutlich, dass der Klimawandel nicht nur Umweltauswirkungen hat, sondern auch soziale Konflikte verstärkt. Die Menschen in den verschiedenen Landesteilen kämpfen mit unterschiedlichen Herausforderungen: Überschwemmungen im Norden, Dürren im Westen und Landversalzung im Süden. Aber es ist nicht nur die Natur, die die Lebensgrundlagen bedroht; es sind auch (mitunter daraus resultierende) Konflikte um Land und Ressourcen, Geschlechterungleichheit und Arbeitskämpfe, die sich verschärfen.
Vor einem aufmerksamen Publikum beschrieb Meghna Guhathakurta in einem bebilderten Vortrag, wie der Klimawandel Konflikte befeuert und wie entscheidend es ist, diese Konflikte gewaltfrei zu transformieren. In einer gemütlichen Atmosphäre bei bengalischem Tee und kleinen Snacks teilte sie persönliche Erfahrungen und eröffnete Einblicke in die Bemühungen um eine gerechtere Zukunft, trotz der Herausforderungen des Klimawandels.
Die Veranstaltung führte zu einer lebhaften Diskussion über die Macht und Ohnmacht benachteiligter Gemeinschaften, die Rolle von Großkonzernen und die Bedeutung der (westlichen) Entwicklungspolitik. Die Teilnehmer*innen hatten die Gelegenheit, Fragen zu stellen und ihre Gedanken zu teilen, was zu einem fruchtbaren Austausch von Ideen und Perspektiven führte.
Zuvor hatte der Gast aus Bangladesch den Nachhaltigkeitsmarkt in der Gmünder Postgasse besucht, dort stand Meghna Guhathakurta für Fragen rund um die Themen Klima und Bangladesch zur Verfügung.