Wir trauern
Wir trauern um die Menschen, die bei der Geiselnahme am 1. Juli in der Hauptstadt Dhaka ihr Leben verloren haben. Allen Familien und Freunden der 28 Verstorbenen gilt unserer Mitgefühl und unsere Anteilnahme. Wir verurteilen die entsetzliche Gewalt, die so viel Leid erzeugt, sie ist durch nichts zu rechtfertigen.
Die Menschen in Bangladesch sind tief erschüttert über diesen Terror, auch wegen der hohen Zahl ausländischer Opfer. Denn Gastfreundschaft ist eines der höchsten Güter in der Kultur des Landes. Achtzehn Menschen aus Italien, Japan, den USA und Indien starben bei dem Attentat in dem spanischen Restaurant, das sich im Stadtteil Gulshan befindet. Unter den Toten ist auch der 20-jährige Faraaz Ayaaz Hossain aus Bangladesch. Die Attentäter boten ihm die Freiheit an. Er lehnte ab. Seine beiden ausländischen Freundinnen, mit denen er zu Abend gegessen hatte, wollte er nicht alleine lassen.
Der sogenannte „Islamische Staat“ hat die Verantwortung übernommen. Laut offiziellen Angaben wurde die Gewalttat von gut ausgebildeten jungen Männern aus Bangladesch begangen, die an der Universität studiert haben und überwiegend aus wohlhabenden Familien stammten.
In vielen öffentlichen Stellungnahmen und Aktionen bringen die Menschen in Bangladesch ihre Trauer zum Ausdruck und verurteilen die Gewalttaten. Schüler und Studentinnen äußern sich, Unternehmer, Geistliche aller Religionen, Akteure der Zivilgesellschaft und politische Entscheidungsträgerinnen. Dies macht Mut. Sie fordern mit Nachdruck die umfassende Aufklärung der Hintergründe. Zugleich rufen sie dazu auf, die Spirale der Gewalt durch einen gesellschaftlichen Dialog aufzubrechen, der alle Bevölkerungsgruppen einbezieht.
Gerade jetzt ist es wichtig, Solidarität mit den vielen mutigen und engagierten Frauen und Männern zu zeigen, die sich in Bangladesch für eine freie und pluralistische Gesellschaft einsetzen.
Peter Dietzel, Geschäftsführer