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Tagung in Dhaka: Nachhaltige strukturelle Veränderungen für Menschenrechte

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Das ausklingende Jahr 2016 stand im Zeichen der Erfolge des Menschenrechts-Engagements auf Graswurzelebene in Bangladesch. „Research Initiatives Bangladesh“ (RIB), langjährige Partnerorganisation von NETZ, veranstaltete hierzu am 28. Dezember eine Tagung in den Konferenzräumen der Tageszeitung „Daily Star“ in Dhaka. Die Teilnehmenden diskutierten vor allem die Ergebnisse des Projekts „Verbesserung des Menschenrechtsschutzes benachteiligter Bevölkerungsgruppen“, das RIB von 2013 bis 2016 mit Förderung von NETZ und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in sechs Distrikten des Landes durchgeführt hat. Neben Nazrul Islam und Nurun Naher Osmani von der nationalen Menschenrechtskommission Bangladeschs nahmen an der Konferenz auch die RIB-Vorstandsmitglieder Dr. Shamsul Bari, Prof. Anisur Rahman und Dr. Hamida Hossain teil sowie Sharmin Islam von NETZ.

Dr. Meghna Guhathakurta, Geschäftsführerin von RIB, hob in ihrer Präsentation besonders die Nachhaltigkeitsdimension hervor, die im Projektverlauf über die konkrete Einbindung marginalisierter Akteure augenscheinlich wurde. Nur über die konkreten Lösungsansätze lokaler Akteure gelinge es, nach und nach von externen Ressourcen unabhängig zu werden. Über die aktive Partizipation lokaler Gemeinschaften bei der Durchsetzung ihrer Rechte bilde sich, so Guhathakurta, eine intrinsische Motivation heraus, die als Grundstein für die Selbstvergewisserung im Menschenrechtsdiskurs gesehen werde. Erst die Graswurzelebene gewährleiste strukturelle Veränderungen, die nach Beendigung konkreter Projekte fortbestehen.

Besonders anschaulich wurde diese Auffassung im Bericht der Projektteilnehmerin Shahina Akhter. Frau Akhter schilderte, dass es ihr und den anderen Frauen des Dorfes zunächst unmöglich war, an gesellschaftlichen Entscheidungen teilzuhaben. Gefördert und unterstützt von Projektmitarbeiterinnen begannen die Frauen, unabhängig von den Männern, im Gespräch mit verschiedenen staatlichen Stellen ihre Rechte zu artikulieren. Die bis dato stark patriarchalen Dorfstrukturen konnten über das selbstbestimmte Handeln der Frauen rund um Shahina Akhter aufgeweicht werden. Die erlangte politische Unabhängigkeit führte auch zu größerer wirtschaftlicher Unabhängigkeit von den Männern des Dorfes.

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