Kinder-Ehe weitverbreitet
Die Regierung Bangladeschs hat noch keine ausreichenden Maßnahmen getroffen, um dem Problem der Kinder-Ehe zu begegnen. Das kritisiert die Organisation "Human Rights Watch" und weist in einem aktuellen Bericht darauf hin, dass die Praxis in Bangladesch nach wie vor weitverbreitet sei. Dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge werden 29 Prozent der Mädchen unter 15 Jahren verheiratet. Faktoren wie Armut, fehlende Bildung und sozialer Druck begünstigen die Frühverheiratung von Mädchen. Der Bericht von "Human Rights Watch" stützt sich auf Interviews, die mit Betroffenen geführt wurden. Einige der befragten Mädchen waren erst zehn Jahre alt. Besonders problematisch sind der Menschenrechtsorganisation zufolge die schwerwiegenden Folgen: Verheiratete Mädchen besuchen keine weiterführenden Schulen, haben gesundheitliche Probleme und erleiden häusliche Gewalt. Laut Gesetz dürfen in Bangladesch Mädchen mit 18 Jahren und Jungen mit 21 Jahren heiraten.