Grenzstreit zwischen Bangladesch und Indien beigelegt

Einen seit über 40 Jahren schwelenden Grenzstreit haben Bangladesch und Indien am 6. Juni beim Besuch von Indiens Premierminister Narendra Modi in Dhaka durch ein Abkommen beigelegt. Entlang der rund 4.000 Kilometer langen Grenze zwischen beiden Ländern gibt es Enklaven in Form von Dörfern und Siedlungen, die zwar offiziell Staatsterritorium des einen Landes aber komplett umschlossen vom Gebiet des anderen sind. Nun sollen die Enklaven in das jeweilige Staatsgebiet, das sie umgibt, integriert werden.Der Grenzstreit um die insgesamt 111 indischen Gebiete auf der Seite Bangladeschs und 51 Gebiete Bangladeschs auf indischer Seite hatte die diplomatischen Beziehungen zwischen den Nachbarn immer wieder belastet. Die Enklaven sind Relikte aus der Kolonialzeit. Für die dort lebenden Menschen war die Situation bisher fatal: Quasi staatenlos konnten die Bewohner keinen Anspruch auf staatlichen Schutz oder Unterstützung wahrnehmen. Nun sollen die rund 50.000 betroffenen Menschen wählen können, welche Staatsbürgerschaft sie annehmen möchten und wo sie zukünftig leben wollen.
