Hallo, ich bin Gwendolyn Bömeke. Haben Sie noch Fragen zu unseren Bildungsmaterialien? Möchten Sie Material bei uns anfordern?
Ich helfe Ihnen gerne weiter.
Projekttage Gymnasium Nord
Am Montag und Dienstag vergangener Woche durften vier NETZ-Referent*innen zwei Tage die Projektwoche zum Thema “Nachhaltigkeit” des Gymnasium Nord in Frankfurt begleiten. Die 23 Teilnehmenden hatten sich zuvor für das NETZ-Projekt Textilindustrie in Bangladesch eingewählt.
Zu Beginn tauschte sich die Gruppe über die Geschichte Bangladeschs, Religionen und Kulturen im Land sowie die Natur vor Ort aus. Nachdem ersten Einblick ging es dann auch schon mit den großen Themen los: Wie ist Wohlstand auf der Welt verteilt? Mit welcher Perspektive blicken wir auf die Welt? Und Wo kommt eigentlich die Kleidung her, die wir gerade tragen?
Um der letzten Frage genauer auf den Grund zu gehen, spielten die Teilnehmenden “Die Weltreise meiner Jeans” und sahen sich anschließend an, wo das Geld hingeht, was wir im Laden für eine 20-Euro-Jeans ausgeben. Mit Fotos von Taslima Akhter erfuhr der Kurs, welche Folgen der Einsturz des Gebäudes Rana Plaza vor 10 Jahren für die Beschäftigten und deren Familien hatte und bis heute hat.
Der zweite Tag startete mit einer Diskussion: Sollen wir Mode aus Bangladesch boykottieren? Eine einfache Antworte gibt es auf diese komplexe Frage natürlich nicht. Nach einem kurzen Quiz und einer Reflexion der eigenen Position im globalen Netz der Textilindustrie blieb eine große Frage unbeantwortet: Inwiefern können die Missstände in der globalen Textilindustrie verändert werden und was können wir dazu beitragen? In einer offenen Arbeitsphase arbeiteten die Teilnehmende konkrete Projektideen für ihre eigene Schule.
Neben einer entstehenden Info-Ecke zum Thema Rana Plaza, einem Benefiz-Fußballturnier sowie einem Kleidertauschschrank für die Schule, wurde ein Spendenverkauf zum Abschluss der Projektwoche organisiert. Durch den Verkauf von Kuchen, Frühlingsrollen, Samosas und Tee konnten die Schüler*innen genug Spenden sammeln, um einer Familie im Projekt „Ein Leben lang genug Reis“ ein Startkapital zu finanzieren. Mit diesem kann sich die Familie dauerhaft ein Einkommen erwirtschaften und dadurch ihre extreme Armut überwinden. Neben dem Verkaufsstand gab es für die Schulgemeinschaft Informationen rund um die Textilindustrie, die zum Nachdenken anregen sollen.