Besuchstour mit den Bildungspraktiker*innen Besondere Gäste zum 40-Jahre-Jubiläum
Im Kulturzentrum flözK auf dem historischen Gelände der Zeche Zollverein in Werne haben Mitglieder und Interessierte des Weltladen-Vereins zusammen mit NETZ zu einem besonderen Ereignis eigeladen: einem Vortragsabend über das Bildungssystem in Bangladesch mit Bildungstrainerin Abdha Afrin Jhorna, Lehrerin Nazma Aktar und dem Leiter der Bildungsorganisation Anandalok Trust, Shamsul Huda, die aus Bangladesch angereist waren und exklusiv berichteten. Der Anlass war gleich doppelt erfreulich: Zum einen feierte der Weltladen Werne sein 40-jähriges Bestehen, zum anderen stand dessen langjährige Schulpartnerschaft mit der Surjasen Anandalok Schule im Mittelpunkt.
Die Veranstaltung, die ursprünglich auf anderthalb Stunden angesetzt war, dehnte sich aufgrund des regen Interesses der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf drei Stunden aus. Zwischen den Vorträgen genossen die Gäste ein kaltes Buffet und ein Glas Wein, während angeregte Diskussionen über die Themen Bildung und Leben in Bangladesch entstanden.
Shamsul Huda, Leiter der Bildungsorganisation Anandolok Trust, sowie NETZ-Referent Leonard Barlag gaben einen umfassenden Einblick in die Bildungssituation in Bangladesh. Sie verdeutlichten, dass mehr als 2,6 Millionen Kinder keinen Zugang zu Bildung haben, oft bedingt durch Armut und fehlende staatliche Schulen in abgelegenen Regionen. NETZ und seine lokalen Partner vor Ort setzen sich dafür ein, diese Bildungslücken zu schließen, indem sie Grundschulen unterstützen und Lehrkräfte ausbilden.
Nazma Aktar und Abdha Afrin Jhorna präsentierten durch Filme einen lebendigen Einblick in den Schulalltag an einer Anandolok Schule. Neben den grundlegenden Kenntnissen wie Lesen, Schreiben und Mathematik werden den Kindern auch Englisch, Sozialkunde, Sport, Musik und Kunst vermittelt.
Die Veranstaltung bot den Zuhörerinnen und Zuhörern nicht nur wertvolle Einblicke in das Bildungssystem Bangladeschs, sondern regte auch zu einer intensiven Diskussion über globale Bildungsgerechtigkeit und den Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels an. So bemerkte etwa Shamsul Huda, wie groß die Herausforderungen durch die Folgen des Klimawandels sind. Er machte aber auch klar, dass es Wege gibt, sich anzupassen: „Wir in Bangladesch haben nicht die Macht, die Katastrophe abzuwenden, aber wir können lernen, mit ihr zu leben”, sagt er.
Besonders beeindruckt waren die Gäste von den Erfolgsgeschichten der Absolventinnen und Absolventen, die nach dem Besuch der Grundschule weiterführende Schulen besuchen - und einige sogar ein Studium absolvieren, um einmal als Lehrerinnen und Lehrer zu arbeiten.
Der Abend endete mit anregenden Gesprächen zwischen den Gästen und den Referent*innen, die weiter über die Zukunft der Bildung in Bangladesh diskutierten und konkrete Möglichkeiten der Unterstützung erörterten.