Anspruch auf Land
Einflussreiche Eliten verwehren landlosen Familien systematisch den Zugang zu Land, auf das diese einen Anspruch haben. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, durchgeführt im Auftrag der bangladeschischen Menschenrechtsorganisationen Bangladesh Legal Aid Services Trust, Transparency International Bangladesh, Association for Land Reform and Development und Nijera Kori. Auch Journalisten der auflagenstärksten Zeitungen Bangladeschs, Prothom Alo und Daily Star, waren an der Erstellung der Studie beteiligt.
Befragt wurden 150 landlose Familien im Distrikt Nilphamari, denen vor zehn Jahren der Anspruch auf Land im Besitz des Staates bescheinigt wurde. Das ernüchternde Ergebnis der Studie lautet: 147 Familien sind auch heute noch nicht im Besitz von Urkunden die ihren Landbesitz dokumentieren. In einigen Fällen wurde ihnen bei der Einforderung ihres Rechtsanspruchs Gewalt von bezahlten Schlägertrupps einflussreicher Personen angetan. Zu 150 Familien gehören Obdachlose, Leidtragende von Flusserosionen, Witwen, alleinstehende Frauen und Menschen mit Behinderungen. Die meisten der befragten Beamten der lokalen Landbehörde wiesen die Zuständigkeit für die Streitfälle gegenüber den Menschenrechtsorganisationen von sich.
Autoren: Kai Fritze und Niko Richter