Startseite
Jetzt spenden

"Wir tragen Verantwortung für Bangladesch"

Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul besucht Geschäftsstelle des Hilfswerks NETZ

"NETZ leistet einen entscheidenden Beitrag, die Armut in Bangladesch bis zum Jahr 2015 zu halbieren", würdigt Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul die bisherige Arbeit von NETZ bei ihrem Besuch in der Geschäftstelle in Wetzlar. Dabei hebt Ingo Ritz, Geschäftsführer der Organisation, die generelle Bedeutung Bangladeschs für die weltweite Armutsbekämpfung hervor: "Bangladesch hat 150 Millionen Einwohner, weit mehr als Russland. Doch in keinem der ärmsten Entwicklungsländer leben so viele Menschen unterhalb der Armutsgrenze, von weniger als einem Euro pro Tag."

Im Gepäck hatte Heidemarie Wieczorek-Zeul eine gute Nachricht: das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird mit insgesamt 490.000 Euro ein Bildungsprojekt von NETZ unterstützen. 10.200 Kinder aus den ärmsten Familien Bangladeschs werden damit im Laufe der kommenden vier Jahre den Unterricht regelmäßig besuchen können. Neben dem Bau neuer Schulen sollen unter anderem auch Schulgebäude repariert werden, welche durch die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr beschädigt wurden. Bereits bestehende Klassen sollen überhaupt erst mit den nötigsten Unterrichtsmaterialen ausgestattet werden. Weitere 127.000 Euro bringen die Spender von NETZ für das Projekt auf. Die Ministerin unterstrich in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit, Menschen der ärmsten Länder Grundbildung zugänglich zu machen. Nur das sichere auch langfristig Arbeit und ausreichend Nahrung. Dabei spiele die Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen eine entscheidende Rolle, so Wieczorek-Zeul.

"Unsere Arbeit umfasst nicht nur die Entwicklungsarbeit in Bangladesch, sondern auch die entwicklungspolitische Arbeit in Deutschland", erklärt Ritz das Konzept von NETZ. So fördere die Organisation seit nunmehr fast zwanzig Jahren den Dialog zwischen beiden Ländern durch das Entsenden freiwilliger Helfer. Ingo Ritz, selbst ein ehemaliger Freiwilliger, knüpft damit an die Initiative "weltwärts" des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, an der sich auch NETZ beteiligt. Das Programm wird in diesem Jahr rund 3.000 jungen Menschen die Ausreise in weltweite Entwicklungsprojekte ermöglicht. "Unsere Jugendlichen sammeln in diesen Ländern Erfahrungen, die nicht zuletzt durch die Aufklärung über rassistisches Gedankengut auch unser Zusammenleben in Deutschland bereichern.", meint Wieczorek-Zeul. Mit NETZ haben bisher mehr als sechzig Freiwillige einen Einsatz in Bangladesch geleistet. Viele von ihnen berichtet nun im Rahmen der Bildungsarbeit deutschlandweit in Schulklassen über ihre Erfahrungen.

Auch fordere der Klimaschutz in Zukunft unser verstärktes Engagement, betonte die Ministerin im Gespräch. Ein weiteres Ansteigen des Meeresspiegels hätte vor allem in Bangladesch dramatische Folgen. Der größte Teil des Landes liegt nur wenige Meter über dem Meeresspiegel. In absehbarer Zeit könnte ein Drittel der Fläche vom Wasser einfach verschluckt werden. Im Land mit der weltweit höchsten Bevölkerungsdichte würden Millionen von Menschen ihren Lebensraum verlieren. "Auch deswegen tragen wir eine Verantwortung für Bangladesch", so Wieczorek-Zeul.

Mehr BeiträgeAlle Beiträge

Ihre Spende kommt an.

Alle Projekte ansehen
Jetzt spenden

Sichere SSL-Verbindung