Weltfrauentag: Ein Bild des Wandels
Auf dem Fluss Poisarhut im Süden von Bangladesch findet am Weltfrauentag ein außergewöhnliches Bootsrennen statt. Traditionell dürfen in dem südasiatischen Land ausschließlich Männer an Bootsrennen teilnehmen. Doch die Frauen des Ortes Kadambari haben – einigen Widerständen zum Trotz – ihre Gleichbehandlung auch auf diesem Gebiet durchgesetzt. Dieses Jahr nahmen 14 Boote mit je 11 Frauen aus 14 Dörfern teil. In den 1990er Jahren hat die deutsche Bangladesch-Organisation NETZ die Entwicklungsarbeit in Kadambari und den umliegenden Orten intensiv unterstützt. Im Zentrum stand die Förderung der Frauen, sie nahmen an Schulungen über ihre Rechte sowie Gesundheit und Hygiene teil und erhielten eine handwerkliche Ausbildung. 900 Kinder erhielten eine Schulbildung. Seit einigen Jahren steht die Entwicklungsarbeit in Kadambari völlig auf eigenen Beinen, ohne finanzielle Unterstützung aus dem Ausland. Organisiert werden die Aktivitäten vor Ort bis heute von der bangladeschischen Frauenorganisation TARANGO. „Es ist wunderbar zu hören, dass Schülerinnen von damals heute Medizin studierten und Ärztin werden“, berichtet Peter Dietzel von der Bangladesch-Organisation NETZ. Der Geschäftsführer, der auch an der Gründung von TARANGO in den 1980er Jahren aktiv beteiligt war, fährt fort: „Es ist wunderbar zu sehen, dass die Frauen mit ihren Handwerksprodukten heute ihre Familien ernähren können. Es ist wunderbar zu sehen, wie die Frauen dort jetzt das Ruder in die Hand nehmen.“ Handwerksprodukte der TARANGO-Frauen gibt es in Deutschland bei der Non-Profit-Initiative Jute-Team.