Nia Künzer mit Walter-Scheel-Preis ausgezeichnet
Engagement für Mädchen in Namibia und Bangladesch gewürdigt
Die Fußballerin Nia Künzer wurde mit dem Walter-Scheel-Preis für Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit geehrt. Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel überreichte ihr die Auszeichnung gemeinsam mit Walter Scheel, Bundespräsident a.D. in Berlin. Der Preis soll Personen würdigen, die Entwicklungspolitik in die Mitte der Gesellschaft tragen und dadurch noch mehr Bürger zu Engagement motivieren.
Geboren wurde Nia Künzer in 1980 in Botswana, wo ihre Eltern in der Entwicklungszusammenarbeit tätig waren. Von dort stammt auch ihr Vorname: Nia bedeutet auf Swahili, eine der Sprachen des Landes, so viel wie "ich will". Aufgewachsen ist Nia Künzer in Wetzlar. In Gießen studierte sie Pädagogik. Sie gehört zu den erfolgreichsten deutschen Fußballerinnen. Mit ihrem Kopfballtor in der Verlängerung gegen Schweden gewann Deutschland 2003 erstmals die Weltmeisterschaft im Frauenfußball. Mit dem 1. FFC Frankfurt holte sie sieben deutsche Meistertitel und drei Mal den UEFA Cup der Frauen. Nia Künzer ist heute UNICEF-Botschafterin des Mädchenfußballprojekts "Galz & Goals" in Namibia. Im Rahmen der Preisverleihung sagte sie hierzu: "Durch den Sport entwickeln die Mädchen Zielstrebigkeit und Teamfähigkeit. Sie lernen mit Niederlagen umzugehen. Ihr Selbstbewusstsein wächst. "
Bei der Bangladesch-Organisation NETZ setzt Nia Künzer sich für die Schulbildung von Mädchen in Bangladesch ein und gegen die Verheiratung von Minderjährigen. Nia Künzer betonte auf dem Podium: "Die Situation in den Entwicklungsländern wird sich nur verändern, wenn wir den Bildungsgrad der Mädchen erhöhen." NETZ hat bisher 48.000 Kindern in Bangladesch eine Grundschulbildung ermöglicht. Darüber hinaus engagiert sich Nia Künzer bei „WASH United“ und der Aktion „Kinder stark machen“. Minister Niebel hob bei der Preisverleihung die Bedeutung des persönlichen Engagements eines jeden einzelnen Bürgers für die Entwicklungszusammenarbeit hervor.
Für die Kinderhilfsorganisation "Plan International" nahm der Journalist Ulrich Wickert den Walter-Scheel-Preis entgegen. Der Unternehmer Dr. Michael Otto wurde für seine Initiative "Baumwolle made in Afrika" ausgezeichnet. Einen Sonderpreis erhielt der Schriftsteller und Unternehmensberater Dr. Asfa-Wossen Asserate für seinen Einsatz als Brückenbauer zwischen Europa und Afrika. Der parteiübergreifende Preis wurde in diesem Jahr erstmals verliehen. Walter Scheel war von 1961 bis 1966 der erste Minister für Entwicklungszusammenarbeit. Bundesminister Niebel hat den undotierten Preis, der künftig alle zwei Jahre verliehen werden soll, ins Leben gerufen.
Fotos: GIZ/Hendrik Andree