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NETZ verstärkt die Hilfe im Überschwemmungsgebiet

Bangladesch-Organisation versorgt 60.000 Menschen mit Notrationen

Wetzlar/Dhaka, 17. August 2007. Das Bangladesch-Hilfswerk NETZ versorgt die hungernde Bevölkerung in den Überschwemmungsgebieten mit Lebensmitteln und Medikamenten. Mit Booten bringen die Helfer Reis und Babynahrung in entlegene Gebiete Bangladeschs. Finanziert wird die Nothilfe aus privaten Spenden und Mitteln des deutschen Außenministeriums. Zwei deutsche NETZ-Mitarbeiter sind vor Ort im Einsatz.

NETZ-Geschäftsführer Ingo Ritz, der gemeinsam mit einheimischen Kräften die Hilfe im Norden des Landes koordiniert, berichtet: "Nachdem die Wasserstände zurückgegangen waren, steigen sie seit zwei Tagen wieder an. Gestern regnete es heftig." Zwei Wochen lang stand ein Drittel Bangladeschs unter Wasser – dies entspricht der doppelten Fläche Hessens. Ingo Ritz schildert die Folgen: "Über 580 Menschen sind bisher in den Fluten ums Leben gekommen. Die Zahl der Opfer steigt täglich. Mehr als acht Millionen Menschen sind obdachlos. Die nördliche Region ist am stärksten betroffen. Viele Kinder sind entkräftet und erkranken an Durchfall. Die Lebensmittelvorräte der ärmsten Familien sind aufgebraucht, sie sind auf Hilfe angewiesen“.

Mit Hilfe von NETZ haben zwölf Rettungsteams tausende Menschen aus ihren überfluteten Hütten geholt. Derzeit versorgt NETZ die Familien - darunter 40.000 Kinder - mit Lebensmitteln und notwendigen Medikamenten. Die Hilfe konzentriert sich auf abgelegene Gebiete, in die bisher keine Unterstützung gelangt ist.

Die Helfer bringen außer Reis, Linsen, Speiseöl, Salz und Wasserreinigungstabletten auch Medikamente gegen Durchfall-Erkrankungen zu den betroffenen Menschen. Zudem verteilen sie Kunststoffplanen, die Familien vor dem Regen schützen. Vor allem stillende Mütter und Kinder erhalten die Notrationen, für die NETZ bisher 135.000 Euro nach Bangladesch überwiesen hat. Doch um weiter helfen zu können, sind die Einsatzkräfte im Katastrophengebiet auf Spenden angewiesen. Die Verteilung der Hilfsgüter erfolgt in Zusammenarbeit mit einheimischen Organisationen, die mit der geografischen Situation bestens vertraut sind, über eine effektive Infrastruktur für den Transport verfügen und die ärmsten Familien kennen. Für den Wiederaufbau plant NETZ die Aufschüttung von Flutschutz-Arealen, auf die sich die Bevölkerung bei künftigen Fluten samt ihren Kühen und Ziegen retten kann. Ingo Ritz: "Ein großer Teil der Ernte ist zerstört. Nach der Soforthilfe erhalten die Familien deshalb von uns Saatgut, um wieder anpflanzen zu können."

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