Goethe-Schüler zu Gast bei NETZ Bangladesch
Dirk Saam, entwicklungspolitischer Referent bei NETZ, berichtete über seinen Arbeitsbereich und die Aktivitäten des Hilfswerks. Gespannt hörten die Elftklässler zu, wie Saam die "Kampagne für saubere Kleidung" vorstellte, an der sich NETZ gemeinsam mit anderen internationalen Organisationen beteiligt. Er schilderte die Verhältnisse in den Nähfabriken Bangladeschs, die er selber erlebt hat: "Die Beschäftigten berichten von 90 Arbeitsstunden pro Woche und unbezahlten Überstunden. Die hygienischen Bedingungen sind katastrophal. Die Löhne sind so niedrig, dass sie nicht ausreichen, um eine Familie zu ernähren."
Alle Textilketten und Discounter in Deutschland würden Shirts, Pullover und Jeans in Bangladesch produzieren lassen, informiert Saam. Die Schülerinnen und Schüler hakten nach, wie sie selbst als Konsumenten die Situation verbessern können, ob sie am besten die Discounter boykottieren sollten. Saam hebt jedoch hervor: "Die Näherinnen in Bangladesch sind auf das Einkommen angewiesen. Einen Boykott der Kleidung lehnen wir deshalb strikt ab. Doch die Arbeiterinnen müssen fair bezahlt und behandelt werden". Er berichtet, wie einige deutsche Handelshäuser auf Druck der "Kampagne für saubere Kleidung" jetzt begonnen haben, die Arbeitsbedingungen in den Fabriken zu verbessern.
Foto:
Schüler der Goethe-Schule in der NETZ-Geschäftsstelle mit Lehrerin Christian Stuy (4. von links) und NETZ-Mitarbeiter Dirk Saam (stehend).