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Gewalt im Wandel

Neben körperlicher Gewalt sind insbesondere Mädchen in Bangladesch immer häufiger auch sexueller Belästigung im Internet ausgesetzt. Menschenrechtler*innen engagieren sich dagegen – auch die Bundesregierung ist in der Pflicht.

Wetzlar/Dhaka Belästigungen, Benachteiligung und Gewalt: Die Situation vieler Frauen und Mädchen weltweit ist nach wie vor prekär. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie nimmt die Gewalt zu – weil der Zugang zu sozialen und medizinischen Dienstleistungen und zur Justiz für die Betroffenen schwieriger geworden ist und sie noch stärker von männlichen Familienmitgliedern abhängig sind. Zudem bleibt Armut eine der größten Bedrohungen – Frauen verdienen für die gleiche Arbeit auch in Bangladesch weniger als Männer. Was sich wandelt, sind die Formen der Gewalt. Wie eine aktuelle Erhebung einer führenden Menschenrechtsorganisation im Land zeigt, erfahren mehr als ein Drittel der Mädchen in Bangladesch inzwischen sexuelle Belästigung im Internet. Sie werden über Online-Plattformen und das eigene Mobiltelefon gemobbt, erhalten anzügliche Bilder und werden zu sexuellen Handlungen aufgefordert. Die Täter sind demnach neben Fremden auch Mitglieder der eigenen Familie.

Die deutsche Entwicklungs- und Menschenrechtsorganisation NETZ Bangladesch fordert das Ende jeglicher Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen und weist anlässlich des heutigen Weltfrauentags darauf hin, dass die Rechte aller Betroffenen gewahrt werden müssen. In Bangladesch führt NETZ zusammen mit Partnern vor Ort die Projekte zur Stärkung von Mädchen und Frauen durch. Anlässlich des Weltfrauentags treffen sich Menschen zu Veranstaltungen im Freien und starten eine Poster- und Flyer-Initiative Unter dem Motto: „Frauen übernehmen die Führung: Für Gleichheit in einer Welt nach Covid“ wird die Bedeutung von Frauenrechten auch in abgelegenen ländlichen Regionen bekanntgemacht. NETZ und Partner sind in insgesamt 136 Gemeinden im Nordwesten Bangladeschs aktiv. Dort engagieren sich mehr als 16.000 Menschenrechtsverteidiger*innen in 650 Menschenrechtskomitees. An Schulen erhalten Mädchen Selbstverteidigungskurse und bilden Menschenrechtsgruppen, die mehr als 10.000 Schüler erreichen.

In Deutschland ist NETZ im Dialog mit politischen Entscheidungsträgern, um eine Verbesserung der Situation zu erreichen. Daher unterstützt die Bangladesch-Organisation die aktuellen Handlungsempfehlungen des Internationalen Advocacy Netzswerks (IAN) an die Bundesregierung, um weltweit die zunehmende Gewalt gegen Frauen zu stoppen. Darin weist IAN unter anderem darauf hin, wie wichtig ein internationales Programm zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen ist. Unrechtsfälle sollen zudem juristisch aufgearbeitet werden und mehr Hilfsangebote bereitgestellt werden.

Foto: Mädchen nehmen an einem Selbstverteidigungskurs zur Stärkung ihres Selbstvertrauens und ihrer Selbstbestimmung in Dorfschulen im Nordwesten Bangladeschs teil.

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