Flutkatastrophe in Bangladesch
Sechs Millionen Menschen obdachlos. Die Hilfsorganisation NETZ Bangladesch ruft zu Spenden für die Flutopfer auf
Wetzlar, 3. August 2007. Ein Drittel von Bangladesch ist überflutet - eine Fläche, die mehr als zweimal so groß ist wie das Bundesland Hessen. Staatlichen Angaben zufolge haben die Überschwemmungen bisher 54 Menschen das Leben gekostet. Die Zahl der Toten steigt täglich weiter an. Fast sechs Millionen Menschen sind obdachlos. Die auf Bangladesch spezialisierte Entwicklungsorganisation NETZ Bangladesch leistet Nothilfe für die betroffene Bevölkerung. Lokale Helfer bringen Notrationen mit Booten in entlegene Gebiete, in denen die Menschen seit Tagen hungern.
"Die Flut in Bangladesch hat lebensbedrohliche Dimensionen angenommen! Ganze Landstriche stehen komplett unter Wasser. Viele Kinder sind entkräftet und erkranken an Durchfall. Die Wetterprognose ist düster. Es soll hier und an den Oberläufen der Flüsse weiterhin stark regnen. So müssen wir mit einer dramatischen Verschlimmerung der Situation rechnen" berichtet Ingo Ritz, Geschäftsführer von NETZ. Gemeinsam mit den Mitarbeitern lokaler Partnerorganisationen unterstützt er vor Ort die Planung und das Anlaufen der ersten Hilfsmaßnahmen in einer der am schlimmsten betroffenen Regionen im Nordwesten des Landes. Die Dämme entlang der Flüsse Brahmaputra und Ganges geben unter den Wassermassen immer weiter nach. Mediziner befürchten den Ausbruch von Typhus-, Cholera- und Ruhrepidemien. NETZ will zunächst die Familien von 30.000 Kindern mit Nahrungsmitteln und notwendigen Medikamenten versorgen.
Die Hilfe von NETZ konzentriert sich auf abgelegene Überschwemmungsgebiete, in die bisher keine Hilfe gelangt ist. Die Helfer vor Ort bringen außer Reis, Linsen und Salz auch Rehydrierungslösungen zu den betroffenen Menschen. Zudem verteilen sie Plastikplanen, die die Familien zumindest notdürftig vor dem Regen schützen, oder bringen sie in Notunterkünften unter. Vor allem Frauen und Kinder erhalten die Nothilfe von NETZ. Die Verteilung der Hilfsgüter erfolgt in Zusammenarbeit mit einheimischen Organisationen, die mit der geografischen Situation sehr gut vertraut sind, über eine effektive Infrastruktur für den Transport verfügen und die bedürftigsten Familien kennen.
Ein Hilfspaket, bestehend aus einer Lebensmittelration, die einer fünfköpfigen Familie zwei Wochen lang das Überleben sichert, kostet 10 Euro.